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Produkt-Details zu: Schlagzeilen 47Schwerpunkt ‘SM und Süchte′, Sicherheitsbrevier: ‘Hypnose, Teil II′, ‘Die Polizistin′, ‘Weißes Blut′ und eine Polemik über die Halbgötter in Schwarz. Jul. 1999

Halbgötter in Schwarz - Eine Polemik
Wer sind wir? Halbgötter in Schwarz oder reduzierte Emotionskrüppel? Was treibt uns ach so dominante Männer, Herren und Meister um? Trotz eingehender Recherche habe ich hauptsächlich Sendestörungen eingefangen, doch urteilt selbst:
Silentialisten (von lat. silentium: das Schweigen): konspirativer Männerbund, einer Loge oder eines Ordens ähnlich; Mitglieder/Ausrichtung: dominante/sadistische Männer; uniformes Auftreten in Habit und Gestus wird ergänzt durch stereotypes Argumentieren.
Alle S. mußten zur Initiation den gleichen Grundkurs in Selbstdarstellung absolvieren. Die jeweilige von den Großmeistern vorgegebene Sprachregelung wird von den S. bis ins kleinste Detail befolgt. Zu den bestgehütetsten Geheimnissen der S. gehört neben anderen Internas die seelische Befindlichkeit der einzelnen S. Das Ausplaudern dieser Geheimnisse wird regelmäßig mit Ausschluß aus der Gemeinschaft der S. geahndet. In einem makaberen Ritual wird dabei dem zu maßregelnden Abweichler im Beisein anderer S. und deren Gefolge feierlich die Berechtigung zum Tragen der schwarzen Ordenskleidung IN PERPETUAE (lat.: auf Dauer) aberkannt. Der Delinquent muß sich dabei ...
Sind wir wirklich so schlimm?
Ist es nur die Angst, den Nimbus zu zerreden, den wir so gerne hätten?
Szenekneipe - Männerabend (ungewollt, aber üblich). Alles aktive "Dominante", die einzige Frau - das Tresenmädel. Stammtischatmosphäre, Zoten, gegenseitiges Übertrumpfen in Verachtung alles Weiblichen.
- - Was Sie bisher vermieden hatten, über Sex erfahren zu wollen - -
Fehlanzeige!
L., Szenephotograph, Bier, Zeit, keine Frauen oder potentielle Sklavinnen in der Nähe; entspanntes Gespräch, verwandte Seelen, Telefonnummerntausch.
Telefongespräch: sein 3-Frauen-Harem sei ein Fulltime-Job, sorry!
Wer hinterfragt, den bestraft das Leben!
-- Der Held betritt die Bar
In seinen wasserblauen Augen spiegelt sich die Weite des Horizonts. Seinen Gesichtszügen wohnt diese leichte Melancholie inne, die nur abgeklärte Härte gegen sich und das Leben erzeugen kann. Seine Haltung ist von Selbstsicherheit und Souveränität geprägt. Der Mann ist die gebündelte Willenskraft an sich.
Nach dem Öffnen der Tür hält er einen Moment inne, als müßten sich seine Augen erst an das Halbdunkel des Raumes gewöhnen. Die von seiner Erscheinung ausgehende Spannung ist fast körperlich spürbar. Gespräche verstummen, der Pianist vergißt die Noten, und das Mädchen an der Ecke vom Tresen rutscht unruhig auf dem Barhocker umher. Mit einer kantigen Handbewegung bejaht er das unausgesprochene Angebot des Keepers für einen Bourbon und gestattet der Kneipe wieder ihre Geräusche.
Die Anwesenden keines Blickes würdigend, leert er das Glas und schnippt dem Keeper verächtlich eine Münze über die Bar
Langsam dreht er sich zu dem Mädchen, plötzlich wird es ganz still. Steinernen Ausdrucks schaut er in ihre Augen und sagt leise, aber bestimmt "komm!", dreht sich zur Tür und geht, ohne noch mal umzuschauen. Sie senkt verschämt den Blick, steht auf und folgt ihm, zwei Armeslängen schräg hinter ihm.
Beide gehen auf die untergehende Sonne zu.
Man meint, das unsichtbare Lasso zu spüren, das um ihren Hals liegt und in seiner lässig herabhängenden Hand endet.
Sind wir unfähig, mehr zu sagen als "komm!"?
G., erfahrener, gestandener, dominanter Sadist, heute mal ohne Sklavin, gute Gelegenheit zu einem Schwatz: " Wie geht′s Deinem Mädel?"
"Äh, ich habe mich letztens von ihr trennen müssen." Ach so. Unsteter Blick, aber keine Frauen in der Nähe. "Ich muß jetzt weiter, bis bald."
Auf der Jagd.
Betroffenengesprächsrunde - bunte Mischung, m + w.
Themenvorschläge: SM und Kinder, SM und Einsamkeit, Studiogänge - pro und contra, endlich ich: "Ich habe Schwierigkeiten, als Dominanter mit seelischen Verletzungen umzugehen; ich habe regelrecht Angst davor, die Seele meiner Partnerin zu verletzen - hat jemand Ideen, wie man damit umgeht?"
Schweigen, das Gespräch kommt langsam wieder in Gang. Studio X sei besser als Studio Y.
Das Kinderproblem mündet in einer technischen Fachsimpelei. Die ersten gehen - der Babysitter will nach Hause. Es werden Baumarktadressen getauscht.
Der Raum wird abgeschlossen, wir müssen raus. Der Einsame geht allein nach Haus.
Ich werde eingeladen, eine Session mit Videoaufnahmen.
Eingedenk des Filmchens mit mir als Hauptdarsteller, der unerklärlicherweise den Weg in die Videothek meines ärgsten Feindes gefunden hatte, lehne ich dankend ab.
Sprachlos, oder gibt es wirklich nichts, worüber zu reden lohnte?
Ich werde mitgenommen. Fotograph besucht die Redaktion einer einschlägigen Zeitschrift. Nach dem Geschäftlichen: Bier zu dritt. Alle aktiv praktizierend. Der letzte Urlaub, die anatomischen Vorzüge spanischer Mädchen, die Kleine von Seite 3, Brustwarzen, Schamlippen, Pornocolor. Ich erzähle von meiner neusten Eroberung, daß deren extremer Masochismus Kompensationsversuch einer schweren Schuld sei und ich zweifle, ob ich sie nicht besser zum Psychiater schicken sollte. Ungläubige Gesichter. Ich möge mich glücklich schätzen, man nimmt, was man kriegen kann. Und überhaupt, Skrupel seien bei Aktiven fehl am Platz.
Der Redakteur erwähnte noch, daß reale Kasuistik das Langweiligste überhaupt sei.
Ja, ja, die Realität. Schäbig konkret.
Nach Frühsport und Dusche sind alle im Vortragsraum versammelt. Der Referent fordert uns auf, den Puls zu messen, zwecks Kontrolle, ob wir uns soweit entspannt hätten, um für die folgende Lehreinheit bereit zu sein.
Es folgt die Ankündigung, daß er beabsichtige, uns in den kommenden 90 Minuten - gegen unseren Willen - zu manipulieren. Belustigt und ungläubig schauen wir uns an:
Wir, alles taffe Macher, erfahrene Chefs - uns doch nicht! Und dann geht′s los.
Der Referent läßt die vergangenen zwei Tage Revue passieren und bewertet den Leistungsstand und das Verhalten jedes einzelnen.
Er stellt bloß und macht nieder. Konkurrenten werden gegeneinander ausgespielt, die Leute bei ihren Schwächen erwischt und aufgewiegelt. Jeder kommt dran. Vor versammelter Mannschaft.
Die sich bisher entwickelten Beziehungen zwischen den Teilnehmern, gezeigte Vorlieben oder Abneigungen, nichts ist ihm heilig. Es wurde die infamste Publikumsbeschimpfung, die vorstellbar ist. Nach einer dreivietel Stunde brennt die Luft.
Scham wechselte mit Zornesröte, je nach Typ.
Pause. Vorher Pulsmessung: so hoch wie ganz kurz nach dem Waldlauf, bei allen.
Wir vernahmen ungläubig staunend und beschämt, daß wir uns soeben alle hatten manipulieren lassen. Der Referent hatte unsere Emotionen fest im Griff. Gegen unseren Willen, mit Vorankündigung, in aller Offenheit. ---
Geht das bei uns? Manipulieren mit offenem Visier?
Oder läuft es wie beim Zauberkünstler: wird der Trick offenbart, ist die Luft raus. Der Zauberkünstler arbeitet mit Illusionen, mit der Imagination falscher Tatsachen. Illusionen haben vielleicht wir, zu meinen, die weibliche Sklavenschaft habe nicht durchblickt, was mit uns los ist.
Ich habe noch nie Probleme dadurch bekommen, meiner Partnerin zutreffend Auskunft über meine Befindlichkeit gegeben zu haben. Aber oft in Folge des Gegenteils. Mit der Distanz, unserer liebsten Masche, gehen wir häufig um wie Könige von Persien, denen sich zu nähern den Kopf kosten konnte. Es reicht doch, Häuptling zu sein.Mehr Fragen als Antworten. Nicht verwunderlich bei solch mangelhaftem Diskurs.
Erhellendes zum Thema SM habe ich fast nur von Frauen vernommen. Auch dominante Frauen haben mir viel von sich preisgegeben.
Wir nehmen kaum zur Kenntnis, daß die heutige Lebendigkeit der Szene das Werk zweier Frauen ist. Pauline Reage und Sina-Aline Geissler haben angestoßen, wovon wir heutzutage profitieren.
Neue Meister braucht das Land.
Henri C.

Infos für die Szene
Wie sicherlich schon einige gemerkt haben, sind wir dabei, die in den letzten Jahren entstandene Verspätung aufzuholen. Anfang 2000 soll dann die SCHLAGZEILEN wieder um den 20. des Vormonats herum erscheinen. Neben der Kolumne unseres geschätzten Dr. Marcus (der sich auf unserer Forumsseite den Problemen unserer Leserinnen und Leser widmen wird), bieten wir Hamburger SM-Leuten die Möglichkeit, sich von einem evangelisch-lutherischen Pastor und Therapeuten, der mit dem Thema Sadomasochismus vertraut ist, seelsorgerisch beraten zu lassen. Auch unter SM-Leuten gibt es ja eine Menge Christen, und für manchen kollidiert seine SM-Lust mit der christlichen Ethik und kann so zu Gewissenskonflikten und Schuldgefühlen führen. Doch nicht nur seelsorgerische Probleme können besprochen werden, auch bei Paarkonflikten und für Gruppensupervisionen gilt das Angebot. In diesem Zusammenhang würden wir gerne eine Liste von Leuten zusammenstellen, die SM gegenüber aufgeschlossen sind und ganz bewußt SM-Leuten ihre Dienste anbieten. Wir denken da nicht nur an Therapeuten und Ärzte, sondern auch an Rechtsanwälte, Versicherungsmakler, Bauunternehmer, Schneider, Reisekaufleute und ähnliches. Diese Liste würden wir sehr diskret führen und bei Bedarf Interessenten und Anbieter einer "Dienstleistung" miteinander bekannt machen.
Eine neue Initiative hat uns gebeten, den folgenden Aufruf zu drucken:
"Mehrfaches Nachfragen ergab, daß zwar ein Bedarf an einem Austauschmedium für SM-Gruppen vorhanden ist, aber dafür noch kein geeignetes Medium zur Verfügung steht. Deswegen haben wir smorgasbord@onelist.com ins Leben gerufen. Diese Mailingliste soll dem Austausch zwischen SM-Gruppen im deutschsprachigen Raum dienen. Hier können organisatorische Fragen (Gemeinnützigkeit, Struktur, Öffentlichkeitsarbeit, Referentenaustausch, Vernetzung etc.) diskutiert werden.
Die Liste soll des weiteren neuen Gruppen den Einstieg erleichtern. Die Liste soll keine neue SM-Diskussionsliste oder ähnliches wie SWL (Schlagworte) werden, sondern rein gruppenspezifische Themen behandeln. Interessentinnen und Interessenten melden sich bitte bei Kathrin: bilch@glirarium.de oder Thomas: tom@andersartig.net.
Wie schon mehrmals angekündigt, folgt an dieser Stelle die Selbstdarstellung von SM-Gruppen und Organisationen.
Matthias
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