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Charon Verlag
Das BDSM-Magazin Schlagzeilen - 100 Seiten, vierfarbig, mit Geschichten und Fotos, Kontaktanzeigen, Kolumnen, Comics, KunstWerk, Terminen und Gruppen und dem Schwerpunkt "Der SM-Mann - Fragen, Vorurteile, Bekenntnisse".
Ist am 04.11.15 erschienen! In etwas handlicherem Format!

An dem Ort des Editorials teilen Zeitungen und Zeitschriften ihren Lesern mit, was an Neuem, Tollem passiert oder geplant ist und welche sensationellen Inhalte im Heft, das der Leser in Händen hält, zu lesen sind. Ein vorweggenommenes Inhaltsverzeichnis der Superlative.
Es zählt die Devise „Höher, größer, weiter“.
Solche Loblieder haben wir uns bisher an dieser Stelle erspart und wir – Geli und Matthias – offerieren an dieser Stelle unsere Gedanken und Meinungen zu uns wichtigen Themen rund um BDSM. Das wird auch weiterhin so sein. Nur dieses Mal nicht.
Dieses Mal haben wir die traurige Pflicht, an dieser Stelle einen Nachruf zu schreiben. Einen Nachruf auf eines unserer geliebten Kinder – die Bösen Geschichten.
Die „BG“ – wie wir sie im internen Sprachgebrauch nennen, sind 20 Jahre alt. Die erste Ausgabe erschien im Sommer 1995. Geboren in dem Gedanken, in einem Geschichten-Reader die Stories zu veröffentlichen, die aus verschiedenen Gründen nicht in die Schlagzeilen passen. Meist, weil sie zu lang waren oder ein wenig zu hart an der Grenze des gesetzlich möglichen. Wir haben versucht, eine spannende Mischung für das Kopfkino zu entwerfen. Mindestens einmal im Jahr, später regelmäßige zwei Ausgaben jährlich, zum Schluss sogar drei. Dieses in den letzten Jahren sehr regelmäßige und verlässliche Erscheinen haben wir zum Anlass genommen, endlich das von unseren Lesern seit langem gewünschte Abonnement anzubieten. Drei Ausgaben, die dann ohne weiteres Zutun des gespannten Lesers direkt bei Erscheinen ins Haus flatterten.
Allen 38 erschienenen Heften ist eines gemeinsam: Sie sind in Schwarzweiß, bis auf den seit 2009 – beginnend mit Ausgabe 24 – farbig gestalteten Umschlag. Sie sind ohne Werbung und ohne Nachrichten mit Ablaufdatum. Dafür sind die Schlagzeilen da. So blieben die Bösen Geschichten über die Jahre ihrem ursprünglichen konzeptuellen Entwurf treu: ein beständiges Kurzgeschichten-Buch zu sein, das man immer mal wieder in die Hand nehmen kann.
Mit den grafischen Vorstellungen der jeweiligen Layouter änderte sich in diesem vorgegebenen Rahmen das Erscheinungsbild schrittweise. Zuletzt hat May-Britt Schlünß diesem Geschichten-Reader in den letzten Jahren ein neues grafisches Design verpasst, das den optischen Wünschen der heutigen Zeit entspricht.
Auf die „Goldenen Zeiten“ in den 1990er und den frühen 2000er Jahren, in denen die Auflage stetig stieg, kam ein langsamer Einbruch der Verkaufszahlen. Das wichtigste Vertriebsstandbein der Bösen Geschichten waren von jeher die Sexshops im ganzen Land. Auch sie erleben in den Zeiten der Internet-Gesellschaft seit mehr als zehn Jahren ihre Flaute. Die Abnahmezahlen aus diesem Segment wurden regelmäßig nach unten korrigiert. Und so mussten wir uns anpassen. Nur – egal wie viele BGs gedruckt werden, die Grundkosten der Honorare für die Geschichten und Bilder, um die 80 Seiten zu füllen, blieben gleich. Und auch die für die grafische Gestaltung und das Lektorat.
Lange haben wir uns gegen das Einstellen der Bösen Geschichten gewehrt. Solange die Zahlen soweit stimmten, dass wir mit einem Nullsummenspiel herauskamen, machten wir weiter. Ein Betriebswirtschaftler hätte sich da schon lange die Haare gerauft. Nun sind dann doch die Zahlen rot geworden und it’s time to say goodbye.
Nach fast 100.000 gedruckten Exemplaren.
20 Jahre BGs = 20 cm im Regal.
Wie man es von Familienfeiern kennt, werden über einen selbst oder andere Anwesende immer gern die alten Geschichten erzählt. Deshalb ergreifen wir das hier als Gelegenheit, die wichtigste Anekdote noch einmal zum Besten zu geben:
Kaum waren die Böse Geschichten 1 erschienen, erfuhren wir von Orion Kiel, dass die Staatsanwaltschaft da gewesen sei, weil eine Geschichte inhaltlich über das Limit hinausgeschossen sei und die Ausgabe zur Indizierung anstünde. In einer Nacht- und Nebel-Aktion waren unsere Bestände plötzlich verschwunden und wurden auf diversen Dachböden vor dem Auge des Gesetzes versteckt. Sie fanden dann doch nach und nach über einige konspirative Kanäle den Weg zu den Lesern. Als sich die Wogen geglättet hatten – es war falscher Alarm und zu einer Indizierung ist es nie gekommen – wagten wir sogar eine Neuauflage der BG 1.
BG ade!
Den Namen wird es weiter geben. Das Thema „Böse Geschichten“ ist für uns auf keinen Fall vom Tisch. Wir arbeiten an neuen Konzepten, aktuellen Inhalten, neuem Outfit und neuen Medien.
Geli und Matthias
Wer die Bösen Geschichten noch nicht kennt, hat spätestens nun die Gelegenheit, sie kennenzulernen. Noch gibt es sie alle.
Es gibt das große (10 Stück) und das kleine (5 Stück) Bundle zum Sonderpreis. Zum Aussuchen. Ideal zum Reinschnuppern. Als Teil des Jubiläumspakets gibt es 15 Ausgaben.
Geli und Matthias

„Mehr als 800.000 Menschen jedes Jahr… “
WHO
Schau Dich um! Das ist für uns der richtige Ort, um zu sterben. Ich bin sehr froh, dass dieses Gebäude immer noch zugänglich ist. Nach dem Suizid eines schwedischen Touristen wollte man den Sathorn Unique Tower 2014 erst polizeilich sperren lassen. Aber Du weißt ja, wie die Thailänder sind, wenn es um Geld geht?
Das Schmiergeld (der Eintritt) ist höher geworden. Aber ansonsten ist nichts weiter geschehen. Immer noch stellen Leute neue Bilder von ihren Exkursionen auf den Ghost Tower ins Internet.
Dieser Klotz sollte, so wie er ist, wirklich Weltkulturerbe werden wie die Speicherstadt in Hamburg. Und wahrhaftig ist dieser Wohnturm faszinierend. Mit 185 Metern die höchste Bauruine der Welt. Stell Dir vor, was für atemberaubende Eindrücke uns entgangen wären, wenn es Mitte der 90er nicht die asiatische Wirtschaftskrise gegeben hätte! Wäre doch schade drum. Entschuldige meinen Zynismus!
Aber erinnere Dich bitte, was Spiegel & Co. über die zum Sprung bereiten asiatischen „Tigerstaaten“ Reißerisches geschrieben haben! Die Tiger sprangen. Und landeten als Bettvorleger.
Noch nicht einmal die Monumente ihres Größenwahns konnten sie zu ende bauen. Aber nie war Zerfall architektonisch beeindruckender. Diese ganzen kleinen, halbrunden Betonbalkone, die wie trocknender, kosmischer Herpes am Gespensterturm kleben. Diese ganzen gähnenden Schächte. Die Fallwinde. Die vielen bierdosenverdreckten Stufen. Die Zigarettenkippen. Die Kondome. Der Schutt in den Badewannen der nie bezogenen Luxusapartments. Die grauen Taubenkadaver mit den kleinen roten Augen. Die menschliche Notdurft in den Ecken. Die violetten Graffiti mit den Milton Zitaten. Ja, wir haben sogar den versteckten, als Legende abgetanen Raum gefunden, der eine an die Wand gekritzelte Beweisführung zur Goldbachschen Vermutung enthält. War das überhaupt eine menschliche Schrift?
Und oben, wo die Bauarbeiten von einem Tag auf den anderen abgebrochen wurden, sieht dort das mächtige Halbrund der von Ausgängen durchbrochenen Mauer aus bröckelndem Beton nicht aus wie das Stonehenge des 21. Jahrhunderts? Hat das nicht seine ganz eigene Mystik? Schade, dass heute kein Äquinoktium ist. Sicherlich ist auch hier ein Kalender aus Licht und Schatten in die Baukunst impliziert. Apropos Schatten, schau nur wie vielgestaltig die Schattierungen des Betons sind. So viele Grautöne! Ein ganzer Malkasten voll. Bestimmt mehr als fünfzig Grautöne.
Entschuldige! Weine nicht! Beherrsche Dich! Wie sehr Du Dich verändert hast. Bitte beherrsche Dich! Verzeih mir! Ich hätte diese Anspielung, diese blöde Redewendung nicht benutzen dürfen. Aber die gallige Bitterkeit steigt in mir hoch, wie die Kälte der kommenden Abenddämmerung, die wie die Zunge einer gigantischen Seeschlange feucht an der Fassade des Turmes leckt.
Erinnerst Du Dich noch an jene Tage, da wir und die Szene jung waren? Wir glaubten, wir hätten Aspekte der menschlichen Psyche, der Lust und des Schmerzes entdeckt, die Hinz und Kunz nicht einmal im Traum erahnen würden. Wir wollen es in dieser letzten Stunde ehrlich zugeben: Die Uneingeweihten haben wir gleichzeitig bedauert und verachtet. Der politisch korrekte Mensch soll niemanden verachten. Aber was hat uns das bedeutet? Ist es nicht verachtenswert, politisch korrekt zu sein?
Lass es uns ohne Umschweife aussprechen: Wir hielten uns für etwas Besonderes.
Verfeinerte Liebesspiele. Suche nach tieferen Erlebnissen. Hingabe ohne Hinterfragen. Der Traum von einer ganz anderen Emotionalität. Diese dunkle Gier in uns. Bestrebungen zur Annäherung an die Grenzenlosigkeit. Doch was kommt nach der Grenze? Der Reiz des Abgrundes. Der Reiz am Abgrund. Nicht nur am Abgrund. Auch am Fallenlassen …
Ja, schau nur in den Abgrund! Trau Dich!
Erinnere Dich: Wandernd durch gotische Kathedralen und über schäbige Industrieruinen haben wir große, dunkle Philosophien und Theorien entwickelt, um unsere Sonderstellung eitel und wortfein darzustellen. Wir fanden uns sehr geistreich in unserer vermeintlichen Abseitigkeit. Haben eigene Zeitschriften und Verlage gegründet. Große, selbstgefällige Partys mit elektronischer Musik gefeiert. In großen Schlagzeilen davon berichtet. Doch dann kam der Schock.
Er traf uns wie ein Schwerthieb in all seiner Simplizität. Peitschenhiebe konnten wir verdauen, natürlich, haben das lange geübt, doch das war dann doch zu viel für unsere infantilen Seelchen. Man sagt, Bücher können eine Waffe sein. Wahrhaftig! Es war ein Buch, geschrieben von weiblicher Hand, welches wie ein Stahlgeschoss unseren Traum zerschmetterte, gerade weil es sich doch zumindest teilweise mit unseren Träumen deckte.
Die Druckerpressen liefen heiß, wie es sonst nur unsere Häute, unsere Muskeln bei nächtlichen Szenarien taten. Doch das Problem schien eigentlich, genau betrachtet, nicht das Buch an sich zu sein.
Der Angriff auf unsere Integrität war letztlich die Erkenntnis, dass wir nichts, aber auch gar nichts Besonderes waren.
Hinz und Kunz liebten unsere Fantasien, hatten diese Fantasien immer schon gehabt, hatten sich früher nur nicht getraut, es zuzugeben. Oder hatten einfach nicht den Zugang zu den Quellen gehabt. Oder hatten die Mühen gescheut. Jetzt aber lag das Medium plötzlich an jeder Straßenecke hinter den polierten Schaufensterscheiben bereit. Teilweise mit Rosen und chromblitzenden Handschellen geschmückt. Kaum jemand regte sich auf. Selbst die Feministinnen schwiegen wissend. Sie wussten es alle. Nur wir haben es lange nicht wissen wollen.
Doch jetzt gab es keine Möglichkeit mehr, der Erkenntnis auszuweichen. Wir erkannten, mit unseren Schädeln gegen die kalten Scheiben der Buchläden gedrückt: Der Mainstream ist ein reißender Strom. Schwemmt alles weg. Lässt nur Ruinen und vergessene Schmerzen zurück. Erinnerst Du Dich noch an die frühen Qualen? Nein? Doch der Mainstream lässt uns nicht ertrinken im Vergessen. Er wirft uns aufs trockene Ascheland, wo wir zappeln wie die Kiemenatmer, bevor der Holzhammer sie trifft. Kreaturen, die nicht wissen, wie ihnen geschieht. Aus großen, austrocknenden Augen starrend.
Alles woran wir glaubten, wurde als Trivialität entlarvt. Es lag plötzlich klar wie destilliertes Wasser vor uns: Jeder Mensch hatte wie wir solche Gefühle in sich.
Jeder Vorsitzende eines Taubenzuchtvereins, jeder Pfaffe, jede kleine Bankangestellte, jede junge Pfadfinderin hatte solche Fantasien. Das Klischee von den Hausfrauen erwähne ich besser erst gar nicht. Es war jedenfalls eindeutig: Jeder wollte schlagen oder geschlagen werden. Jeder suchte den Kick, das Besondere.
Das war das Fazit in seiner allerweltlichen (sic!) Grausamkeit: Unsere Suche war banal gewesen!
Wir schienen wie bunte, stolze, königliche Hofnarren, die sich unvermittelt auf einem Karnevalszug im breiten, bierseligen Jeckenmob wiederfanden. Aus jeder Amtswürde enthoben. Jeder scheinbaren Exklusivität beraubt.
Wenn es aber eine solche jemals gegeben hat, so können wir ihre Existenz heute Nacht final beweisen, in dem wir wenigsten zu denen gehören, die stark genug sind, die Konsequenz aus ihrer Narretei zu ziehen.
Alles ist geklärt. Längst schon ist unsere Hinterlassenschaft der Kinderhilfe überschrieben. Längst stehen unsere Abschiedsbriefe schon auf Facebook (auch das eine Trivialität). Längst schon suchen sie uns auf (oder unter) einer Brücke.
Doch wir sind hier auf dem Bangkok Ghost Tower, klammern uns noch an die rostigen Moniereisen, die aus dem grauen Beton herausragen wie Spliss aus der Hochsteckfrisur einer tätowierten Leichenbraut. Klammer Dich fest an das Eisen. Noch.
Bald jedoch klammern wir uns ans Mondlicht und schweben hinaus in die Weite des stinkenden, vor Sexdumpfheit jaulenden Bangkok. Und hinaus in die Weite des sterilen Kosmos. Die Gespenster werden den Ghost Tower verlassen.
Ertrinken zusammen mit dem Schweden in dem tanzenden Strudel aus silbernem (nicht grauem) Sternenlicht, während unsere Körper auf dem Beton zerplatzen und unsere wertlosen Schädel ausbluten.
Wir werden nicht mehr hier sein. Wir werden nicht mehr sein. Wir werden Legende werden, weil wir das erste Paar waren, welches die Albernheit, die Narretei erkannte und die einzig richtige Schlussfolgerung traf. Wenigstens einmal im Leben konsequent sein. Wenigstens einmal. Es wenigstens einmal kein Spiel sein lassen. Die verlorene Würde, die verlorene Erhabenheit wieder finden im feuchtwarmen Abfallhaufen der Selbstverwirklichung. Unsere Namen werden den Abgrund der Zeit überdauern.
Ja, schau nur in den Abgrund! Trau Dich!
Lass uns aus der Trivialität unserer Phantasie entfliehen!
Was sagst Du? Der Wind wird lauter. Und Deine Stimme ist so leise. Sag es noch einmal! Suizid ist auch trivial?
Es wären mehr als 800.000 jedes Jahr.
Aber wenn selbst Selbstmord trivial ist, was bleibt dann noch?
Was?
Es gibt keine Fluchtmöglichkeit. Wir sind gefangen in unserer Durchschnittlichkeit. Die Gespenster werden den Ghost Tower niemals verlassen. Wir werden niemals im Strudel des Sternenlichts ertrinken. Alles wird grau bleiben. Grau in alle Ewigkeit. Wir sind gefangen in unseren allzu durchschnittlichen Hiebe-und-Liebe-Fantasien. Es gibt für uns keine Fluchtmöglichkeit.
Diese Einsicht öffnet meine Sinne. Das Knarzen der Stahlträger ist wie das Lachen eines irren Pathologen. Der Wind heult wie ein Jamaikasturm in der Takellage eines verlassenen Segelschiffes. Wird er Orkanstärke erreichen?
Ich habe Angst. Halt mich fest! Halt mich fest! Küsse mich! Küss mich! Ich liebe Dich! Aber auch das ist nur Oxytocin. Aber das ist mir egal. Alles ist mir egal. Nur halt mich fest! Halt mich fest! Halt mich fest, auch wenn ich nur Durchschnitt bin!
Michael Tillmann
www.michaeltillmann.de

Wo der Kelm-Verlag die Bücher bloß immer herbekommt, wissen wir auch nicht. Aber es ist spannend, wenn mal wieder so ein paar Schätze aus den 60er oder 70er Jahren auftauchen.
Guido Crepax ist so manchem ein Begriff, nicht zuletzt dank seiner zeichnerischem Umsetzung der „Geschichte der O“ und der „Venus im Pelz“.
„Valentina in Nadelstreifen“ entstand in den 60er Jahren, wirkt aber durch den immer wieder beeindruckenden Zeichenstil des 2003 verstorbenen Künstlers ziemlich modern. Bisher war dieser Comic fast gar nicht mehr in deutscher Sprache zu bekommen. Aber wir können ihn jetzt wieder anbieten. Die Geschichte um Valentina ist eher dezent, arbeitet mit Andeutungen. Die Explizitheit seiner bekannteren Werke findet man hier nicht. Aber wir empfehlen das Buch dennoch, denn der Nadelstreifen-Fetisch der Protagonistin gehört ganz sicher in unser Themenfeld.
Ausverkauft - Comic - Valentina in Nadelstreifen - Das letzte
Kelm Verlag
Autor/Interpret: Guido Crepax
Wer es eher dezent mag ... Hardcover, Din A4, SW, 150 Seiten
Kelm Verlag
Autor/Interpret: Guido Crepax
Wer es eher dezent mag ... Hardcover, Din A4, SW, 150 Seiten
Eine Mischung aus Geschichten und Zeichnungen bietet der Band „Pascaline“. Es geht um starke Frauen und leidende Männer, die übers Knie gelegt werden oder sonstige Qualen erleiden müssen. Und manchmal werden die Rollen eben umgedreht. Das Ganze ist zeichnerisch von Bill Ward erstaunlich gut umgesetzt. Dabei genießt der Zeichner es, die weiblichen Protagonisten mit großen Brüsten und Pin-up-Attitüde darzustellen. Entstanden sind die Bilder wohl in den 60er Jahren.
„Duo in Fesseln“ beschreibt eine Reihe von derben Bestrafungs-Szenarien in Wort und Zeichnung, dabei zieren englische Texte die Bilder des unbekannten Künstlers, die Geschichte ist aber auf Deutsch erzählt. Auch dieses Buch erinnert in Stil und Aufmachung an die 60er und 70er Jahre. Es wird zwar bis aufs Blut gepeitscht, aber das Höschen verbirgt schamhaft, was man damals nicht sehen durfte.
Vor einiger Zeit hatte ich schon mal versucht, Kontakt zu dem Verlag aufzunehmen, aber irgendwie hat das nicht geklappt. Diesmal lief alles wie am Schnürchen und ich freue mich, dass wir endlich etwas Vernünftiges und Lehrreiches zum Thema „Hojo Jutsu“ in unseren Shop aufnehmen können.
Die japanische Kunst, mit Seil zu kämpfen, zu fesseln und jemanden standesgemäß zu präsentieren, wird heute noch von einigen Kampfsportschulen gelehrt und bei der japanischen Polizei soll es auch noch Fachleute in dieser Technik geben.
„Hojo Jutsu – Haya Nawa“ ist ein sehr fundiertes Buch über alles, das mit dem schnellen Seil (das bedeutet Haya Nawa) zu tun hat. Der obligatorische Warnhinweis bei einer Fesseltechnik, bei der das Seil vorne um den Hals geht, fehlt nicht. Und auch ein ausführliches Kapitel zum Thema Sicherheit macht klar, dass es sich hier nicht um eine Technik handelt, die man mal eben so machen kann. Einziger Kritikpunkt: Was Messer und Schere können, kann eine EMT-Schere oder unser Eezy Cut deutlich sicherer und schneller.
Auch das Kapitel Seile und Seilarten habe ich bisher nicht so ausführlich an anderer Stelle gefunden.
Im Trainingsteil geht es zum einen um das kurze Seil (zweieinhalb Meter) und deutlich ausführlicher um das lange Seil, das im Hojo Jutsu fünf Meter lang ist. Auch das Fesseln mit dem Kampfsport-Obi wird gezeigt. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind gut und nachvollziehbar. Schön sind die nach jedem Kapitel eingestreuten Seiten für eigene persönliche Anmerkungen.
Auch den Hinweis, dass man diese Art der Fesselung zu dritt trainieren sollte, finde ich sehr verantwortungsvoll: Zwei, die gegeneinander antreten, und ein Beobachter.
Das Buch „Hojo Jutsu“ verzichtet auf den ausführlichen theoretischen Teil, erfreut einen aber mit einer Einführung in die Geschichte dieser Techniken. Die ausführlich beschriebenen Möglichkeiten machen einem sofort Lust auf Ausprobieren. Hier findet man eine Menge deutlich mehr Seil verbrauchender Fesselungstechniken in den übersichtlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen. In einigen der Übungen wird davon ausgegangen, dass der Gegner bewaffnet ist, und gezeigt, wie man ihn trotzdem mit Gürtel oder Seil unschädlich machen kann. Wer diese Techniken beherrscht, braucht eigentlich so wie ich (der ich diese Techniken leider – noch – nicht beherrsche), nur das Seil aus der Tasche zu ziehen und loszulegen, statt sich im Notfall mit einem Angreifer zu prügeln.
Mit den hier gezeigten Techniken kann man dann jemanden so fixieren, dass man nach einem Angriff in aller Ruhe die Polizei rufen kann.
Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist das Ninja-Outfit des Gefesselten. Den Exkurs „Hojo Jutsu contra Shibari“ finde ich spannend.
Matthias
Was für ein spannendes Buch. „Verraten und Verkauft“ ist die ideale Kombination aus Thriller und SM. Roberta Stone ist ein böses und zügelloses Weib, sie holt sich den bizarrsten Sex und wer ihr im Wege steht, wird beiseitegeschoben, auch vor einem Mord schreckt sie nicht zurück. So erscheint es nur gerecht, dass sie erfährt, dass keine Grausamkeit ohne Konsequenz ist – sie erwacht nackt und gefesselt in einem Keller, sie wird durch Hitze und Dehydration gefoltert. Doch noch schlimmer ist die seelische Qual, die sie erleiden muss, denn ihr Peiniger führt sie tief zurück in die Abgründe ihrer Kindheit.
Parallel arbeitet ein Kommissar an dem Entführungsfall Roberta und bringt die abscheulichsten Foltervideos ans Tageslicht. Und nicht jeder der Gezeigten macht freiwillig mit.
Doch nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint und die Grenzen zwischen dem bösen Entführer und dem guten Kommissar verwischen sich...
Lesebefehl.
Lager Artikel - sofort Lieferbar
... Verraten und Verkauft – eine Herrin in Ketten - letztes Ex.
Marterpfahl Verlag
Autor/Interpret: Ralph G. Kretschmann
Lesebefehl! 182 Seiten, Paperback 2 Mängelexemplare statt 16,60 für 5,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Marterpfahl Verlag
Autor/Interpret: Ralph G. Kretschmann
Lesebefehl! 182 Seiten, Paperback 2 Mängelexemplare statt 16,60 für 5,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
In dem Buch „Sklave, bis der Tod uns scheidet“ setzt die Autorin die Geschichte um die Dominas Hanna, Ewa und Seiyoua fort. Hanna erhält ein Angebot von einem echten Baron, seine Eheherrin zu werden, er hat nicht mehr lange zu leben und will endlich ausleben, wovon er schon so lange geträumt hat. Nach reiflicher Überlegung nimmt Hanna das Angebot an und erfüllt Ludwigs Traum - sie demütigt ihn, schlägt ihn und lässt ihn zusehen, wie sie sich mit der Zofe Aimée vergnügt. Dennoch, oder wahrscheinlich grade deswegen, wird die Beziehung der beiden immer enger und aus einer Zweckehe erwächst Liebe. Es könnte perfekt sein, wäre da nicht Ludwigs Exfrau, die zu intrigieren versucht und alte Familiengeheimnisse aufdeckt. Auch Ewas alte Erzfeindin Claudia taucht wieder auf und sinnt auf Rache. Empfehlenswertes Buch für alle, die viel Wert auf eine ausgeklügelte Rahmenhandlung legen sowie auf saftige SM-Szenarien.
Ausverkauft - Sklave, bis der Tod uns scheidet -
Marterpfahl Verlag
Autor/Interpret: Edyta Zaborowska
Empfehlenswertes Buch für alle, die viel Wert auf eine ausgeklügelte Rahmenhandlung legen, sowie auf saftige SM-Szenarien. 150 Seiten, Paperback statt 14,40 € 1 Mängelexemplar für 7,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Marterpfahl Verlag
Autor/Interpret: Edyta Zaborowska
Empfehlenswertes Buch für alle, die viel Wert auf eine ausgeklügelte Rahmenhandlung legen, sowie auf saftige SM-Szenarien. 150 Seiten, Paperback statt 14,40 € 1 Mängelexemplar für 7,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Ein schöner romantischer Roman ist „Las Vegas Gigolos“ - Liebe, Sex, SM und Happyend. Also genau das richtige für Couch, Kerzen und kuschelige Abende. Savanna will endlich sesshaft werden, lange genug ist sie mit ihrer Burlesque-Show durch die Gegend getingelt, ein fester Auftrittsort in Las Vegas ist nun die Erfüllung ihrer beruflichen Träume. Um dies zu feiern, gönnt sie sich eine Nacht mit dem käuflichen Ethan, denn ihre devoten Fantasien kann sie auf diesem Weg besser ausleben als mit einem One-Night-Stand.
Schon beim ersten Treffen merkt Ethan, dass es anders ist als sonst, er kann die Distanz, die er sonst bei seinen Kundinnen hat, nicht wahren, und bei jedem weiteren Treffen verliebt er sich mehr in Savanna.
Das Buch liest sich flüssig, hat den Hach-Faktor und liefert, was man erwartet.
Lager Artikel - sofort Lieferbar
... Las Vegas Gigolos - Pleasure Games - das letzte Exemplar
Plaisir d′Amour Verlag
Autor/Interpret: Jazz Winter
Das Buch liest sich flüssig, hat den Hach-Faktor und liefert, was man erwartet. 216 Seiten, Paperback statt 14,90 nur 5,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Plaisir d′Amour Verlag
Autor/Interpret: Jazz Winter
Das Buch liest sich flüssig, hat den Hach-Faktor und liefert, was man erwartet. 216 Seiten, Paperback statt 14,90 nur 5,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
„Mit Haut und Haar“ von Almud Andergast ist ein Buch, das mit einer ausdrucksstarken Sprache überzeugt. Natürlich ist auch die Story extrem überzeugend, teilweise war es schwer zu ertragen weiterzulesen, einfach weil der Untergang der Protagonistin so lebensnah erzählt ist, dass es beinahe weh tut.
Magdalena ist eine beruflich sehr engagierte Frau über 40, die miterleben muss, wie ihr jüngere, inkompetentere Männer vor die Nase gesetzt werden, ihr jahrelanges Engagement und ihr Wissen werden nicht mehr gewürdigt.
Ein Ausgleich bietet ihr die Affäre mit dem fast 20 Jahre jüngeren Thomas. Magdalena tut alles um ihm zu gefallen und ihn zu halten, sie lässt sich auf sexuelle Spiele ein, die sie demütigen, zugleich aber auch mit Lust und Stolz erfüllen, denn wenn sie gehorcht, zeigt Thomas ihr, wie sehr er sie liebt. Als sehr demütigend empfindet sie es, vor anderen mit Thomas Sex zu haben und sich dabei filmen zu lassen. Aber irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem sie erkennen muss, dass sie alles verloren hat.
Rausgenommen - Mit Haut und Haar
Autor/Interpret: Almud Andergast
Ein spannender Roman - geschrieben unter Pseudonym von einer unserer Autorinnen - zu empfehlen! 504 Seiten, Paperback
Autor/Interpret: Almud Andergast
Ein spannender Roman - geschrieben unter Pseudonym von einer unserer Autorinnen - zu empfehlen! 504 Seiten, Paperback
Zilli

Magic Zyks, 52 Jahre, Foto- und Grafik-Designer, www.magiczyks.de
Seit wann machst Du Fetisch- bzw. SM-Bilder und wie bist Du dazu gekommen?
Seit 2001, die Bilder waren für mich eine schöne Möglichkeit, mich mit meiner Neigung zu befassen.
Lebst Du von Deiner Kunst? Wenn nein, womit verdienst Du Deine Brötchen?
Ich mache neben meinen Fotoprojekten weiter Design-Jobs, vom Webdesign bis zu Anzeigen und Corporate Design.
Was ist das Besondere an Deinen Bildern?
Sie sind ein Stück von mir, ob das einen Wert darstellt, kann ich nicht beurteilen.
Hast Du künstlerische Ideengeber oder Vorbilder?
In meinen Anfängen hatte ich viele Vorbilder, heute nicht mehr. Was nicht bedeutet, dass ich mich nicht auch inspirieren lasse.
Gibt es andere Künstler Deines Metiers, die Du gerne näher kennen lernen würdest?
Wenn ich es mir wünschen kann, dann würde ich lieber Künstler anderer Metiers treffen. Das fände ich spannender.
Was erwartest Du von Modellen, wenn Du mit ihnen arbeitest (Profi oder Amateur, Aussehen, Verhalten etc.)?
Ich erwarte, dass sie für den kurzen Moment des Shootings in der Lage sind, meine Vision vom Bild zur ihrer zu machen und mit mir die Bildidee voranzutreiben.
Wen würdest Du gerne mal abbilden bzw. vor Deiner Kameralinse haben?
Diese Liste wäre sehr lang, wenn ich sie führen würde.
Bitte sage uns einen Satz, der die Essenz Deiner Kunst zusammenfasst.
Sie macht mir Freude, einen anderen Zweck verfolgt sie nicht.
Was war Dein schönstes oder schrecklichstes Erlebnis am Set (oder bei der Produktion)?
Einmal hatte ein Modell fast keine Ähnlichkeit mit den Bildern ihrer Sedcard.
Das war ein Schock. Zum Glück konnte die Visagistin einiges retten.
Wovon träumst Du als Künstler?
Ach, das wechselt. Manchmal denke ich, Erfolg oder Geld oder mehr Talent wäre der Schlüssel zu mehr Zufriedenheit. Doch in Wahrheit weiß ich es nicht.
Schnelle Frage, spontane Antwort bitte: SM ist …
Eine Art Hassliebe.
Welche drei Dinge würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Meine Frau, meinen Apple-Rechner und ein Schnellboot.

Im Auge des Sturms
Auch lesenswert - die regelmäßige Kolumne von Matthias auf unserer Webseite: Hier!
Cover: Model: Dutch Dame, Bondage by: RopeMarks,
Photographer: Me-Chiel, Retoucher: Lara Aimee
Centerfold: Vera Bruß, www.artveo.de
KunstWerk: Magic Zyks (Mehr Bilder im Heft!)
Redaktionsschluss für die SZ 147 ist der 27.11.15
Inhalt
3 Vorweg – Schwanengesang
4 Briefe
5 Kolumne Sektfrühstück – Größenwahn
7 Vorstellung – Fetish Moments by LGS
10 Sonntag
12 Die sündige Gräfin
17 Das Dritte Versorgungsregiment – 6. Teil
24 Die Geschichte von Herbert und Anette
31 Comic – Monas little slavery
34 KunstWerk – Magic Zyks
44 Schwerpunkt – Der SM-Mann – Fragen, Vorurteile, Bekenntnisse
64 Hilf mir
69 Grenzwanderung
74 Termine
77 Gesprächsgruppen + Arbeitskreise
78 Medien
82 Forum – Der Bangkok Ghost Tower hat viele Grautöne
84 Non-consensual der Sklavenzentrale – Nomen est omen
86 Psychokiste – Sozioökonomischer Status und D/s Beziehung
88 Neues im Shop
92 Kontakt
97 Impressum
98 Das Letzte Wort
Photographer: Me-Chiel, Retoucher: Lara Aimee
Centerfold: Vera Bruß, www.artveo.de
KunstWerk: Magic Zyks (Mehr Bilder im Heft!)
Redaktionsschluss für die SZ 147 ist der 27.11.15
Inhalt
3 Vorweg – Schwanengesang
4 Briefe
5 Kolumne Sektfrühstück – Größenwahn
7 Vorstellung – Fetish Moments by LGS
10 Sonntag
12 Die sündige Gräfin
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24 Die Geschichte von Herbert und Anette
31 Comic – Monas little slavery
34 KunstWerk – Magic Zyks
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