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Produkt-Details zu: Schlagzeilen 56Schwerpunkt ‘SM und Liebe, Teil IV′, Sicherheitsbrevier: ‘Risiken und Nebenwirkungen′, Forum: ‘Eine gerechte Strafe?′. Spannende Geschichten und Fotos ... Mrz. 2001

Eine gerechte Strafe
Für uns, die billig und gerecht denkenden Sadomasochisten, gilt die Maxime des safe, sane und consensual. Unser Spiel endet, wo die Grenzen des Anderen beginnen, seien diese abgesprochen oder nicht. Nichts ist schlimmer, als das Vertrauen des Partners zu mißbrauchen und seine Hilflosigkeit auszunutzen. Weitere Ausführungen dazu, noch dazu in den Schlagzeilen, hieße Eulen nach Athen tragen.
Während wir allen unsensiblen und brutalen Schlägern ihre verdiente Strafe von Herzen gönnen und uns an Geschichten erfreuen, in denen das Blatt sich wendet, ist es im wirklichen Leben oft nicht einfach, solch böse Menschen ihrer gerechten Strafe zuzuführen.
So verurteilte beispielsweise das Landgericht Bochum im Herbst des letzten Jahres einen Mann wegen gefährlicher Körperverletzung, der laut Urteil im Rahmen einer Züchtigung eine verheiratete Frau auf einem Feldweg mit einer Peitsche das entblößte Hinterteil grün und blau geschlagen hatte. Täter und Opfer, die nach den Feststellungen des Gerichts beide zur "Szene" gehörten, hatten sich kennengelernt und getroffen, nachdem die Frau folgende Kontaktanzeige aufgegeben hatte: »Devote Frau sucht strengen Herrn, der es ernst mit mir meint.« Während des Treffens auf einem Feldweg wurde offenbar aus dem anfänglichen Spiel blutiger Ernst. Daraufhin erstattete die Frau Anzeige. In seinem Urteil ging das Gericht aber von einem minderschweren Fall aus, so daß der Täter mit sechs Monaten Bewährung davonkam und lediglich eine relativ geringe Geldstrafe zahlen mußte.
Ein milde Strafe für so einen Mistkerl, fast schon ein Freibrief, so könnte man denken. Vielleicht macht man es sich damit aber zu leicht. Während es für uns, die guten Menschen mit den bösen Phantasien, der Supergau ist, wenn das Vertrauen des Partners überschritten wird, haben es die Richter nicht ganz so einfach. Die Strafbarkeit einer Körperverletzung kann nämlich entfallen, so sagt es das Gesetz, wenn das Opfer zuvor einwilligt. Im vorliegenden Fall war dies zumindest anfänglich der Fall. Die Schwierigkeit bestand also u.a. darin, festzustellen, bis wohin die Züchtigung einvernehmlich erfolgte und ab wann gegen den Willen der Frau. Keine leichte Aufgabe für einen Außenstehenden.
Weiterhin ist das Gericht verpflichtet, bei der Ermittlung des Strafmaßes nicht nur zu berücksichtigen, was gegen den Täter, sondern auch was für ihn spricht. Wußte der Täter z.B., daß er zu weit ging, oder hätte er es zumindest erkennen können? Klar, werden jetzt alle erfahrenen Peitschenschwinger sagen, das merkt man doch. Außerdem trifft man doch vorher irgendwelche Absprachen. So sollte es zumindest sein. Aber was ist, wenn Opfer und Täter keine oder nur unzureichende Absprachen getroffen haben? Wenn mangelnde Erfahrung vorlag? Wenn die arme Frau sich nicht bemerkbar gemacht hat oder sich nicht mehr bemerkbar machen konnte? Nicht zuletzt kann auch, wie wir alle wissen, gesteigerte Erregung die subjektive Wahrnehmung beeinträchtigen.
Diese Aspekte und noch ein paar mehr hatte das Gericht bei Abwägung des Strafmaßes in Erwägung zu ziehen. Mangels Zeugen wird dabei Aussage gegen Aussage gestanden haben. Wer möchte da mit den Richtern tauschen und beurteilen, was sich tatsächlich zugetragen hat? Man sollte auch nicht übersehen, daß nach dem StGB Körperverletzungen und ähnliche Straftaten im Vergleich zu Eigentumsdelikten nicht übermäßig hart sanktioniert werden. Wie leider fast jeden Tag zu beklagen, sehr zur Freude der Jungs mit den Glatzen.
Somit wurde keineswegs ein Freibrief für alle Peitschenschwinger ausgestellt, sondern ein bei Körperverletzungsdelikten im vergleichbaren Rahmen völlig übliches Urteil getroffen. Ein Schläger aus sadistischen Motiven wurde also genauso behandelt wie der Teilnehmer einer schlichten Kneipenprügelei. Eigentlich müßten wir also mit diesem Urteil zufrieden sein, schließlich fordern wir doch diese Gleichbehandlung, auch die juristische, dauernd ein. Nur - gerade in diesem Fall, da hätten wir, die billig und gerecht Denkenden, uns doch gewünscht, was wir sonst immer bekämpfen: Eine andere Behandlung als für Normalos. Und eine Verurteilung zu strengster Kerkerhaft unter der Aufsicht einer sadistischen Wärterin.
Es entbehrt übrigens nicht einer gewissen Ironie, daß der Täter auch zur Zahlung einer Geldbuße verurteilt wurde - an ein Tierheim.
Dirk

Dieses und Jenes
Auch wenn es schon ein wenig spät ist, möchten wir Euch und uns ein gutes neues Jahr wünschen. Und natürlich - in ein paar Wochen ist gaaanz bestimmt wieder Frühling. Ehrenwort.
Im übrigen hier ein paar aktuelle Informationen, direkt aus dem Leben, Sadomasochismus hin oder her.
Es war mal wieder eines dieser Ereignisse, die einen selbstversändlich völlig unvorbereitet treffen. Unser Internet-Provider (der Rechner, auf dem unsere Homepage lag) mußte wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten seinen Betrieb einstellen. Plötzlich standen wir ohne Homepage, E-Mail, Online-Bestellsystem da. Und das alles kurz vor Weihnachten! Die Einrichtung eines eigenen Servers gestaltete sich doch langwieriger, als wir vermutet hatten. Aber dank unseres superfleißigen und findigen Weblords waren wir zumindest mit der Homepage Anfang des neuen Jahres wieder am Netz. Eine Woche später konnte man uns auch wieder E-Mails zusenden, und inzwischen läuft auch der Shop wieder, wie er soll.
Viele Leser haben sich gewundert, warum wir plötzlich nicht mehr online erreichbar waren. Was es an Gerüchten gegeben hat, wieso unsere Seiten tot waren, können wir uns schon denken. Nein, KEINE Zensur, KEIN Staatsanwalt! Leider vermuten wir, daß diverse Leute uns an die üblichen Adressen E-Mails geschickt haben. Viele von diesen erhielten eine Rückmail mit der Info: »Empfänger nicht erreichbar«. Aber wir wissen, daß einige Absender ohne diese Information geblieben sind. Daher möchten wir Euch bitten, Euch nicht zu wundern, daß wir keine Antwort geschickt haben, wenn Ihr in der fraglichen Zeit zwischen dem 15.12.2000 und dem 8.1.2001 eine E-Mail an uns gesandt habt.
Am besten schickt Ihr uns die Mail nochmals zu, denn nur so könnt ihr sicher sein, daß wir Eure Post auch erhalten haben.
Und vielen Dank an all diejenigen, die immer mal wieder eine Test-Mail an uns gesandt und uns über die Unerreichbarkeit per E-Mail informiert haben.
Die folgende Aktion war schon lange überfällig, das Online-Magazin Lustschmerz hat sie sich ausgedacht. Wir finden diesen Aufruf so gut, daß wir ihn unterstützen möchten.
Der genaue Wortlaut des Aufrufs:
Bekennerschreiben
Wir sind Sadomasochisten.
Wir sind individuelle Persönlichkeiten mit vielseitigen Interessen, klaren Wertevorstellungen und bilden einen repräsentativen Querschnitt durch diese Gesellschaft.
Umfragen zufolge teilt cirka jeder achte Deutsche unsere Leidenschaften. Wir empfinden unsere Sexualität unter den Prämissen "sicher, mit gesundem Menschenverstand und einvernehmlich" als lustvoll und bereichernd.
SM benötigt ein Höchstmaß an gegenseitigem Vertrauen und Respekt - wir empfinden ihn als eine unserer Liebesformen.
Wir zeigen hier offen unser Gesicht, da wir für eine tolerante, positive Akzeptanz unserer Sexualität eintreten möchten. Diese sehen wir aktuell noch nicht als gegeben, da uns Medien, Gesellschaft und Politik leider allzu oft mit dem Stigma einer von der Norm abweichenden und fehlgeleiteten Sexualität versehen.
Wir wünschen uns eine Veränderung dieser Wahrnehmung in der Gesellschaft und möchten mit dieser Aktion möglichst vielen SMern Mut machen, sich ebenfalls dafür einzusetzen.
Start der Aktion war der 30.12.2000
Um an der Aktion "Bekennerschreiben" teilzunehmen, werden folgende Angaben benötigt: ein Foto, Vorname, Stadt und Alter. Außerdem muß eine Festnetztelefonnummer angegeben werden, damit wir uns die Einwilligung an der Teilnahme fernmündlich bestätigen lassen können, um Zwangsoutings auszuschließen. Ansonsten bleibt die Telefonnummer anonym.
Der Direktlink zu dem Aufruf: http://www.lustschmerz.com/html/2000_bekennerschreiben.htm
Wer sich genauer informieren möchte, kann dieses unter folgendem Link tun: http://www.lustschmerz.com/html/2000_bekennerschreiben_info.htm
Die benötigten Daten und das Foto bitte an folgende E-Mail schicken: redaktion@lustschmerz.com
Wer über keinen Online-Zugang verfügt kann selbstverständlich an die Redaktion schreiben. Die Redaktion scannt Originalfotos ein, wenn sie per Post geschickt werden:
LS-Redaktion
Andrea Schneider
Brunnenhofstr.14
22767 Hamburg
Also: Wer sich traut, wer nicht riskiert, durch sein Outing den Job zu verlieren, oder Probleme mit dem Sorgerecht für die Kinder bekommt, sollte unserer Meinung nach diesen Aufruf unterstützen.
Gleichzeitig möchten wir aber jenen verdeutlichen, die die Öffentlichkeit aus welchen Gründen auch immer scheuen, daß die Entscheidung, an der Aktion nicht teilzunehmen, niemanden zu einem schlechteren Sadomasochisten oder gar Menschen macht. Unsere Stärke liegt doch nicht alleine darin, daß wir uns in allem einig sind, sondern gerade in der Vielfalt von Meinungen, Wünschen und Entscheidungen.
Nebenbei bemerkt: Seit neuestem gibt es auf unserer Homepage eine Suchmaschine, mit der man auf unseren Seiten nach einen Stichwort suchen kann. Und außerdem sei nochmals darauf hingewiesen, daß die Online-Fortsetzungsgeschichte Das Labor des Kastellans inzwischen ein zweites Kapitel hat, aber noch auf die folgenden Kapitel wartet.
Übrigens freuen wir uns weiterhin über Vorschläge und Ideen, wie wir die SZ noch besser machen können.
Danke und bis zum nächsten Mal,
Matthias
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