- Startseite
- Schlagzeilen.com Katalog
- Warenkorb › Keine Artikel
- SM-Kontaktanzeigen
- Redaktionelles
- Wir über uns & Matthias′ Kolumne
- Newsletter
- SM-Nachrichten
- Allgemeine Infos zu SM und Beratungstelefon
- SM-Gruppen & Stammtische
- Termine
- BDSM Links
- Hamburg-SM-Infos für Gäste
- Suche
- Bondage Project - Workshops und Web
- Kontakt
- Impressum, Versand & Zahlung, Datenschutzerklärung
- AGB und Widerrufsbelehrung
- Konditionen (Mediadaten, Verlagsbedingungen etc.)
- Verlinkung mit uns
« Schlagzeilen Bundle ... finden Sie auf der vorhergehenden Seite.
Auf der nächsten Seite finden Sie: Schlagzeilen 58 »
Sie betrachten in der aktuellen Artikelgruppe die Seite 159/222 Schlagzeilen 59

Lieferzeit 2 - 3 Tage.
Lager Artikel - sofort Lieferbar
Produkt-Details zu: Schlagzeilen 59Schwerpunkt ‘SM-TV-TS: Genderbender in der Szene, Teil II′, Vorweg: ‘SSC versus Spaß an SM′, Forum: ‘Haben Doms Gefühle?′ Viele Geschichten und Fotos. Sep. 2001

Ein Briefwechsel mit Greenpeace Energy ...
Ein Briefwechsel mit Greenpeace Energy, die mit einem Demobild (Mann mit Handschellen irgendwo angekettet) und dem Slogan warben »Nicht jeder steht auf Bondage. Aber wer auf Umweltschutz steht ...« Das war uns das Angebot einer gesponserten Anzeige wert. Nach mehrmaligem Nachfragen und der Zusendung einer SZ 58 kam folgende E-Mail:
Sehr geehrter Herr Grimme,
haben Sie vielen Dank für Ihr freudliches Angebot.
Unsere Kampagne mit den besprochenen Motiven führen wir jedoch vorerst nicht weiter. Sollte sich diesbezüglich etwas ändern, würde ich von mir aus auf Sie zukommen.
Mit freundlichen Grüßen,
Chr. Hagmann
Hallo Herr Hagmann,
tja, das ist schade. Sie sollten die Anzeige ja auch nicht bezahlen, sondern wir wollten sie so abdrucken. Aber scheinbar ist Ihnen dieses Angebot peinlich - anders kann man Ihre Absage nicht verstehen. Doch Bondage (eine SM-Technik) in Ihren Anzeigen zu benutzen ist dann wieder ok. Damit bewegen Sie sich auf dem gleichen Level wie die West Reklame mit der Domina. Die Zigarettenfirma wollte dann auch nicht, daß wir diese Anzeige in unserem Heft veröffentlichen. Stattdessen haben wir dann die Werbung abfotografiert und einen redaktionellen Text über SM und seine Benutzung in der Werbung veröffentlicht.
Schade, aber nun ja, wir empfanden Greenpeace bisher als gute Organisation.
Mit freundlichem, etwas verschnupftem Gruß,
Matthias T. J. Grimme
Hallo Herr Grimme,
Ihr Angebot ist uns nicht peinlich. Auch haben wir keine grundsätzlichen Berührungsängste mit Bondage, die das Verwenden eines entsprechenden Werbemotivs ausschließen würden.
Es gibt jedoch, da werden Sie mir sicher zustimmen, auch im Bereich SM unterschiedlich »weit« gehende Praktiken. Bondage kann recht »harmlos« sein, da sie nicht mit Schmerzen verbunden sein muß und sich auch im Symbolischen erschöpfen kann. Bitte korrigieren Sie mich, falls ich hier irre, denn ich halte mich keinesfalls für einen Experten in diesem Bereich. Ihre Zeitschrift hat sicherlich viele Anhänger. Viele Abbildungen zeigen jedoch (nach unserem Empfinden) echte Gewalt; es wird dort Menschen Schmerz und Angst zugefügt. Hierüber kann man unterschiedlicher Auffassung sein.
Greenpeace und auch Greenpeace Energy sind jedoch aus Überzeugung gewaltfreie Organisationen und darauf angewiesen, auch in der Öffentlichkeit entsprechend dem (für uns sehr wichtigen) Grundsatz der Gewaltfreiheit wahrgenommen zu werden. Deshalb haben Sie bitte Verständnis, daß wir von einer Anzeige absehen mußten. Mit Geld hatte diese Entscheidung nichts zu tun, und sie richtet sich auch nicht gegen SM generell.
Ich hoffe, daß es mir hier gelungen ist, Ihnen unsere Position etwas näher zu bringen und die »Verschnupfung« möglicherweise etwas aufzulösen.
Mit freundlichen Grüßen,
Chr. Hagmann
Sehr geehrter Herr Hagmann,
danke für Ihre ausführliche Antwort. Leider gibt es auch bei Ihnen ein echtes Mißverständnis, was SM bedeutet.
Gewalt basiert immer auf einem Mangel/Fehlen von Kommunikation, SM funktioniert nur bei guter Kommunikation. Daher mag manches in diesem Bereich für den befangenen Betrachter gewalttätig aussehen, für die Betroffenen ist es aber keine Gewalt, denn was wir unter SM verstehen, geht nur unter den bei uns berühmten drei Buchstaben SSC - safe (sicher, geschützt auch im Sinne von AIDS Vorsorge), sane (im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, also nüchtern, volljährig, zu freien Willensentscheidungen fähig) und consensual (einvernehmlich).
Gewalt definiert sich als gegen den Willen des Opfers, unsicher etc. SM-Praktiken ohne SSC sind auch nach unserer Meinung Vergewaltigung, Mißbrauch, Körperverletzung etc., und jeder der sich so verhält, wird aus der SM-Gemeinde ausgeschlossen, unterliegt der sozialen Ächtung. Klar gibt es bei uns wie überall Menschen, die sich nicht an die Spielregeln halten, das hat aber nichts mit SM an sich zu tun.
Insofern müssen wir Ihrer Argumentation widersprechen.
Bondage heißt eigentlich übersetzt »Sklaverei«, wird aber im Sinne von Fesselspielen benutzt. Die Harmlosigkeit oder Gefährlichkeit von Bondage hat weniger mit Schmerzen zu tun, sondern mehr mit potentiell abgeklemmten Nerven, überdehnten Gelenken auf körperlicher Seite und Problemen mit Hingabe, sich Fallenlassen, dem Wiederauftauchen von alten Ohnmachtserfahrungen innerhalb des Bondage-Spiels.
Übrigens, Herr Hagmann, wir setzen uns schon lange gegen jede Form von Gewalt ein, sind gegen Gewalt als Mittel zur Lösung zwischenmenschlicher Konflikte, unterstützen Organisationen, die gegen die Ausübung von Gewalt (sei es gegen Tiere, Kinder, Frauen, Männer, politische Häftlinge) arbeiten. Insofern sind wir gar nicht so viel anders als Sie. Und nebenbei gesagt: Ich war einige Jahre Mitglied bei Greenpeace Hamburg - bin wohl auch noch in Ihrer Kartei, da ich neulich mal wieder Post von Ihnen bekam.
Dennoch finden wir Ihre Reaktion natürlich recht aufschlußreich und ein Indiz dafür, daß auch nach 10 Jahren Öffentlichkeitsarbeit eben diese Öffentlichkeit immer noch nicht so recht verstanden hat, was SM ist.
Anbei schicke ich Ihnen mal einen Einführungstext (den von Datenschlag) zum Thema in der Anlage mit.
Mit immer noch leicht verschnupftem Gruß,
Matthias T. J. Grimme
Danach: Keine Reaktion mehr - schade eigentlich.
Matthias
Klicken Sie auf eines der Icons um den Text zu lesen. Um den Text wieder zu verbergen, klicken Sie erneut auf das Icon.
