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Charon Verlag
Das BDSM-Magazin Schlagzeilen - 100 Seiten, vierfarbig, mit neuen Geschichten und Fotos, Kontaktanzeigen, Kolumnen, Comics, KunstWerk, Terminen und Gruppen und dem Schwerpunkt "Was halten Vanillas von SM?"

Seit einer Weile informiere ich meine Kursteilnehmer, dass ich sie im Rahmen meiner Bondage-Workshops berühren werde. Und auch meine Modelle lasse ich unterschreiben, wo ich sie wie anfassen darf. Sicher ist besser.
In den SM-Communitys grenzen sich die einzelnen Interessengruppen mehr und mehr von anderen ab, wie schon früher manche Flagellanten mit SM nichts zu tun haben wollten. Aus dem Akronym SM, einem Kürzel, der für uns damals mehr bedeutete als nur die Abkürzung des Wortes Sadomasochismus, (wir nutzten SM als Ausdruck für die ganze Bandbreite einvernehmlicher Nicht-Vanilla-Sexualitäten) wurde BDSM.
Und auch BDSM scheint nicht mehr als Identifikation für alle zu treffen, denn das größte deutschsprachige SM-Portal unterscheidet schon länger zwischen den Bereichen D/S und BDSM, so als wären DSler nicht mitgemeint. Aber selbst das scheint vielen Menschen zu explizit zu sein, heutzutage ist man/frau da lieber kinky.
Schon vor vielen Jahren fing die Diskussion an, wie man SM und Bondage vom Ruch des Schmutzigen und Perversen befreien könnte. So fesselte man nicht mehr, sondern 'tüdelt' lieber in einigen Bondage-Gruppen. Inwieweit das mit dem „Nippel-Verbot“ auf Facebook, Twitter und Konsorten zu tun hat oder mit einer neuen Prüderie, kann ich nicht sagen, aber der Anteil der Bilder mit komplett bekleideten, gefesselten Menschen hat sich in den letzten Jahren immer mehr erhöht.
Für mich klingt das alles so, als sollte der schöne, schmutzige, fiese SM plötzlich sauber werden. Nein, dunkle Seiten leugnen wir. Wir wollen doch nur spielen! Überschaubar, ungefährlich.
Ganz so wie die neue Generation der Sex-Shops, egal ob Ladengeschäft oder Online-Shop: Alles ist blitzsauber, keine versteckten Ecken mehr, wer noch dunkle Träume hat, ist hier verkehrt. Und die früheren Shopwanderer mit Trenchcoat und hochgeschlagenem Mantelkragen sitzen schon lange vor dem heimischen Rechner auf der Suche nach dem, was einst den einschlägigen Shops vorbehalten war.
Ende der 80er Jahre begann in Deutschland eine Ära, die sich als Aufbruch von ganz normalen SM-Leuten verstand, und die in der Gründung der Schlagzeilen, dem Aufbau von SM-Stammtischen und -Gruppen und der Organisation von offenen SM-Partys gipfelte. Oft traf man sich zu gemeinsamen Spielen in Kellergewölben, denn die erinnerten an die Verliese aus den eigenen, dunklen Phantasien …
Aber im Laufe der Zeit wurde die Dunkelheit immer mehr ausgeleuchtet und verschwand mehr und mehr. Die traditionelle SM-Party mit leiserer Musik, ein bisschen Tanz, viel Kommunikation und einer Menge schmutzig geiler Spiele hat wohl ausgedient.
(Siehe dazu die aktuelle Kolumne.)
Stattdessen öffnen sich die Swinger-Locations für die kaum noch schwarz-lederne Kundschaft. Und manchem reicht es, zu sehen und gesehen zu werden auf einer der größeren und kleineren Fetisch-Partys.
Früher schrieb man sich Briefe auf Kontaktanzeigen, heute muss eine PN reichen. Dabei fragt sich, ob damit nicht einer gewissen Beliebigkeit Vorschub geleistet wird?
Auch wir – die Schlagzeilen – haben uns schon lange verabschiedet von dem dunklen Design der frühen Jahre. Keine rote Schrift auf schwarzem Grund. Schwarz auf weißem Grund ist besser lesbar und eben zeitgemäßer.
Wenn ich mir diese Entwicklungen der letzten Jahre – oder sollte ich besser sagen Jahrzehnte – anschaue, bin ich mir unsicher, was ich davon halten soll.
Ja, SM scheint kompatibler geworden zu sein mit dem, was unsere Vanilla-Gesellschaft für tolerierbar erachtet, ob nun wegen 'Shades of Grey' oder trotz dessen oder einfach nur so.
Aber ist es das, was wir wirklich wollen?
Schon lange bin ich hin und her gerissen zwischen dem Wunsch nach gesellschaftlicher Akzeptanz und meinen dunklen Träumen und Erlebnissen, die so gar nicht mehr in unsere immer ordentlichere Welt hinein zu passen scheinen. Und nein, ich bin lieber nicht kinky und auch kein BDSMer, und ich tüdle nicht.
Ich habe böse Phantasien, die trotzdem etwas mit liebevollem Umgang miteinander zu tun haben. Ich schlage Menschen und genieße es, besonders wenn ich deutliche Spuren hinterlassen habe. Ich binde sie zusammen, damit ich mit ihnen spielen kann. Ich stecke Nadeln in ihren Körper, tackere Löcher in sie, schneide in ihre Haut, nagle Teile ihres Körpers auf Holz.
Und ich genieße auch auf der anderen Seite, ob es nun Schläge, Brandeisen oder Skalpelle sind.
Immer noch erfreue ich mich daran, dass ich damit nicht nur Vanillas schocke, sondern auch manchen Zuschauer bei meinen Performances.
Egal wie andere das nennen, ich will immer noch eine freie, liebe- und respektvolle Sexualität für mich und mit den Menschen, die sich genau auf das einlassen. Und unter dem Strich ist dann der Name egal. Meinetwegen nennt es auch Kink, aber für mich bleibt SM nun mal SM.
Matthias

Nachdem im Juli 2016 der Psychiater, Anthropologe, Religionswissenschaftler und Sexualtherapeut Prof. Dr. Dr. Peter Kaiser sein Buch „Heilige Qual und die
Lust am Schmerz – Spiritualität und Sadomasochismus“1 veröffentlichte, war er im April 2017 im Gesprächskreis SundMehr zu Gast (siehe www.sundmehr.de).
Religionswissenschaft ist ein Fachgebiet der Kulturwissenschaft und Kaiser setzt sich nicht nur mit Religionen auseinander, sondern zieht in diesem Buch auch noch den Bogen zur Subkultur des BDSM, was ich sehr spannend finde.
Allerdings fiel es mir als Laie mit berufsbedingten, neurophysiologischen Vorkenntnissen, nicht immer leicht, insbesondere die medizinischen Grundlagen nachzuvollziehen, die der Autor im ersten Teil seines Buches liefert. Ausgerechnet im Abschnitt, in dem die Verarbeitung von Schmerz dargelegt wird, hätte mir das eine oder andere absolvierte Semester in Neurowissenschaften, mit Erläuterung von Hirnanatomie und detaillierter Erklärung der Übertragungs- und Verarbeitungswege von Reizen, im Wechselspiel verschiedener Botenstoffe gut getan, um wirklich alles zu verstehen.
Die Schwelle vom Sach- zum Fachbuch wird dabei deutlich überschritten. Lange Passagen mit Zitaten von Experten anderer Disziplinen im englischen Original machen zusätzlich klar: Hier handelt es sich um eine wissenschaftliche Ausarbeitung! Teils zitiert er sogar aus englischsprachigen BDSM-Blogs.
Zusammengefasst legt er als Mediziner dar, dass Schmerz die Lustwahrnehmung senkt, während Lust die Schmerzwahrnehmung senkt, wodurch Schmerz- und Lustwahrnehmung zwei Seiten derselben Medaille sind. Im Gesprächskreis erläuterte er zudem, dass je nach Kontext, Schmerz als angenehm empfunden werden kann – wie wenn man sich einen Mückenstich kratzt. Ohne Mückenstich kann das Kratzen wehtun … (unerotisch).
Es ist der Kontext, der uns kickt – Sex fängt eben doch im Kopf an, denke ich mir.
Im Buch wird erläutert, dass interessierte, evangelikale, amerikanische Kreise Anfang der Jahrtausendwende mittels der brandneuen, bildgebenden Verfahren der Neurowissenschaften im menschlichen Gehirn auf eine Art „Gottesbeweis“ stoßen wollten, in dem sie den Sitz der Seele lokalisierten. Auch wenn dies fehlschlug, weiß man jetzt, welche Hirnareale aktiviert werden, wenn Menschen beten – oder nicht mal an den christlichen Gott denken, sondern z.B. ganz buddhistisch möglichst an nichts denken und meditieren. In diesen Situationen können Gefühle der Entgrenzung entstehen, in denen die räumliche Orientierung abnimmt. Tatsächlich werden diese Areale auch bei manchen sexuellen Gefühlen aktiviert … man kann auch das Gefühl bekommen zu fliegen … (Na, fällt da einem was dazu ein?).
Im Buch schon leichter nachvollziehbar, und interessant zu lesen, war für mich der interkulturelle Vergleich der Schmerzwahrnehmung: Klar wird hier der Bezug zur sadomasochistischen Subkultur vorbereitet, wenn erläutert wird, wie unterschiedlich Menschen mit Schmerzen umgehen und welche Bedeutung der kulturelle und situative Kontext hat.
Kaiser berichtet von einer Volksgruppe, in der selbst Kinder kaum ein Problem damit haben, sich rituell die Nasenscheidewand mit einem Holzpflock durchbohren zu lassen – jedoch bei Schmerzzuständen, die eine internistische, krankheitsbedingte Ursache haben, stark zu leiden beginnen.
Gesuchter Schmerz ist stets kontrollierbar und darum leichter auszuhalten, als der, dem man ausgeliefert ist.
Und auch wenn viele Sadomasochisten behaupten, sie wollen möglichst hilflos sein – wenn die Situation existenziell unkontrollierbar und das Restrisiko nicht mehr überschaubar ist, verflüchtigen sich erotische Gefühle sehr schnell.
Als im Gesprächskreis ein Teilnehmer angab, doch auch manchen Zahnarztbesuch gut zu finden, meinte der Psychiater humorvoll, das sei aber die ganz hohe Schule. Im Buch beschreibt er, dass Schmerz auf physiologischer Ebene im Hirn immer gleich verarbeitet wird. Auch der risikobewusste, einvernehmliche, erotische Kick ist eben vor allem: bewusst, einvernehmlich und damit kontrollierbarer – denn ziehe ich mein Einvernehmen zurück, sollte Schluss sein.
Bei der religionswissenschaftlichen Erläuterung von Begriffen wie Askese und Sünde im zweiten Teil war ich als evangelischer Christ froh, mich in einer Kirche zu bewegen, die mir aktuell nicht vorschreibt, wie ich diese zu verstehen habe. Ich fragte mich gleichzeitig, inwieweit ich mich noch auf dem Boden christlicher Tradition bewege. Man dürfe die 60er Jahre nicht unterschätzen, erläuterte Dr. Kaiser im Gesprächskreis. Seit dieser Zeit könne Sexualität einfach nur noch zum Spaß ausgelebt werden, denn die Verhütungsmethoden seien zuvor höchst suboptimal gewesen. Dass Religionen Sexualität in der Regel zu ordnen, einzuschränken, zu kontrollieren versuchen, erklärt er sich aus der Tatsache, dass Religion eben in der Regel „pro-sozial“ sei, während Sexualität egozentrisch ist.
Religion habe die Funktion, die Gemeinschaft zu stärken. Der entsprechende Trieb – Kaiser schreibt zumeist eher an „Siggi Freud“ orientiert – könne Konkurrenz bei der Suche nach Reproduktionspartnern hervorrufen und dadurch die soziale Gemeinschaft gefährden. Doch trachteten die wenigsten Religionen danach, sie ganz zu unterbinden – würden die Gläubigen doch sonst aussterben. Allerdings sei vor allem die christliche Religion in besonderem Maße sexualitätsfeindlich. Da ein Religionswissenschaftler kein Theologe ist und die Religion eher kritisch-objektiv betrachtet, zumal die naheliegende Christliche, würde ich hier gerne einwenden, dass die Körperlichkeit auch sonst bei der Christlichen Religion besonders und mehr als bei anderen betont wird, trägt sie doch die Aussage in sich, dass Gott wirklich „Mensch“ wurde – also körperlich auf der Erde lebte, geboren wurde, gestorben, sogar begraben wurde. Gelitten und geliebt hat – in der Tat ist aber der Gedanke an körperliche, erotische Liebe dieses Gottes als Mensch eher tabuisiert, praktisch nicht überliefert und wenn angedeutet, dann theologisch nicht haltbar in Legenden verankert (z.B. Maria Magdalena …). Welche frühchristlichen Strömungen hier eingeflossen sind, kann ich nicht abschätzen als Laie in Sachen Religionswissenschaft und Theologie …
Doch die Herausarbeitung des Unterschiedes von Theologie und Religionswissenschaft ist nicht Gegenstand von Kaisers Arbeit. Frühchristliche und mittelalterliche, katholische Glaubenspraxis, über angestrebtes Leiden die Nähe zu Gott zu finden, darf als Bestandteil christlicher Tradition nicht geleugnet werden. Das religiöse Bedürfnis nach einem selbstgewählten Martyrium erklärt Peter Kaiser unter Bezugnahme auf den Theologen Holger Tiedemann daraus, dass nach Einführung des Christentums als Staatsreligion der Orientierungspunkt der Christenverfolgung fehlte, um sich oder anderen im Martyrium die Tiefe des eigenen Glaubens zu beweisen – weshalb sich dann die Verfolgung bei den mittelalterlichen Mystikern zunächst gegen sich selbst richtete. Es ging um die Abtötung des eigenen Körpers.
Im krassen Kontrast dazu sieht Kaiser die östlichen Religionen, wo nicht die Nachempfindung, sondern die Überwindung von Leiden durch Askese und Trance dazu dient, Nähe zum Göttlichen, ja Erleuchtung, zu erreichen, die beim Tantra sogar über die Sexualität gefunden wird. Die Analogie zu SM, wenn dem Mann, als Asket, die Rolle des Passiven zukommt, der zwar Erregung erfährt, nach Möglichkeit jedoch keinen Höhepunkt erreicht, um sich ganz von seinen irdischen Bedürfnissen zu lösen, liegt Insidern auf der Hand.
Klar – auch bei den dargestellten Biographien mittelalterlicher Mystiker, die sich in ihrer Sehnsucht nach Gottesnähe selbst quälten, sind Ähnlichkeiten zu sadomasochistischen, autoerotischen Praktiken und Gefühlen zu erkennen, doch ob es sich hierbei um eine Korrelation oder eine zwingende Kausalität handelt, blieb mir zunächst unklar. Schließlich leiden auch manche Sadomasochisten unter Depressionen und dennoch wird man nicht davon ausgehen können, dass alle Depressiven Sadomasochisten sind. Und mancher Sadomasochist, der in der Szene anzutreffen ist, fühlt sich gänzlich unreligiös. Tatsächlich nimmt Kaiser am Ende seiner Arbeit dazu Stellung.
Nicht fehlen darf in so einem Werk die Erläuterung der Verfolgung Andersdenkender und -glaubender als Ketzer und zumeist von Frauen in Außenseiterposition als Hexen. Diesbezüglich wird aufgezeigt, dass sich damit die gesellschaftliche Funktion verband, die Gemeinschaft derer, die nicht verfolgt werden und die Macht derer, die die Verfolgung ausüben, zu stärken – zumeist: der Kirche.
Dass die Sexualisierung der Gewalt dieser noch eine besonders entwürdigende Form verleiht, ist klar und stellt die niedrigste, menschliche Möglichkeit der Machtdurchsetzung dar. Kaiser sieht hierin ganz psychoanalytisch auch ein Ventil für verdrängte, sexuelle Wünsche der Täter, die maskiert ans Licht drängen, pervers ausgelebt und gleichzeitig abgewehrt werden können. In freudscher Denkweise, die der Autor in Teilen auch kritisch sieht, könnte man darin eine üble Art von Sublimierung sehen, wandelten doch die Täter ihre selbst nicht eingestandenen, erotischen Triebe in ein für den damaligen, machtpolitischen Kontext akzeptables, weil sogar kirchlich angeordnetes, Verhalten um.
Folgerichtig stellt er als Psychiater fest, dass religiös motivierte Selbstverletzung heutzutage Fragen aufwerfen würde, die in Richtung von Zwangsstörungen und Depressionen verweisen würden oder eine nähere Untersuchung des vermutlich zweifelhaften, religiösen Kollektivs, aus dem die Anforderung entstanden ist, sich selbst zu schädigen, notwendig machten – als Religionswissenschaftler bestätigt er, dass heutige Gottesbilder eher positive Züge haben, obwohl sie zeitgeistabhängig sind. Schade, dass die Kirche hier aber so viel Mist gebaut hat in der Vergangenheit, nicht nur prosoziale Ordnungsliebe, nein sogar egozentrische Machtpolitik … Aber sie entwickelt sich ja.
Im Buch wird auch die veränderte Stellung des Schmerzes skizziert: Stellt er in der Kirche des Mittelalters geradezu eine Tugend dar, als Mittel, die Leiden Christi nachzuvollziehen und sich so Gott zu nähern, wird seine Notwendigkeit durch den Fortschritt in der Medizin immer mehr in Frage gestellt – und somit auch die Haltung der Kirche: Warum soll ein liebender Gott, das Leiden in der Welt zulassen? Welchen Sinn soll Leiden haben? Wenn Narkose und Betäubung zur Schmerzbehandlung dienen und Schmerzfreiheit zum Ideal wird, steht derjenige, der Schmerzen hat, geradezu alleine da – wer sie sich auch noch selbst zufügt (oder zufügen lässt), wird vollends marginalisiert. Normal in unserer Gesellschaft ist Schmerzfreiheit, Leiden ergibt keinen Sinn mehr.
Persönliche Freude machte es mir zu lesen, dass um 1700 zumindest von einem Pariser Domherrn und Mediziner in der katholischen Kirche der Sinn von Flagellation im Rahmen einer Abhandlung hinterfragt wurde. Sie sei heidnischen Ursprungs und der Gedanke, dadurch Erlösung zu empfangen, geradezu häretisch. Zudem kommt er auf körperliche, luststeigernde Konsequenzen zu sprechen, leider eben in ablehnender Form.
Im weltweiten Vergleich mit anderen Kulturen und Religionen zeigt Peter Kaiser auf, dass Schmerz immer wieder eingesetzt wird, wenn es darum geht, mit etwas Höherem zu verschmelzen oder zumindest Teile körperlicher Grenzen zu überwinden. Und dies kann auch lustvoll erlebt werden.
Obwohl ich eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik BDSM zwecks der damit erreichten Aufklärung immer begrüße, befürchtete ich bis zum Schluss, es käme wieder die für mich inzwischen zum Klischee geratene Aussage heraus, die Grausamkeiten, die Kirchenvertreter im Mittelalter begangen haben, seien nichts anders, als heuchlerisch kaschierte, sadomasochistische Praktiken, die nicht nur aufgrund ihrer menschenverachtenden Brutalität verwerflich sind, sondern zusätzlich aufgrund der Verlogenheit der Moralinstanz „Kirche“. Doch Kaiser stellt fest, dass schmerzhafte Praktiken allgemein wegen der „neurophysiologischen Endstrecke“ sexuelle, lustvolle Gefühle hervorrufen können.
Hier geht es nicht um Endorphine (wie ich bei den Erläuterungen im Gesprächskreis weit besser verstanden habe als im Buch), denn diese würden nur schmerzfrei machen. Wenn die Schmerzen schon positiv bewertet werden, fließt Dopamin und sorgt für einen Kick, wie beim Kokain und gleichzeitig ausgeschüttetes Oxytocin kann für ein gewisses Bindungsgefühl an den Partner sorgen.
Der Bezug zu den eingangs erläuterten medizinischen Grundlagen wird hier wieder wichtig. Wurden Schmerzreize also bei asketischen Übungen eingesetzt, waren sie zur Unterdrückung sexueller Gefühle schlichtweg ungeeignet, denn Schmerz kann ja diese auslösen. Zudem beschreibt Kaiser, dass so eben auch erotisch-sexuelle Aktivität zu einem Gefühl der Verschmelzung mit einem höheren, großen Ganzen und unabhängig von Religion, auch zu einem Erlebnis einer Unio Mystica – der Heirat oder Verschmelzung mit dem Göttlichen – führen kann.
Die Beschreibungen mancher Sadomasochisten, die SM auch gerne mit „Sexuelle Magie“ übersetzen oder dem ganzen Geschehen eine spirituelle Qualität verleihen, bestätigen dies. Vielleicht erklärt das auch, warum Interesse an Religion oder Spiritualität mit SM durchaus korrelieren kann (eben: weil die entsprechende Hirnregion schon gut trainiert ist). Und weil alle Lust Ewigkeit sucht, wie Nietzsche schon fand, erklärt sich aus der Sehnsucht nach der Unio Mystica auch manche Anbetungsphantasie der Domme gegenüber oder manche Sehnsucht nach TPE oder 24/7.
Letztlich fand ich den Inhalt für mich auch sehr erhellend, teils beruhigend, für die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit: „Ist ja alles nur Biochemie“, könnte ich auch sagen und enttäuscht sein. Dann lass ich das halt mit dem Glauben – aber den Sex lass ich ja auch nicht … und vom christlichen Glauben kann ich lernen: Es gibt bei der Suche nach dem Reich Gottes, dem Paradies, auch diesen sogenannten „Eschatologischen Vorbehalt“ – der so viel bedeutet wie: Das Reich Gottes ist schon gekommen und noch nicht ganz da. Kein Grund zu verzweifeln, weil vieles (in der Kirche, aber auch in der Gesellschaft) noch nicht so ist, wie es sein sollte, aber manches ist auf dem Weg. Das wäre ja auch eine Haltung, die für meine sexuellen Wünsche ganz konstruktiv wäre, wenn ich wieder mal alles auf einmal haben will …
Joe Wagner

Starke Frauen, glänzendes Latex und als Fotograf Peter W. Czernich – das kann nur gut werden. Und ja, das stimmt. Auch wenn ich selbst ja nicht wirklich etwas mit Latex zu tun habe, so finde ich diesen Fotoband, den Peter aus Tausenden von Fotos zusammen gestellt hat, wirklich beeindruckend. Nicht nur die Vielfalt der ausgesuchten Garderoben und Kostüme, sondern auch die Blicke, die eine Menge dieser Frauen drauf haben: „Na Kleiner, was willst Du?“
Auch wenn die Modelle auf einigen Bildern in den als Anbietposen bekannten Körperhaltungen abgebildet sind, so zeigt der Blick ganz klar: „Auch wenn es so aussieht, wir spielen nur mit unseren Reizen, um dir den Kopf zu verdrehen, aber in Wirklichkeit sind wir unnahbar, unerreichbar für Dich. Du darfst schauen, aber nicht anfassen!“
Die Modellliste ist lang, etwa einhundert verschiedene Frauen zieren die Seiten. Da ich mich nicht in der Fetisch-Szene bewege, sind mir die Damen kaum bekannt, aber ein paar Namen sagen mir doch etwas: Brigitte More etwa, die begnadete Partyorganisatorin und Latex-Modedesignerin oder Hibiki, Ancilia Tilla, Davina Dust, Lexi Dark oder die Herrscherin über das Fetischlabel DeMask Lady Louva.
Nachdem die Zeitschrift Marquis den Besitzer gewechselt hat – Peter ist zwar weiterhin für das Magazin aktiv – ist das Buch eine tolle Werksausgabe der Shootings der letzten Jahre.
Kann man allen, die auf starke Frauen in Latex stehen, wärmstens ans Herz legen.
Normalerweise besprechen wir hier SM- und Fetisch-Bücher. Doch ist es ja nicht so, dass unter SM-Leuten nur gefesselt und geschlagen wird.
Die meisten haben ja auch ganz normalen Sex miteinander – so mit reinstecken und so.
Der Verlag Blue Panther Books hat jetzt zwei Ratgeber herausgebracht, die sich in erster Linie an Frauen richten. Aber selbstverständlich können auch Männer da eine Menge lernen.
Im Band „Anal“ geht es um alles, was man beim Thema Anal-Sex wissen und beachten sollte. Von emotionalen, über anatomischen bis hin zu ganz praktischen Tipps, bietet das Buch eine gute Einführung (haha!) in das Thema.
Bisher noch nicht untergekommen, ist mir das Kürzel FFL – Freude, Freiwilligkeit und Lust. Das erinnert mich an unser SSC – Safe, Sane, Consensual.
Die Autorin betont die Wichtigkeit dieses Kürzels bei allem, was man sexuell (und auch sonst) miteinander treibt.
Im Buch „Blasen“ geht es um Oralverkehr und auch hier bietet das Buch jede Menge gute Infos und auch Tipps, was man als Frau machen kann, um einen Mann so richtig kirre zu machen, aber auch welche Möglichkeiten es gibt, wenn aus dem normalen Blowjob ein Deep-Throat werden soll.
Besonders gut hat mir bei beiden Büchern gefallen, dass ihnen auch jeweils der Hinweis steht, dass man nur das machen sollte, was beide mögen. Und dass es in Ordnung ist, wenn man eine Praktik nicht mag.
Lager Artikel - sofort Lieferbar
-- Handbuch - Anal
Autor/Interpret: Tina Rose
Besonders gut hat mir bei beiden Büchern gefallen, dass ihnen auch jeweils der Hinweis steht, dass man nur das machen sollte, was beide mögen. Und dass es in Ordnung ist, wenn man eine Praktik nicht mag. Hardcover, 128 Seiten
Autor/Interpret: Tina Rose
Besonders gut hat mir bei beiden Büchern gefallen, dass ihnen auch jeweils der Hinweis steht, dass man nur das machen sollte, was beide mögen. Und dass es in Ordnung ist, wenn man eine Praktik nicht mag. Hardcover, 128 Seiten
Lager Artikel - sofort Lieferbar
-- Handbuch - Blasen
Autor/Interpret: Tina Rose
Besonders gut hat mir bei beiden Büchern gefallen, dass ihnen auch jeweils der Hinweis steht, dass man nur das machen sollte, was beide mögen. Und dass es in Ordnung ist, wenn man eine Praktik nicht mag. Hardcover, 128 Seiten
Autor/Interpret: Tina Rose
Besonders gut hat mir bei beiden Büchern gefallen, dass ihnen auch jeweils der Hinweis steht, dass man nur das machen sollte, was beide mögen. Und dass es in Ordnung ist, wenn man eine Praktik nicht mag. Hardcover, 128 Seiten
Sonnenstein Band 4
Band 1 bis 3 haben wir schon und natürlich geht die Reihe auch noch nach Band 4 weiter. Und was ich an der Serie „Sonnenstein“ so fantastisch und beeindruckend finde, zieht sich auch weiterhin durch die Geschichte. Es hätte ja nahe gelegen bei dieser Story auf heiße SM-Aktion abzuheben, aber die überlässt der Autor der Phantasie seiner Leserinnen und Leser. Ihm geht es eher um die zwischenmenschlichen Geschichten, die sich um seine Protagonistinnen Aly und Lisa ranken. Darum, wie schwer es ist, dem anderen oder auch sich selbst einzugestehen, dass die Gefühle tiefer sind und man genau davor Angst hat. Um die Zeit, die es dauert, bis jemand vor sich selbst und anderen sein Coming-out als SM-Liebhaber hat.
Wie immer ist der Comic genial gezeichnet und liebevoll getextet. Ich bin jedes Mal beim Lesen angerührt, weil da so viel mitspielt, das mir selbst bekannt ist.
Absolut lesenswert! Immer wieder. Und ich freue mich schon auf den 5. Band!
Ausverkauft - Comic - Sonnenstein – Band 4
Autor/Interpret: Stjepan Sejic
Absolut lesenswert! Immer wieder. Und ich freue mich schon auf den 5. Band! Hardcover, 23 mal 32 cm, 3 farbig, 200 Seiten
Autor/Interpret: Stjepan Sejic
Absolut lesenswert! Immer wieder. Und ich freue mich schon auf den 5. Band! Hardcover, 23 mal 32 cm, 3 farbig, 200 Seiten
Augen
Eigentlich lese ich ja keine normalen SM-Romane zur Rezension. Aber bei Krimis mache ich dann doch immer mal wieder eine Ausnahme, besonders wenn sie dann noch in Hamburg spielen.
Augen erzählt eine vielschichtige Geschichte mit Protagonisten, hinter deren Persönlichkeit immer noch eine andere lauert: düster, blutrünstig, tödlich.
Natürlich kommt „SM“ vor, aber mit der Einvernehmlichkeit hapert es durchaus und daher ist es eben doch eher Gewalt, die sich aus dem Fundus von SM-Ritualen bedient.
Nebenbei geht es um entführte Kinder, eine Anklage wegen des Besitzes von Kinderpornografie, um einen Reporter, den das Gesehene nicht loslässt und eine Flucht, die in einem furiosen Finale endet.
Auch wenn der Urlaub schon vorbei ist, auch für graue Herbstabende bietet dieser Krimi gute Unterhaltung. Hoffentlich gibt es bald einen Nachfolge-Band des Autors.
Lager Artikel - sofort Lieferbar
Augen
Autor/Interpret: Birger Blantek
Auch wenn der Urlaub schon vorbei ist, auch für graue Herbstabende bietet dieser Hamburg-Krimi gute Unterhaltung. Hoffentlich gibt es bald einen Nachfolge-Band des Autors. Paperback, 250 Seiten ein Mängelexemplare Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Autor/Interpret: Birger Blantek
Auch wenn der Urlaub schon vorbei ist, auch für graue Herbstabende bietet dieser Hamburg-Krimi gute Unterhaltung. Hoffentlich gibt es bald einen Nachfolge-Band des Autors. Paperback, 250 Seiten ein Mängelexemplare Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Matthias
Catch & Kiss: Vertraue niemals einem Fremden/Feind
2010 gründete sie Elysion-Books und startete 2015 die Catch & Kiss-Reihe, eine Novellen-Serie, „an der verschiedene Autor/innen schreiben und die verschiedene Varianten von ,Der Widerspenstigen Zähmung‘ aufwirft. Diese Zähmungen variieren von hart zu zart und sind nur bedingt politisch und moralisch korrekt ;-)“.
Die Rede ist von Jennifer Schreiner.
Gemeinsam mit Katinka Uhlenbrock alias Lilly Ann Parker, hat sie die Catch & Kiss: Vertraue niemals …-Reihe in fünf Bänden geschaffen. Das hier vorgestellte Taschenbuch enthält die ersten beiden Teile der Reihe und hat mich verdammt neugierig auf die folgenden drei gemacht.
Die Story dreht sich um die 20jährige Kriminologin Jeany, die nach dem Tod ihrer Mutter die alleinige Verantwortung für ihre drei Geschwister übernimmt. Ein aus dem Nichts erschienener Untermieter scheint erst mal für finanzielle Absicherung zu sorgen. Aber zu spät erkennt Jeany, dass ihre Lage alles andere als sicher ist – weder materiell noch körperlich-seelisch.
Die beiden Teile des Buches knüpfen nahtlos aneinander an. Zusammengenommen ein außergewöhnlicher und spannungsgeladener Kurzroman, allerdings mit offenem Ende. Die Konfrontation mit dem Thema BDSM dringt vor allem ab der zweiten Hälfte des Buches wunderbar in seelische Tiefen vor, wobei der Stil beider Autorinnen erfrischend anspruchsvoll ist.
Wer mal wieder Lust auf spannende Lektüre mit Thrill hat, in der BDSM geschickt im Kopf abläuft, statt nur plump während des Sexualverkehrs, der liegt mit Catch & Kiss: Vertraue niemals einem Fremden/Feind genau richtig.
Lager Artikel - sofort Lieferbar
... Vertraue niemals einem Fremden/Feind -die beiden letzten Ex.
Autor/Interpret: Katinka Uhlenbrock und Jennifer Schreiner
Wer mal wieder Lust auf spannende Lektüre mit Thrill hat, in der BDSM geschickt im Kopf abläuft, statt nur plump während des Sexualverkehrs, der liegt mit Catch & Kiss: Vertraue niemals einem Fremden/Feind genau richtig. Paperback, 260 Seiten statt 9,90 nur 5,- € als Mängelexemplar Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Autor/Interpret: Katinka Uhlenbrock und Jennifer Schreiner
Wer mal wieder Lust auf spannende Lektüre mit Thrill hat, in der BDSM geschickt im Kopf abläuft, statt nur plump während des Sexualverkehrs, der liegt mit Catch & Kiss: Vertraue niemals einem Fremden/Feind genau richtig. Paperback, 260 Seiten statt 9,90 nur 5,- € als Mängelexemplar Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Las Vegas Gigolos 2: Passion Games
Die junge Architektin Roxanne wird vom Schicksal kräftig in den Popo getreten und verlässt Hals über Kopf ihre Heimatstadt. Auf ihrem anschließenden Road-Trip stolpert Stripperin Lita in ihr Leben. Mit ihrer herzlichen und humorvollen Art, nimmt sie Roxanne sofort für sich ein und spontan brechen die beiden nach Las Vegas auf. Schon auf dem Weg dorthin kitzelt Lita Roxannes dunkle, wilde Seite hervor.
Kaum in Vegas angekommen, lernt Roxanne den sexuell dominanten Kaydan kennen. Mit ihm wagt sie es, ihre devoten Fantasien lebendig werden zu lassen. Und zwar nicht nur die prinzessinnenhaften, sondern auch schön obszöne Rollenspiele.
Alles läuft perfekt zwischen den beiden: Erotik, Anziehung, Sex, Romantik, … zu perfekt?
Beide beschließen, die gemeinsame Zeit einfach entspannt zu genießen: Keine Verpflichtungen, keine Tabus!
Na, ob das gut geht? Und welche unerwünschte dritte Person mischt da plötzlich mit?
Roxanne, die für ihr Vegas-Leben in die Rolle der „Foxy Roxy“ geschlüpft ist, erkennt durch ihre vielfältigen Erlebnisse mit Lita und Kaydan, dass die couragierte „Foxy Roxy“ gar keine künstliche Figur ist, sondern fester Bestandteil ihres eigenen, wahren Charakters.
Aber will man sich wirklich eingestehen müssen, eine andere Person zu sein, als man immer dachte? Roxanne/Roxy muss sich fragen, welcher Weg der richtige zu ihrem persönlichen Glück ist. Und ob sie bereit wäre, ihn zu beschreiten …
Was mich beeindruckt hat:
Verantwortungsbewusstsein und gegenseitiges Einfühlungsvermögen werden in diesem Roman wundervoll als feste BDSM-Bestandteile eingewoben. Besonders gefangen genommen hat mich das Erlebnis im BDSM-Club. Ich würd’s euch ja gern beschreiben, aber hier wird nicht gespoilert. ;-)
Ein in sich geschlossener Roman über Selbstwerdung, Freundschaft, Erotik, BDSM, kriminelle Gefahren und Schmetterlinge im Bauch.
Eine sehr ansprechende Mischung, die Jazz Winter uns da im zweiten Teil der Las Vegas Gigolos-Reihe präsentiert. Den ersten Teil der Reihe muss man nicht kennen, um den zweiten zu genießen. Lest selbst!
Lager Artikel - sofort Lieferbar
... Las Vegas Gigolos 2: Passion Games - letztes Exemplar
Autor/Interpret: Jazz Winter
Eine sehr ansprechende Mischung, die Jazz Winter uns da im zweiten Teil der Las Vegas Gigolos-Reihe präsentiert. Den ersten Teil der Reihe muss man nicht kennen, um den zweiten zu genießen. Lest selbst! Paperback, 360 Seiten statt 12,90 nur 5,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Autor/Interpret: Jazz Winter
Eine sehr ansprechende Mischung, die Jazz Winter uns da im zweiten Teil der Las Vegas Gigolos-Reihe präsentiert. Den ersten Teil der Reihe muss man nicht kennen, um den zweiten zu genießen. Lest selbst! Paperback, 360 Seiten statt 12,90 nur 5,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Becci
(K)ein Rockstar zum Küssen / (K)ein Anwalt zum Küssen
Alex Roth ist Sänger der Band „Bad, Bed, Music“ und trifft in dieser Novelle auf Trish die als Begleiterin für die Escort Agentur arbeitet. Ihre Besonderheit: Sie ist trotz des Jobs noch Jungfrau. Dies führt zu einem besonderen Jobangebot der Agentur. Trish als „Beute“ für eine siebentägige Jagd mit zehn Teilnehmern. Die Regeln sind einfach. Schafft sie es, ihren Häschern innerhalb der sieben Tage immer wieder zu entkommen bleibt sie unberührt. Erbeutet sie ein Jäger, so gehört sie ihm mit allen Konsequenzen. Eine spannende Jagd in den einsamen Wäldern beginnt. Wird es Alex gelingen, die taffe Trish zu erbeuten oder wird ihr Unabhängigkeitswille dies für den dominanten „Sexiest Man alive“ unmöglich machen?
Ein Auszug: „Es ist an Dir das herauszufinden“, grinste ich anzüglich. (Trish)“ War das eine Herausforderung, göttliche Bohnenstange“? (Alex) – „Gut, dass ich den Mann so heiß fand, dass ich in seiner Nähe dauerfeucht war“! „… aber nicht jetzt. Jetzt wollte ich nur noch eines: Gefickt werden!“ Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen.
Die Dialoge sind einfach und teilweise sehr unterhaltsam, weil man ob des gegenseitigen Schlagabtausches von Alex und Trish schon hin und wieder innerlich grinsen muss. Wer hier ausführliche SM-Session-Beschreibungen erwartet, wird enttäuscht. Es geht hier amüsant zu und letztlich, wie bei vielen dieser Geschichten, nur ums erotische Ficken.
Der erfolgreiche Anwalt Tom lässt sich während einer Feier in New York mit der hübschen Escort Dame Ellen auf ein erotisches Spiel ein. Nur dieses eine Spiel, denn Tom will sich nie wieder in ein Escort Schätzchen verlieben, das ihm dann das Herz bricht. Ellen ist nach New York gekommen, um sich vor ihrem gewalttätigen Ex-Mann zu verstecken und um eine Stelle als Sekretärin anzutreten. Ihre Anwesenheit als Escort Dame ist ein Freundschaftsdienst für die Inhaber der Agentur. Nur deshalb lässt sie sich auf das Spiel mit Tom ein, in dem Glauben ihn nie wieder zu sehen. Am nächsten Tag werden beide
überrascht. Tom ist der neue Arbeitgeber von Ellen. Diese würde am liebsten gleich wieder die Flucht ergreifen, denn der dominante Anwalt erweckt devote Fantasien in ihr, vor denen sie sich fürchtet. Trotzdem geht sie auf den Deal ein, den Tom ihr anbietet: Sie darf als seine Sekretärin bleiben, muss aber versprechen, keinerlei Anstalten zu machen, ihn verführen zu wollen und er wird nie wieder das Spiel mit ihr suchen. Dass diese Vereinbarung auf dünnem Eis basiert, liegt wohl auf der Hand. So kommt es doch zu erotischen Kontakten zwischen Tom und Ellen. Jedoch fürchten beide die sich daraus ergebenden Konsequenzen. Als dann noch Ellens Ex-Mann auf der Bildfläche erscheint, ist das Chaos perfekt. Wie dramatisch sich dieses Auftauchen darstellt, werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Dafür muss man die Novelle schon selbst lesen.
Auch diese Geschichte ist schnell gelesen und bereitet somit ein kurzweiliges Lesevergnügen. Genau das Richtige für einen Nachmittag am See oder bei einem Glas Rotwein zum Feierabend auf dem Balkon. Die Erzählperspektive, mal aus der Sicht von Ellen und dann wieder aus Toms, empfand ich als eher anstrengend beim Lesen, weil man doch hin und wieder mal eine Seite zurück blättern musste, um noch einmal nachzuschauen, wie Ellen die beschriebene Situation empfunden und was sie gedacht hatte, und was Tom sich dazu dann in seinen Gedankengängen vorstellte.
Die beschrieben SM-Sessions fallen auch hier eher seicht aus und beflügeln so die Fantasien der Leser. Daher ist auch diese Novelle nichts für jemanden, der an fantasievollen, ergreifenden Sessions Interesse hat.
Beide Autorinnen bedienen sich bei den Grundpfeilern des SM: Dominanter Mann, devote Frau. Darum spinnen beide ihre Geschichte. Das ist freilich fein zu lesen, erinnert jedoch mehr an die „Cora-Nora-Arztroman Heftchen“.
Wer diese Art der erotischen Unterhaltungsliteratur mag, wird die Reihe des Escort Service lieben. Wer lieber tiefgründige, wirklich echte SM-Lektüre bevorzugt, wird mit dieser Reihe wenig anfangen können.
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... (K)ein Rockstar zum Küssen (K)ein Anwalt zum Küssen - 1 Ex.
Autor/Interpret: Lilly Ann Parker / Jennifer Schreiner
Beide Autorinnen bedienen sich bei den Grundpfeilern des SM: Dominanter Mann, devote Frau. Darum herum spinnen beide ihre Geschichte. Das ist freilich fein zu lesen, erinnert jedoch mehr an die „Cora-Nora-Arztroman Heftchen“. Wer diese Art der erotischen Unterhaltungsliteratur mag, wird die Reihe des Escort Service lieben. Wer lieber tiefgründige, wirklich echte SM-Lektüre bevorzugt, wird mit dieser Reihe wenig anfangen können. Paperback, 226 Seiten statt 9,90 nur 5,-- € Gebrauchsspuren - Unser Blätterexemplar
Autor/Interpret: Lilly Ann Parker / Jennifer Schreiner
Beide Autorinnen bedienen sich bei den Grundpfeilern des SM: Dominanter Mann, devote Frau. Darum herum spinnen beide ihre Geschichte. Das ist freilich fein zu lesen, erinnert jedoch mehr an die „Cora-Nora-Arztroman Heftchen“. Wer diese Art der erotischen Unterhaltungsliteratur mag, wird die Reihe des Escort Service lieben. Wer lieber tiefgründige, wirklich echte SM-Lektüre bevorzugt, wird mit dieser Reihe wenig anfangen können. Paperback, 226 Seiten statt 9,90 nur 5,-- € Gebrauchsspuren - Unser Blätterexemplar
Die Janus-Kammer
Dieser erotische Roman ist die Fortsetzung des Bestsellers „Die Juliette-Society“.
Die Journalistin Catherine möchte mit ihrem Verlobten eigentlich ein ganz normales Leben führen, fernab von SMClubs und den dort herrschenden Gepflogenheiten. Doch ihr Alltag ist genauso öde wie ihre Schlafzimmeraktivitäten.
Da kommt ihr die neue Reportage gerade recht. Ein Bericht über das kürzlich verstorbene Topmodel Inana Luna. Cath verspricht sich davon Ablenkung. Die Recherche im Leben dieser faszinierenden Frau bringt sie jedoch wieder in Berührung mit ihren eigenen Wünschen und Begierden. Wird sie nun ihre Leidenschaft neu aufleben lassen? Wird sie nur diese Reportage schreiben, um dann wieder zu ihrem Verlobten Jack in das vorhersehbare und langweilige Leben zurückzukehren?
Catherine gelangt in den Besitz des Tagebuches des toten Topmodels und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Immer tiefer taucht sie in die geheime Welt der Inana ein, um festzustellen, dass diese ähnlich bis fast identisch mit dem ist, das sie selbst schon erleben durfte in einem großen BDSMGeheimbund in der High Society.
Auch wenn man das erste Buch nicht gelesen hat, schafft es die Autorin durch vereinzelte Rückblicke, dass man erahnen kann, wo die Zusammenhänge liegen.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Das Layout ist gut gewählt, so dass man das Buch schnell lesen kann.
Auf überflüssiges verzichtet die Autorin und versteht es den Spannungsbogen immer wieder neu zu beleben. Die geschilderten SM-Szenen sind erotisch und mit klarer Wortwahl dennoch ästhetisch. Die Geschichte um einen Geheimbund in den höchsten Kreisen, wo mit Geld, Macht und Fantasie alles möglich ist, versteht zu fesseln und erhöht den Lesegenuss. Die beschrieben Protagonisten erreichen Tiefe und man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen. Das Ende dieses Buches lässt den Schluss zu, dass es vielleicht noch einen weiteren Band geben wird. Ich würde ihn lesen.
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Die Janus-Kammer - 2 Restexemplare
Autor/Interpret: Sasha Grey
Die beschrieben Protagonisten erreichen Tiefe und man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen. Das Ende dieses Buches lässt den Schluss zu, dass es vielleicht noch einen weiteren Band geben wird. Ich würde ihn lesen. Paperback, 384 Seiten statt 14,99 nur 9,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Autor/Interpret: Sasha Grey
Die beschrieben Protagonisten erreichen Tiefe und man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen. Das Ende dieses Buches lässt den Schluss zu, dass es vielleicht noch einen weiteren Band geben wird. Ich würde ihn lesen. Paperback, 384 Seiten statt 14,99 nur 9,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Dianara

Ich heiße Gernot, bin 1969 in Bayern geboren, habe in den 80ern eine Ausbildung zum Keramiker abgeschlossen und mich dann schleunigst anders orientiert, um dem Hamsterrad zu entkommen. Seitdem habe ich mich – mit gelegentlichen Unterbrechungen um den Lebensunterhalt zu verdienen – der Kunst gewidmet.
Meine Fetischkunst kann man unter www.bizarre-gallery.com bewundern.
Seit wann machst Du Fetisch- bzw. SM-Bilder und wie bist Du dazu gekommen?
Dazu gekommen bin ich einerseits durch meine Leidenschaft für das Zeichnen, Malen und Gestalten, andererseits über mein Faible für Damen in bizarren Outfits, Gummi und SM-Situationen. Es war also nur eine Frage der Zeit bis beides zusammen kam und ich erste verschämte Versuche startete und diese an verschiedene Verlage schickte.
Lebst Du von Deiner Kunst? Wenn nein, womit verdienst Du Deine Brötchen?
Ja, ich lebe vom Verkauf meiner Öl/Acrylbilder und Originalillustrationen, von Illustrationsaufträgen, T-Shirts, Figuren und Drucken usw.
Was ist das Besondere an Deinen Bildern?
Ich hoffe, man sieht meinen Bildern an, dass ich mich nicht an Moden und angesagten Styles oder anderen Künstlern orientiere, sondern über die Jahre meine eigene Vision von Fetisch-Erotik entwickelt habe und meine Technik immer weiter verfeinere. Es gibt in meiner Arbeit große Unterschiede zwischen Illustrationen nach Vorgaben (Stories, Veranstaltungen) und freien, großen Bildern in Öl und Acrylfarbe.
Hast Du künstlerische Ideengeber oder Vorbilder?
Vor vielen, vielen Jahren war ich mal H. R. Giger Fan. Seine Arbeit hat mich dazu inspiriert, ernsthaft die Malerei zu erlernen und zu versuchen von der Kunst zu leben. Seitdem ist viel Zeit vergangen und ich versuche mein eigenes Ding zu machen.
Gibt es andere Künstler Deines Metiers, die Du gerne näher kennen lernen würdest?
John Willie (Herausgeber und Zeichner des frühen Bizarre Magazins) (geb. 1902, gest. 1962 – Bizarre war das erste SM- und Fetischmagazin – von 1948 bis 1959 – Anm. der Red.), wenn er noch leben würde.
Wen würdest Du gerne mal abbilden bzw. vor Deiner Kameralinse haben?
Meine Bilder sind reine "Kopfgeburten" und beziehen sich so gut wie nie auf real existierende Menschen. Das soll auch so bleiben.
Bitte sage uns einen Satz, der die Essenz Deiner Kunst zusammenfasst.
Da fällt mir jetzt nichts ein, was nicht wie ein bemühter Werbetext klingen würde.
Was war Dein schönstes oder schrecklichstes Erlebnis am Set (oder bei der Produktion)?
Da ich ja alleine im Atelier arbeite, habe ich die schönsten Erlebnisse in der Stille, im kreativen Prozess, wenn die Arbeit gut gelingt.
Das schrecklichste Erlebnis war eine Wandmalerei im Erotic Museum in Amsterdam, als ich eine Woche lang vor johlendem und teilweise angetrunkenem Publikum malen musste, weil das Museum in der Zeit geöffnet bleiben musste.
Wovon träumst Du als Künstler?
Vom perfekten Fetisch-Bild, dem "Klassiker". Und eventuell davon mal wieder eine schöne Ausstellung zu machen. Das ist leider im Moment kaum möglich, da die neuen Werke immer gleich zum Verkauf angeboten werden – und glücklicherweise auch gekauft werden.
Schnelle Frage, spontane Antwort bitte: SM ist … (Fetisch ist … )
SM/Fetisch ist Fluch und Segen zugleich – und eine "Never Ending Story".
Welche drei Dinge würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Da ich meine Freundin ja wohl nicht mitnehmen darf (da sie kein "Ding" ist) und wenn für′s leibliche Wohl gesorgt ist, würde ich mich für Kaffee, Tabak und Gitarre entscheiden.(Zeichnen kann man ja mit der Holzkohle aus dem Lagerfeuer.)

Auch lesenswert - die monatliche Kolumne von Matthias!
Cover: Bram de Ceurt, www.bramdeceurt.com
Centerfold: Vera Bruß www.artveo.de, Modell Steffi
Die Ausgabe SZ 158 ist am 06.09.17 erschienen. Der Redaktionsschluß für SZ 159 ist der 02.10.17
Inhaltsverzeichnis
3 Vorweg: Schluss mit der Libertinage?
4 Briefe
6 Forum: Spiritualität und Sadomasochismus
9 Türhänger
11 Vorstellung: Passion
12 Jenseits des roten Vorhangs – Teil 2
22 KunstWerk: Gernot Seiffert
32 Der nette junge Nachbar
42 Schwerpunkt: Was halten Vanillas von SM?
60 Der Ball
64 Hartmanns Leiden
73 Privatvorstellung
76 Termine
79 Gesprächsgruppen und Arbeitskreise
80 Comic: Schamlos & Pervers!
82 Kolumne "Schlaglicht“: Führungsqualitäten
84 Non-consensual der Sklavenzentrale: SM und Identität
86 Medien
90 Neues
94 Kontakt
98 Das Letzte Wort
98 Impressum
Centerfold: Vera Bruß www.artveo.de, Modell Steffi
Die Ausgabe SZ 158 ist am 06.09.17 erschienen. Der Redaktionsschluß für SZ 159 ist der 02.10.17
Inhaltsverzeichnis
3 Vorweg: Schluss mit der Libertinage?
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9 Türhänger
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