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Produkt-Details zu: Schlagzeilen SZ 10496 Seiten, vierfarbig, mit Geschichten und Fotos, Kontaktanzeigen, Terminen und Gruppen und Schwerpunktthema: "SM und Liebe - Voraussetzung oder Hindernis"!

Liebe? Ist es ein hormoneller Kick oder der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind? Die sichere Gewissheit, dass der Partner genau der ist, mit dem man sein Leben verbringen möchte? Derjenige, mit dem man alles teilen will und fortan nur noch mit ihm? Der, den man auch jenseits des Gesagten verstehen möchte?
Vor fast zwei Jahrzehnten traf ich auf einer privaten SM-Fete in Berlin Andrea, die mich sofort faszinierte, die aber nicht in mein bisheriges Beuteschema passte. Zwar trug sie die Haare lang, aber sie war weder klein noch zierlich und außerdem kam sie auch noch aus Bayern. Sie wollte nach einer langen geilen Nacht genauso wenig wie ich eine Zweierbeziehung. Sich ab und an in Berlin oder Hamburg zu besuchen, wäre prima, aber mehr eben nicht.
Nach einem Vierteljahr ständiger Hin- und Herfahrten, unendlich intensiven Gesprächen und voller erfüllendem, herrlich perversem sadomasochistischem Sex stellten wir dann gemeinsam fest, dass aus diesen immer wieder neuen und beglückenden Begegnungen viel mehr als nur eine lockere Affäre geworden war ... Wir liebten uns – und ein Beziehungsgespräch war fällig.
Andrea erzählte, dass sie fest daran glaube, dass man im Leben mehr als eine Person trifft, mit der man besondere Höhen und Tiefen erleben könnte, und dass sie in einer festen Partnerschaft die Freiheit, diesen Leidenschaften nachzugehen und sie zu erleben, auch beibehalten wollte. An diesem Punkt waren ihre vorherigen Gefährten meist nicht in der Lage oder nicht willens gewesen, ihr zu folgen, weswegen sie eigentlich geplant hatte, ihr Leben alleine mit wechselnden Liebhabern zu verbringen. Nicht so bei mir, Matthias – bei mir rannte sie mit ihrer Vorstellung offene Türen ein, ich teilte ihren Traum von der freien Liebe aus eigenem Wunsch und durch die Erfahrungen, die ich mit Eifersucht und Besitzdenken in früheren Beziehungen erlebt hatte. Ursprünglich glaubte ich ja an die altmodisch romantische Liebe mit der Einen und Einzigen, der ich all meine Anbetung, Liebe und Hingabe zu Füßen zu legen trachtete. Aber glücklicherweise begriff ich nach zwanzig Jahren und jeder Menge Fehlversuchen, die mal kürzer, mal länger hielten, dass mein innerer Lebensentwurf ein ganz anderer ist.
Inzwischen sind wir seit neunzehn Jahren zusammen, davon bald zehn Jahre glücklich verheiratet. Wir lassen dem anderen die Freiheit, die für uns beide schon immer so wichtig war. Wir glauben an die Romantik einzigartiger Begegnungen, aber diese können immer wieder stattfinden und manchmal auch mit neuen Menschen. Auch die Erfahrungen mit anderen, die wir neben unserer Beziehung hatten und haben, haben nie das infrage gestellt, was zwischen uns ist: Liebe.
Eine Liebe, die sich am anderen freut und für ihn, die nicht festhält, sondern Halt gibt und die Sicherheit, mit dem Geliebten das gelebte Leben vollständig teilen zu können, und auch die Gefühle, die mit anderen erlebt werden, als Teil des persönlichen Wachstums des Partners zu begreifen und zu begrüßen. Ehrlichkeit und Takt sind das Gerüst dieser Art zu lieben. Wir wissen durch diese Jahre, dass Intensität mit anderen dem Partner nichts wegnimmt, dass man aber auch aushäusige Intimitäten nicht bis ins Detail besprechen sollte, sind doch auch die Freiheit und die Integrität der jeweils Dritten im Bunde zu wahren. Nicht jeder Mensch ist dafür gemacht, in solchen Mehrfachbeziehungen zu leben; manche verließen uns, weil die Sehnsucht nach der einen großen Liebe in ihnen so stark war, dass die Unerfüllbarkeit, einen von uns beiden »ganz« zu haben, ihnen das Herz brach und sie gehen mussten, um loslassen zu können. Andere fühlten und fühlen sich gut bei uns aufgehoben, weil sie unseren Lebensentwurf teilen. Aus Gespielinnen und Geliebten sind enge Freunde geworden, die, auch wenn die Wege der Leidenschaft sich wieder trennten, in unserer »chosen family« geblieben sind, schon weil sie durch gemeinsame Zeit und tiefes Erleben für immer in unseren Herzen wohnen und wir in den ihren.
Natürlich war nicht immer alles so einfach, wie es jetzt klingt. Aber diese Klippen im Beziehungsalltag haben wir mit Geduld (meist der von Andrea) und der Bereitschaft zu lernen ganz gut gemeistert. Die finanziell kostspielige Entscheidung, in zwei Wohnungen zu leben, halten wir für eine gute Möglichkeit, unsere Beziehung nicht mit Alltagskram wie Abwasch, Müll und Kloputzen zu belasten und der sich einschleichenden Routine im Umgang miteinander zu entgehen. Vor allem aber brauchen wir beide unsere Ruhezonen und genießen dafür den Luxus, uns dann zu sehen, wenn wir beide Lust aufeinander haben. Aus jeweils freier Entscheidung und nicht, weil wir eben eh Tisch und Bett teilen ...
Schon seit einigen Jahren gibt es eine weitere feste Beziehung für mich, die sich nicht zuletzt durch meine Bondage-Aktivitäten herausgebildet hat. So verbringe ich die meisten Wochenenden mit Andrea, wenn ich nicht gerade mit Nicole auf Workshop- oder Performance-Tour bin. Und nicht all meine Bondage-Gefährtinnen sind nur Partner bei Sessions und Foto-Shootings, Bondage heißt eben im Wortsinn auch Bindung – und die entsteht, wenn sie frei gedeihen kann ...
Romantik? Liebe? Aber ja! Diese Liebe ist wie ein klarer Gebirgsbach, in dessen Wasser man immer wieder erfrischt wird und das nie dasselbe ist, sondern immer neu. Liebe ist das, was banalen Alltag beglückt, einfach weil der andere sie mit einem teilt. Liebe ist wenn man auch nach vielen Jahren immer noch miteinander reden mag.
Selbst wenn der Begriff Romantik heute oft auch mit Kitsch, Gefühlsduselei, Rührseligkeit, Schwärmerei, Traumwelt oder Phantasie in einen Topf geworfen wird, so ist er innerhalb der Szene eher positiv besetzt. Nicht zuletzt deswegen, weil eine unserer »Quell-Texte« – nämlich die »Geschichte der O« – eigentlich nichts anderes ist als ein Liebesbrief in Form eines Romans.
Und so gehören zu SM unweigerlich auch die großen Gesten, die beeindruckenden Insignien von spielerischer Macht, das Inszenierte einer Theatervorstellung, die unter Sadomasochisten eher Session genannt wird, und die dauerhaften Zeichen der Hingabe, wie sie sich in Brandzeichen, Beringungen oder Halsbändern manifestieren können.
Und all dieser Aufwand wird betrieben, um seinem Partner den freien Flug auf dem eigenen Endorphin-High zu ermöglichen, die größtmögliche Gefühls-Intensität zu erreichen, emotionale Bande zu schmieden, die in den äußerlichen Ketten der freiwilligen Sklaverei und der gegenseitigen Bedingtheit einvernehmlichen SM-Spiels nur ihren ungefähren Ausdruck finden.
Und das ist eben sehr, sehr romantisch.
In diesem Sinne,
Matthias und Andrea

»Fliegen« ist eines der wunderbarsten gemeinsamen Erlebnisse, die man im Rahmen einer BDSM-Session überhaupt erleben kann. Oft tritt dieses Erlebnis eher zufällig als bewusst herbeigeführt auf, ein erneutes Hervorrufen ist nicht selten Glückssache.
Deshalb habe ich in Zusammenarbeit mit dem »Ikarus-Zirkel« in der SZ ein kleines »Manual« zusammengestellt, mit dem es möglich ist, das wahrscheinliche Gelingen einer Flugsession deutlich zu erhöhen.
Was aber ist »Fliegen« eigentlich? Biologisch handelt es sich im Grunde um nichts anderes, als einen durch das körpereigene Opiat Endorphin hervorgerufenen Rauschzustand, der durch das während der Session ebenfalls vom Körper produzierte Adrenalin noch verstärkt wird. Das Endorphin entsteht gewissermaßen als »natürliches Schmerzmittel« durch den Schmerzreiz, das Adrenalin entsteht durch die Erregung. Man kann den Körper durch Training dazu bringen, immer höhere Dosen davon zu produzieren.
Um eine Flugsession zum Erfolg zu bringen, sind eine Reihe von Grundvoraussetzungen ein absolutes MUSS:
Zunächst einmal ist die emotionale Befindlichkeit der Sklavin von ganz entscheidender Bedeutung für das Gelingen. Herr und Sklavin müssen bereit sein, sich auf eine gemeinsame emotionale Ebene zu begeben. Ist einer von beiden nicht dazu bereit, wird die Session nicht vom Erfolg des Fliegens gekrönt sein.
Gerade der Top ist hier gefordert, diese emotionale Ebene bei sich zuzulassen. Er muss ein hohes Maß an Empathiefähigkeit mitbringen, bereit sein, seine Sub genau im Auge zu behalten und jede auch noch so feine Nuance einer Gefühlsänderung zu erkennen und in sich aufnehmen.
Ohne diese emotionale Kommunikation läuft nichts, aber auch gar nichts.
Emotionale Kälte, wie sie in vielen D/S-Sessions, wenn unter Umständen auch nur aufgesetzt, praktiziert wird, ist hier eher hinderlich.
Die Sub wiederum muss ihrem Top vertrauen können und zwar rückhaltlos, die Fähigkeit sich fallen zu lassen ohne Wenn und Aber vorhanden sein.
Eine Flugsession beginnt man also am besten in einer liebevollen, zärtlichen Stimmung. Die Sub sollte so »gebettet« werden, dass sie sich wohlfühlt und in keiner Weise ABGELENKT wird. Der Top sollte seiner Sklavin dabei ein ganz besonderes Gefühl von Nähe vermitteln, sowohl physisch als auch psychisch.
Nun wird ein möglichst gleichbleibend-kontinuierlicher, subtiler Schmerz ausgelöst. Gleichförmiges Flag-Programm ohne Höhen und Tiefen, starke Klammern, Nadeln, aber auch Cutting haben sich dabei durchaus bewährt.
Bei Strom sollte auf die Impulsfrequenz geachtet werden, die keinesfalls von der Sub als hektisch empfunden werden darf und in ihrer Intensität nicht ständig starken Schwankungen unterliegen sollte. Hier ist es eine Frage des »Probierens«.
Grundsätzlich sollte man jene Schmerzreize wählen, auf die die Sklavin besonders stark positiv anspricht. »Bestrafungsschmerzen« führen in der Regel nicht zum Erfolg. In manchen Fällen hat ein ausgedehntes Deprivationstraining im Vorfeld starke Wirkung gezeigt.
Dies ist insbesondere bei Sklavinnen zu empfehlen, die Schwierigkeiten haben, sich fallen zu lassen.
Manche Subs berichten, dass sie nach Geschlechtsverkehr/Orgasmus nicht fliegen können, weil sie danach zu empfindlich sind. Man sollte also am Anfang darauf verzichten, um sicher zu gehen. Später könnte man es durchaus einmal probieren, dabei ist darauf zu achten, dass die Schmerzdosis nach einem Geschlechtsverkehr deutlich niedriger sein sollte. Meiner Schätzung nach muss die Schmerzdosis am Anfang etwa halbiert werden.
Der Schmerz wird nun kontinuierlich in einem oberen, für die Sklavin aber noch zu ertragenden Bereich gehalten. Ich möchte die Höhe einmal als »zwischen gut erträglich und gerade noch erträglich« umschreiben, denn genau dazwischen sollte sich der Schmerz befinden. »Gerade noch erträglich« ist schon zu hoch, »gut erträglich« ist zu wenig.
Das Schmerzempfinden der Sklavin ändert sich währenddessen ständig.
Deshalb muss der Top seine Sklavin ständig im Auge behalten und daraus Schlüsse für die richtige Dosierung des Schmerzreizes ziehen.
Die Schmerzdosis wird nämlich nach dem Prinzip
Reiz – Reaktion – Kontrolle – an die Reaktion angepasster neuer Reiz
variiert.
Man könnte es auch als »Spielen nach Reaktion« bezeichnen.
Dieser Prozess kann eine durchaus längere Zeit in Anspruch nehmen.
Eile bringt gar nichts, weil sich ein Gefühl von Ungeduld auf die Sklavin überträgt. Schließlich soll die Sklavin ohne nachzudenken und ohne ablenkende Empfindungen in den angestrebten Zustand »hineingleiten«.
Der Schmerz wird so lange gesteigert, bis sich die Sklavin vor Überanstrengung völlig ergibt. Es scheint so zu sein, dass der Körper an dieser Schwelle noch einmal sämtliche Kräfte mobilisiert, um den Schmerz aushaltbar zu machen, indem er ab einem bestimmten Punkt die Endorphinproduktion auf Hochtouren steigert.
Ab diesem Punkt kann so richtig »Gas gegeben« werden, die Schmerzdosis wird »über den Punkt hinübergesteigert«. Je nach Übung (Die Produktion von immer höheren Dosen an Endorphin kann dem Körper ja antrainiert werden) kann man jetzt die Schmerzdosis so lange aufrecht erhalten, bis Sub entweder nicht mehr kann – also den Schmerz wieder bewusst wahrzunehmen beginnt oder vor totaler Erschöpfung zusammensackt.
Bis zu diesem Punkt wird alles, was davor war, von der Sklavin im rauschartigen Dämmerzustand erlebt, das Hier und Jetzt nur noch in Versatzstücken wahrgenommen.
Am Ende einer solchen Flugsession ist es äußerst wichtig, die Sklavin aufzufangen. Es ist ein wunderbarer, zärtlicher Moment ... für beide.
Nach einer Flugsession befinden sich manche Sklavinnen oft tagelang in einem permanenten Hochgefühl. Das äußert sich in einer bis zur Albernheit gehenden Fröhlichkeit. Sie wirkt äußerst aktiv und beschwingt. Manchmal wirkt es für Außenstehende, als hätte sie etwas genommen. Auswirkungen auf Reaktionsgeschwindigkeit und Fahrtüchtigkeit sind jedoch weder bekannt noch dürften sie nach dem Straßenverkehrsrecht deutschsprachiger Länder strafbar sein.
Die von mir beschriebene Vorgehensweise funktioniert bei vielen Sklavinnen, aber nicht alle sind gleich. Bei der einen oder anderen mag das nicht funktionieren. Oft kann eine Änderung der Schmerzquelle Wunder wirken.
Und noch eine kleine Anmerkung zum Schluss:
»Fliegen« ist stark von der emotionalen Verfassung BEIDER abhängig.
Wenn es nicht zum Flug kommt, weil einem von beiden noch der Stress des Arbeitstages im Kopf herumschwirrt – sei es drum! Dann ist es eben einfach nur eine schöne Session, auch ohne Flug –und das ist ja auch schon eine Menge wert, oder?
SchwarzerAbt vom Ikarus-Zirkel
Natürlich funktioniert Fliegen auch mit einem Sklaven oder außerhalb eines oben-unten-Gefälles. (Anm. der Redaktion)

Osada Ryu
Die letzte Weisheit in Sachen
Shibari/Kinbaku
Nach tausend Tagen Askese, Meditation und hartem Training (shugyo) erschien Lord Iizasa Ienao (geb. 1387) der Gott Futsunushi in der Form eines jungen Burschen. »Auf dass du der Meister aller Meister unter der Sonne werdest«, sprach der Knabe und händigte dem Lord eine heilige Schriftrolle aus, die siegreiche Schwertkampftechniken und manches mehr enthielt: Katori Shinto-ryu
Ob mit heiliger Feder gezeichnet oder gar in Stein gemeißelt (siehe Moses: Besteigung des Berges Sinai), es geschehen mitunter wunderliche Dinge unter den Menschen.
Was nun das Osada-ryu des in Tokyo lebenden Bondageprofis Osada Steve betrifft, taucht die Frage auf: Wie viel Askese, Meditation und Training stecken da drin? Mehr noch: Was steckt überhaupt da drin?
Osada Steve: Da stecken in erster Linie ein paar tausend Tage harten Trainings drin.
Seit wann, weshalb und für wen überhaupt ein »Ryu« für Shibari/Kinbaku?
Osada Steve: Nach der Eröffnung (2000) des Studio SIX Tokyo (lief damals noch unter dem Namen Osada Seminar) wurde das Osada Kinbaku Dojo rasch zur Anlaufstelle der internationalen Fesselschickimicki. Ab ca. 2004 begann ich dann, Intensivkurse und Shibari-Kliniken in japanischer Fesselkunst anzubieten.
Das führte zur Entwicklung von Lehrprogrammen, die sich individuell an die unterschiedlichen Erwartungshaltungen und Erfahrungspegel von Schülern anpassen. Über die Jahre habe ich das alles ein wenig verfeinert und in Form eines Lehrwerks (Ryu) zusammengefasst.
Die einzelnen Fesseltechniken mögen in ihrer Gesamtheit zwar kompliziert anmuten, lassen sich aber sehr gut in Mikroeinheiten zerlegen, was deren Analyse und damit Verständnis und Meisterung ermöglicht.
Osada-ryu ist daher gut geeignet, um hinter die Geheimnisse von Shibari/Kinbaku zu kommen. Die ideale »Schule« für den motivierten Menschenfessler.
Kann man da Grade erlangen, wie z.B. bei japanischen Kampfsportschulen?
Osada Steve: Die Vermittlung der einzelnen Techniken ist so ausgelegt, dass mit einfachen Bondageformen (Shibari-kata) begonnen wird, die in ihrer Kombination dann aufeinander aufbauen. Insofern lassen sich die einzelnen Techniken auf saubere, sichere und flüssige Ausführung prüfen. Innerhalb des Osada-ryu sind Korrektheit und Geschwindigkeit folglich messbar. Dies bedeutet, Bondages sind vergleichbar und somit für Kyu- und Dan-Prüfungen geeignet.
Heißt das, dass die einzelnen Bondagetechniken in hohem Maße reglementiert sind? Widerspricht das nicht der allgemeinen Auffassung, dass gerade bei der japanischen Fesselkunst ein hohes Maß an Gefühl gefordert wird, ein emotionaler Austausch zwischen zwei Partnern erfolgen soll?
Osada Steve: Ich sehe da keinen Widerspruch. Beim Karate ist jemand, der innerhalb einer Minute mehr korrekte Fußstöße ausführen kann als ein anderer, der bessere Treter. Jemand, der eine bestimmte Fesselung schneller korrekt fertig bekommt als ein anderer, ist der bessere Fessler. Ob man diese Fesselung dann im Schlafzimmer schnell, langsam (und mit Genuss) oder überhaupt ausführt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Sicherheit, Flüssigkeit, Fingerfertigkeit, Geschwindigkeit kommen mit Übung und Erfahrung. Allein schon aus Sicherheitsgründen müssen komplizierte Hängebondage-Progressionen flott ablaufen. Abgesehen davon: Wer flott fesseln kann, kann im Problemfall auch flott wieder abbauen. Geschwindigkeit heißt Sicherheit. Niemand sagt, dass man nach Beherrschen einer Technik das Tempo nicht drosseln darf. Aber langsames Fesseln, weil man nicht weiß, was man macht, in der Umgangssprache gern als Rumknüppern bezeichnet, hat im Osada-ryu keinen Platz. Wer da was werden will, muss üben, üben, üben, bis jeder Fingergriff sitzt.
Sind diese reglementierten Shibari-Techniken des Osada-ryu lediglich zum Lernen konzipiert oder auch einsatzfähig?
Osada Steve: Das sind alles Bondages vom letzten Stand der Technik, wie sie in Japan von Profis eingesetzt werden.
Mit anderen Worten, diese Techniken wurden mir nicht von einem Vöglein zugetragen, sondern sind das Resultat jahrelangen Trainings unter Meistern wie Osada Eikichi, Akechi Denki und Yukimura Haruki.
Egal, ob Intensivschüler in einer Shibari-Klinik, Workshop-Teilnehmer oder Osada-Kinbaku-Dojo-Mitglied, man bekommt auf einem silbernen Tablett ein umfassendes Fesselsystem geliefert.
Wie umfassend ist dieses Fesselsystem?
Osada Steve: Innerhalb des Shibari/Kinbaku unterscheidet man zwischen zwei Hauptströmungen: Seme-nawa (Folterbondage) und Shuuchi-nawa (erotische Bondage). Hauptvertreter des ersteren Genres war der inzwischen verstorbene Großmeister Akechi Denki. Seme-nawa-Fesselungen erfordern ein hohes Maß an Präzision und Erfahrung.
Shuuchi-nawa hingegen hat die schmerzlose Lust zum Ziel. Wichtigster Vertreter dieses Genres ist Großmeister Yukimura Haruki.
In der Regel bleiben japanische Profis ihrem eigenen Stil treu, arbeiten also entweder nur im Seme-nawa-Genre oder nur im Shuuchi-nawa-Genre.
Dank meines Trainings unter sowohl Akechi Denki als auch Yukimura Haruki sind beide Strömungen Bestandteil von Osada-ryu. Dies macht es zum umfassendsten Fesselsystem weltweit.
Was genau sind die Inhalte?
Osada Steve: Es gibt zunächst das Shibari-Regelwerk, in denen alle kodifizierten Techniken enthalten sind. In den höheren Leistungsstufen werden Kinbaku-Techniken und Hängebondage-Progressionen vermittelt. Neben den rein fesseltechnischen Aspekten werden aber auch die historischen Hintergründe vermittelt, denn immerhin basieren Shibari/Kinbaku auf mehreren Jahrhunderten Fesseltradition (Hojojutsu/Hobakujutsu). Jede einzelne Fesselung verfolgt einen bestimmten Zweck, hat einen bestimmten Sinn.
Was muss eine Fesselung erfüllen, damit sie als Shibari gelten kann?
Osada Steve: Jede Fesselung muss ästhetisch wirken und unterliegt spezifischem japanischem Schönheitsempfinden. Nicht nur die Fesselung selbst muss diese Kriterien erfüllen, sie muss auch die Schönheit und Anmut der gefesselten Frau hervorheben.
Dieser Anspruch auf Ästhetik beschränkt sich nicht auf das Endprodukt (die fertige Fesselung), sondern gilt für alle Phasen des Fesselns. Lies: Es wird auch Wert auf die Ästhetik der Seilführung während des Fesselns gelegt.
Nach Abschluss des funktionellen Teils einer Fesselung muss das Restseil auf intelligente und anmutige Weise aufgebraucht werden.
Um es innerhalb des Osada-ryu auf einen grünen Zweig zu bringen, bedarf es zudem eines hohen Maßes an Optimierung bei der Seilführung. In etwa vergleichbar mit Schönschrift. Ein Wort kann man unleserlich kritzeln, umständlich »malen” oder unter Nutzung von kurzen Wegen sauber und flüssig schreiben. Genau so verhält es sich auch beim Shibari. Da muss jeder Handgriff sitzen.
Sind wir auf dem Weg zum DIN-Fessler?
Osada Steve: Der Trend ist eher, dass sich das Wissen über solide Fesseltechniken langsam auch außerhalb Japans verbreitet.
Statt jahrelang herumzupröbeln und zu versuchen, Bondages von Bildern nachzubasteln, hat man heute in Deutschland die Gelegenheit, sich viel von anderen Fesslern abzuschauen. Nicht nur das, man kann sich im Osada Kinbaku Dojo Berlin von lizensierten Trainern unterrichten lassen.
Gibt es nicht bereits das DIN-Seil?
Osada Steve: Das gibt’s. Der Vorteil ist, dass man die Reißfestigkeit kennt. Der Nachteil ist, dass ein solches Seil nicht zum Fesseln von Menschen ausgelegt ist.
Für Shibari/Kinbaku verwendet man vorzugsweise Juteseil, das nach speziellen Spezifikationen gefertigt wurde. Ein Seil für Shibari/Kinbaku muss einen guten Schlag, einen guten Handlauf haben.
Im Osada-ryu wird nicht mit Billigseilen aus dem Bauhaus gefesselt; auch nicht mit Seilen, die schlapp wie eine Nudel sind.
Glücklicherweise kann man in Deutschland das Osada-Seil, das auch in Japan als der Goldstandard gilt, über Fesseltrieb (Berlin) und auch den Schlagzeilen-Shop beziehen.
Gibt es dieses Jahr nicht wieder Workshops von Osada Steve?
Osada Steve: Für September sind im Osada Kinbaku Dojo Berlin zehn doppeltägige Workshops geplant. Einzelheiten erfährt man unter www.studiosix-berlin.info und unter www.osadasteve.com/workshops .
Darüber hinaus sind WS-Reihen in Kopenhagen und London angesagt.
Hans Flach

In meinem Meyer-Lexikon finde ich folgenden Eintrag: »pervers [lat.], andersartig (veranlagt, empfindend oder handelnd); von der Norm abweichend, besonders in sexueller Hinsicht (siehe Perversion)«
Ich lese weiter.
»Perversion: [zu lat. Perversio »Verdrehung«], (umstrittene) Bezeichnung für abweichendes Verhalten, besonders für die stetige Hinwendung auf ein von der Norm abweichendes Sexualziel bzw. auf abweichende Praktiken im sexuellen Bereich. Als Perversionen gelten u.a. Analerotik, Exhibitionismus, Fetischismus, Masochismus, Sodomie, Transvestismus, Voyeurismus.«
Danach kommt noch ein kurzer Satz über die psychoanalytische Deutung nach Freud, die ich wie so oft nicht ernst nehmen kann. Also lasse ich ihn hier einfach weg.
Streiche ich bei Perversion das Wort Sodomie und ersetze es durch den (einvernehmlichen) Sadismus, bekomme ich all das, was ich unter dem Begriff BDSM/SM oder Sadomasochismus zusammenfasse. Eine herrliche Mischung aus sexuell anregenden Praktiken, die nun mal von der Mehrheit der Menschen nicht angewendet wird. Daher entspricht sie nicht der Norm, denn diese definiert sich nun mal durch die Mehrheit. Auch wenn ich mich als Jemand, der seine Neigung jahrelang unterdrückt hat, lange dagegen gewehrt habe, das bedeutet nun mal auch, dass ich anders bin als die Norm. Aber nach vielen Ausflügen in die BDSM-Welt, nach vielen Gesprächsgruppen, nach Partys und der Annäherung an dieses Thema sowohl vom philosophischen als auch vom wissenschaftlichen Standpunkt her muss ich sagen: Ich find’s toll und daher bin ich gern anders. Und wenn ich diese süße und aufregende Andersartigkeit als pervers bezeichne, bekommt es auch noch so einen schönen dunklen und verruchten Touch ... herrlich.
Warum halte ich das alles für so wichtig, darüber einen Text zu schreiben? Der Auslöser war Matthias’ Nachwort in der Schlagzeilen-Ausgabe Nummer 102. Darin prangert er zu recht und nicht das erste Mal das fehlende Zur-Sache-Gehen auf Partys an. Und ich stimme zu. Wo bleiben denn das viel beschriebene Böse und der Hedonismus, die Dekadenz und das Andersartige/Aufregende auf den Partys, die ich nicht aufsuche, um einen etwas dunkleren Swingerclub zu finden? Ich möchte etwas sehen, erleben, mir Anregungen holen, erregt werden und nicht gleich besorgte Blicke ernten, wenn ich bei einem Spiel mal tränenerstickt vor Schmerzen schreie.
Matthias macht außerdem erneut auf die weiterhin bestehende Diskriminierung von allem Andersartigen (-> Perversen) in der Öffentlichkeit aufmerksam. Auch hier stimme ich aus vollem Herzen zu.
Zwei Wochen bevor ich dieses Nachwort las, war ich auf dem wirklich großartigen BDSM-Kongress und hatte das Vergnügen, mich drei wundervoll anregende Tage lang mit unseren Neigungen zu beschäftigen. Neben vielen Ideen, interessanten Standpunkten und neuen Informationen nahm ich auch eine Frage mit nach Hause: Wie möchte ich in Zukunft mit meiner Neigung umgehen? Ich verfolge schon eine Weile die Diskussion über die Öffnung der Szene und richtige und unechte BDSMer und darüber, ob wir die Szene überhaupt noch brauchen, und ich glaube auf dem Kongress endlich eine lange und komplexe Antwort bekommen zu haben.
Es ist doch so. Seit Jahrzehnten gibt es die Szene und mit ihnen die Menschen mit einer andersartigen Sexualität. Am Anfang war die Szene klein, elitär und der Kontakt schwierig. Die Schritte zur Freiheit waren klein und beschwerlich. Und ich danke immer noch auf Knien den Menschen, die sie dennoch gegangen sind. Mittlerweile ist alles so locker und offen, dass wir tatsächlich den Luxus haben, darüber zu streiten, was eigentlich ein richtiger BDSMer ist. Ich hoffe, es ist überflüssig zu erwähnen, wie energieraubend und schwachsinnig diese Diskussion ist. Denn mir ist es total egal, ob jemand seinen Kink auf Fahnen vor sich herträgt und lange Jahre in der Hinsicht politisch aktiv ist oder er/sie sich einfach nach Jahren in einer Normsexualität (ich möchte jetzt nicht darüber philosophieren, ob es die wirklich gibt) langweilt und daher Handschellen, das Latexkorsett und den brutalen Überwältigungsfick einfach nur als zusätzlichen Pepp entdeckt hat. Wer sexuell andersartig ist, ist mir willkommen und gehört für mich dazu. Denn so verschieden, wie wir alle in Charakter, Beruf und Aussehen sind, so verschieden gehen wir auch mit unseren Vorlieben um. Niemand ist schlechter als andere, nur weil er/sie nicht jede Party mitnimmt oder noch nie seinen Partner zum Heulen gebracht hat. Und ich bin sehr glücklich darüber, dass es inzwischen immer mehr Menschen gibt, die sich nicht jahrelang mit Schuldgefühlen herumplagen, sondern einfach ungezwungen ihre Sexualität entdecken, wie immer die auch sein mag. Da muss man nicht alles totdiskutieren (auch wenn ich das in meiner Entwicklung gebraucht habe), man kann es auch einfach tun. Und jeder, der sich mit dem Thema befasst, intensiv oder nicht, der sorgt dafür, dass Anderes = Perverses toleriert oder sogar akzeptiert wird. Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Trotz all der Aufklärung und Offenheit gibt es immer noch viele, viele Menschen, die einen wichtigen Teil von sich verstecken, weil sie Angst haben oder sogar Angst haben müssen, mit der Offenbarung dieses versteckten Kinks Freunde, ihren Job oder sogar ihr ganzes bisheriges Leben zu verlieren. Daher halte ich eine organisierte Szene und die klassischen Angebote wie Gesprächsgruppen, Mayday SM und jede Art von Hilfe immer noch für unglaublich wichtig. Und wir brauchen diese auch, um uns schnell aus Situationen wie die in den Niederlanden retten zu können (Kleiner Exkurs: Im Rahmen der Legalisierung von Prostitution ist in den Niederlanden ein Gesetz erlassen worden, dass Sadomasochismus in die Prostitution einsortiert, ein wirklich tragischer Kolateralschaden einer guten Idee. Das hat einen der beiden großen BDSM-Vereine dort zur Auflösung gebracht und nahezu alle öffentlichen Veranstaltungen ausgelöscht. Da die dortige Szene es dann nicht geschafft hat, sich zu organisieren, wurde die komplette BDSM-Szene innerhalb von 5 Jahren nahezu ausgelöscht).
Das sollte hier nicht passieren.
Trotzdem möchte ich endlich raus aus der Abgrenzung. Ich möchte meinen (sehr geschätzten) so genannten geschützten Raum ohne Fallschirm verlassen können, perverse Witze in der Öffentlichkeit machen können und einfach so sein können, wie ich bin. Ich möchte, dass das Abnormale ein Teil der Normalität wird, und zwar ohne großes Bohei. Es sollte einfach da sein. Denn: wie ich wen wann ficke, schlage oder quäle oder auch nicht, geht genau genommen keinen was an. Ich möchte aber eben auch nicht sofort als genau der fäkalienanbetende, kloputzende, lackmaskentragende, hundenapfliebende Bordellbesucher aus den Medien gesehen werden, nur weil ich anklingen lasse, dass es für mich mehr gibt als nur die Missionarsstellung und dass ich auch mal ein ganzes Wochenende hedonistischen Exzessen frönen möchte. Denn das ist doch unser Image. Benutzen wir die Abkürzung SM, macht das Gegenüber direkt die Schotten dicht. Gewalt, Fäkalien, Masken, professionelle Dominas sind die ersten Begriffe, die einem Stino durch den Kopf gehen bei der Abkürzung. Das habe ich leider selbst in meiner Stino-Ehe erfahren dürfen. Ich sagte: »Ich bin SMerin«, statt meinen Liebsten einfach praktisch an das Thema heranzuführen oder zu sagen: »Ich mag Handschellen« oder »Ich steh auf Schmerzen«. Ich habe fast zwei Jahre gebraucht, um diesen Fehler wieder gutzumachen, ihm zu erklären, dass Einvernehmlichkeit unabdingbar ist, dass echte Gewalt in der Szene geächtet wird und er sich keine Sorgen um mich machen muss, dass SM für mich unglaubliche Nähe bedeutet und dass ich mich nie so geborgen und gleichzeitig frei gefühlt habe wie in Fesseln. Und der Ursprung des Problems war eben, dass die Abkürzung SM dermaßen negativ besetzt ist, dass auch eine langjährige Beziehung nicht hilft, das richtig zu verstehen.
Was tun wir jetzt dagegen? Öffentlichkeitsarbeit fällt mir als Erstes ein. Zusammenarbeit mit den Medien und Berichte über BDSMer, die das Glück haben, nicht für ihre Leidenschaft bezahlen zu müssen, Paare oder Eltern, Mehrfachbeziehungen, die ihren Kink in den Alltag integrieren, die tagsüber Tippse sind und abends die strahlende Domse, Berichte über Menschen, die Probleme haben, nach einem 12-Stunden-Tag noch Energie für ihren Partner zu finden, die sich ständig neue Geschichten für den Haken an der Decke ausdenken müssen, die Probleme haben, einen Partner zu finden – Alltagsleben eben. Aber genau da liegt der Hund begraben. Das habe ich nämlich schon versucht. Mehrfach. Ich habe Kontakt zu einem namhaften Journalisten, der sich seit Längerem mit dem Thema Diskriminierung auseinandersetzt. Ich habe Kontakte hergestellt, Ideen besprochen und viel Zeit investiert, um festzustellen, dass ein einfacher Bericht über Menschen, die zwar eine andersartige Sexualität betreiben, sonst aber völlig normal sind, anscheinend einfach zu unspektakulär ist.
Tja und nun?
Ich finde es unabdingbar, dass wir unser Image verbessern müssen. Wir müssen es schaffen, den Hauch des Verruchten mit Stil, Spaß und einem Hauch Extravaganz zu verrühren, und so jedem das Gefühl vermitteln, er verpasst etwas, wenn er es nicht auch versucht. Wir müssen uns interessant machen. Raus aus der Problem- und Schmuddelecke, rein ins Vergnügen!
Aber wie machen wir das?
Auf dem Kongress wurde mehrfach die Schwulenszene als Beispiel genommen. Schwul war vor einigen Jahren noch ein Schimpfwort. Mittlerweile gehen jährlich Tausende zu den verschiedenen Christopher Street Days, um die Drag Queens zu bewundern, und jede Frau hätte gern einen Schwulen zum besten Freund, weil der männliche Eigenschaften mit Verständnis und Geschmack verbindet (Jaja, ihr Männer, ihr könnt mich später noch für diese Bemerkungen steinigen). Natürlich ist auch dort nicht alles eitel Sonnenschein. Aber sie haben es geschafft, geeint in der Öffentlichkeit aufzutreten und gemeinsam an dem Ziel der Akzeptanz zu arbeiten. Jetzt werden viele sagen: »Ja, aber das ist ja gar nicht vergleichbar! Unter dem Begriff BDSM werden viel zu viele unterschiedliche Gruppen zusammengefasst!«. Ich sage: Doch, es ist vergleichbar. Oder glaubt ihr, der Lederschwule, der samstags in seine Lieblings-Fistfuck-Bar geht, möchte mit der Rosa-Federboa-tragenden Tunte verglichen werden, die sich am liebsten in Möbelgeschäften herumtreibt? Und mit beiden möchte der unauffällige Immobilieninvestor vielleicht auch nichts zu tun haben. Die Schwulenszene ist sicherlich genauso vielfältig wie unsere Szene, aber alle Schwulen haben eben eins gemeinsam: Sie stehen auf Männer. Auch wir sind unglaublich verschieden, aber auch wir haben eins gemeinsam: Wir mögen’s anders.
Das gilt für den 50-jährigen alten Hasen, der schon seit zwanzig Jahren politisch in der Richtung aktiv ist, genauso wie für den 20-Jährigen, der BDSM ganz unkompliziert dank der neuen Medien entdeckt hat und jetzt einfach auslebt. Ich schätze den alten Hasen sehr und bin ihm für die Arbeit dankbar. Aber wir brauchen auch die neuen BDSMer und die neue Generation, die unverkrampft an das Thema herangeht. Das ist unser Nachwuchs, die neue Szene, die wir pflegen und integrieren müssen, um die alten aber immer noch wichtigen Hilfsangebote mit dem neuen Selbstbewusstsein zu vereinen. Auch wenn ich es sehr angenehm finde, dass es inzwischen für fast jeden Kink eine eigene Gruppe gibt, dass es ganze Partys gibt, die sich einem speziellen Thema (z.B. Lackfetisch) widmen, wir sind doch eine Szene und sollten auch als solche auftreten, anstatt uns zu bekriegen und einen Stammtisch in der gleichen Stadt als Konkurrenz zu betrachten. Wer durch Qualität punktet, braucht sich um Abwanderung ohnehin keine Sorgen zu machen. Lasst uns zusammenarbeiten, nicht jedes Mal das Rad neu erfinden und durch eine gut strukturierte Vernetzung durch die Erfahrungen anderer profitieren. Es gibt die BVSM bereits. Lasst sie uns nutzen, Informationen zusammentragen und uns gegenseitig unter die Arme greifen, bei der klassischen Arbeit, aber z.B. auch bei der Verbreitung von Insidertips oder bei der Planung von Großevents, die nicht nur speziell an BDSMer gerichtet sind.
Das ist mein zweiter Punkt: Mischt euch! Nehmt Stinos mit zu Partys, outet euch, tragt unsere Neigung in die Welt hinaus und seid stolz und selbstbewusst dabei! Die Zeit der Rechtfertigungen und Entschuldigungen sollte endlich vorbei sein. Auch Öffentlichkeitsarbeit im Kleinen ist Öffentlichkeitsarbeit. Mund-zu-Mund-Propaganda ist oft wichtiger als die großen Entwürfe. Und genießt dabei, dass wir den Luxus haben, unsere Andersartigkeit ausleben zu dürfen, ohne gesetzlich verfolgt zu werden. Nutzt diesen Luxus, um ungezwungen und offen mit eurer Sexualität umzugehen und kein Versteckspiel mehr zu spielen. Plaudert aus, was euch durch den Kopf geht an Andeutungen und dreckigen Witzen, ohne die Zensurschere anzusetzen. Freiheit beginnt im Kopf. Und in wenigen Ländern ist man bezogen auf seine Meinung so frei wie in Deutschland, dem Himmel sein Dank!
Mir ist klar, dass das nicht immer in allen Berufsgruppen und Gesellschaftsschichten geht. Mir ist klar, dass einige von euch einfach nicht der Typ dafür sind, sich so offen zu machen. Versteh ich. Aber wenn es euch ein Bedürfnis ist, ihr selbst zu sein mit allen Facetten, dann bitte, nur heraus damit.
Bleibt nur die Frage: WIE heraus damit? Wie drück ich mich aus? Nehm ich jeden beiseite und kehre mein Innerstes heraus, mache mich offen und verwickle ihn in ein Problemgespräch. Nö, ich mach es lieber in einer Randbemerkung.
Außerdem verändere ich meine Sprache. Statt »Ich engagiere mich ehrenamtlich in einer Art Selbsthilfeverein« werde ich in Zukunft sagen: »Ich engagiere mich in einem Verein für sexuell Andersartige« oder informeller: »Morgen geh ich wieder in meinen Perversenclub«. Wer es nicht versteht, soll fragen. Wer es missachtet, ist entweder neidisch oder engstirnig und genau genommen kann ich auf beides verzichten.
Und dazu gehört auch, negativ besetzten Begriffen eine positive Bedeutung zu geben. Eines der Worte, die ich in dem Zusammenhang schon länger (wieder) nutze ist »pervers«. Denn ich bin tatsächlich nicht die Norm, also bin ich anders, zumindest in diesem Bereich.
Und verdammtnochmal, ich mache so viel in dem Bereich, wieso kann ich das nicht als Pluspunkt in meine Bewerbung schreiben? Wer weiß, vielleicht finde ich auch dazu irgendwann den Mut. Denn ich bin pervers, und das ist gut so und gehört zu mir wie die Liebe zur Natur und meine Mittelalterbegeisterung. Und die will ich auch nicht verstecken.
Ich hoffe, Matthias, du betrachtest wenigstens einen Teil dieses Textes als Antwort auf deine Aufforderung. Über Anregungen, Kommentare oder Kritik würde ich mich freuen unter:
sonne@smart-rhein-ruhr.de.
In diesem Sinne: Seid selbstbewusst, genießt den Luxus des Andersartigen und spielt exzessiv bei der nächsten Party! Ich freu mich drauf
Sonne

Auf der DVD »Art Series 1« fesselt Bob nicht nur seine Partnerin Chantal, sondern auch das Gastmodell Mirjana. Der Film enthält vier akribisch aufgezeichnete Bondage-Sessions mit Detailaufnahmen der einzelnen Fesselschritte, dennoch ist die DVD nicht als Lehr-DVD konzipiert, sondern als ambitionierte Darstellung erotischer Fesselungen. Ein Kunstgriff des Produzenten erlaubt dem Betrachter ein tieferes Abtauschen in die Welt des Kinbaku und Shibari. Zu Beginn und gegen Ende jedes Kapitels läuft der Film in schwarzweiß und mit der Weiterentwicklung der Fesselung nimmt auch die Farbigkeit zu.
Romantisch, erotisch, aufregend und wunderschön.
Auch wenn überall zum Halali gegen die Raucher geblasen wird und sogar Party-Locations mit Raucherraum angezeigt werden, so lässt es sich nicht leugnen, dass das Rauchen für andere eine sehr erotische Komponente hat. Und das besonders, wenn es Frauen sind, die ihre Zigarette oder ihr Zigarillo mit Stil genießen. Und nachdem es schon seit Jahren Seiten im Netz gibt, die sich dem Fetisch rauchender, oft mehr erotisch und schick als züchtig bekleideter Frauen widmen, war es nur eine Frage der Zeit, bis es endlich auch ein Buch zum Thema gibt. Fünf Fotografen zeigen in »Smokin’ Man Eaters« ihre Bilder von starken, erotisch aggressiven Frauen. Von Hofstädter bis Putzker sind die Namen recht bekannt. Ob in Lack, Leder, Dessous oder fast nackt, die abgebildeten Frauen zeigen den Genuss an einem mehr und mehr verbotenen Laster.
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... Smokin′ Man Eaters - das letzte Exemplar
Autor/Interpret: Liberotica
Frauen und Rauchen - ein Fetisch-Thema Paperback, 60 Seiten, Farbig, Din A 5 statt 9,90 nur noch 5,-- Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Autor/Interpret: Liberotica
Frauen und Rauchen - ein Fetisch-Thema Paperback, 60 Seiten, Farbig, Din A 5 statt 9,90 nur noch 5,-- Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Matthias
Ein Buch für die jungen Leser ist Anna Bunts biografischer Roman »Subjektiv«.
Die Autorin beschreibt ohne Schnörkel und ungekünstelt ihren Entwicklungsweg von der experimentierfreudigen Abiturientin hin zu einer jungen Frau, die selbstbewusst ihren SM auslebt. Spannend beschreibt sie erste Erfahrungen mit ihrer großen Jugendliebe Andi. Lustvoll, vertrauensvoll und doch ohne zu wissen, was sie tut, lässt sie auch extremste Dinge nicht aus.
Ohne Zögern erfüllt sie Andis sexuellen Bedürfnisse, lässt sich schlagen und demütigen und wo oder wann immer er es will von ihm sexuell benutzen. Trotz des großen gemeinsamen Vergnügens scheitert die Beziehung an Eifersucht und Andis Drogenkonsum.
Erst später, aufgeklärt durch das Internet, wird ihr klar, dass sie devot ist und zweifelsfrei zu den SMern gehört. Sie macht sich auf der Suche nach dem Mann, der ihr gibt, was sie braucht, der gleichzeitig Dom und Partner ist.
Ein Buch, in dem sich viele Frauen wiedererkennen werden: Sehnsucht nach Liebe und Unterwerfung, Enttäuschungen durch Männer und jede Menge sexuelle Experimente.
Ausverkauft - Subjektiv - Das letzte Exemplar
Anais
Autor/Interpret: Anna Blunt
Ein Buch besonders für Frauen! Paperback, 252 Seiten staytt 9,90 nur 5,- € Gebrauchsspurem - Unser Blätterexemplar
Anais
Autor/Interpret: Anna Blunt
Ein Buch besonders für Frauen! Paperback, 252 Seiten staytt 9,90 nur 5,- € Gebrauchsspurem - Unser Blätterexemplar
Ein ungewöhnliches Buch ist »Die Frau« von Jeanne de Berg. Hinter dem Namen verbirgt sich Catherine Robbe-Grillet, eine bekannte französische Schriftstellerin, deren sadomasochistischer Roman »l´image« erfolgreich verfilmt wurde.
Das neu aufgelegte Buch »Die Frau« schildert aus der Perspektive einer Dominanten die Lust an Inszenierungen und an der Hingabe der Männer. Ausführlich beschreibt sie den Hintergrund, der einer Inszenierung vorausgeht, da schon die Planung ein Teil ihrer Lust ist.
Einmal begibt sie sich abends mit einem jungen Mann an den Uferkai ihrer Stadt und fixiert ihn an einem alten Anker. Genussvoll schlägt sie ihn, bis ihre Vorbereitung aufgeht, und ein Schiff vorbeifährt – die Scheinwerfer beleuchten das Geschehen und Passagiere, und Passanten sehen für diesen Moment, was dort vor sich geht. Auch für das Schau-Stück eine genussvolle Zeremonie.
Jeannes de Bergs Stil ist manchmal distanziert beobachtend, so dass er fast sezierend wirkt, und dann wieder ganz direkt, schiebt uns mitten in das Geschehen und in ihre Gedanken.
Ihre Beweggründe zum Schreiben des Romans nennt sie selbst:
»Weil ich (...) den Wunsch hatte, für mich, meine Freunde und ein paar Träumer etwas, und sei es nur eine Spur, von diesen flüchtigen Begebenheiten festzuhalten (...) bevor sie ganz zu Staub geworden sind.«
Das Buch ist ein Lesegenuss, allerdings muss man sich drauf einlassen, es ist nichts, was man so nebenbei lesen kann. Unbedingt geeignet als Geschenk, gerade auch für Menschen, die dem Thema SM eher zögerlich gegenüberstehen, denn der Faszination dieser dominanten Spielleiterin kann man sich nicht entziehen.
Ausverkauft - Die Frau - Das letzter Exemplar
Autor/Interpret: Jeanne de Berg
Endlich wieder lieferbar - ein Klassiker! Hardcover, 180 Seiten Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Autor/Interpret: Jeanne de Berg
Endlich wieder lieferbar - ein Klassiker! Hardcover, 180 Seiten Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Ned ist beruflich erfolgreich und gutaussehend, hat viele Frauenbekanntschaften, doch keine vermag ihn wirklich neugierig zu machen. Zufällig sieht er beim Joggen eine attraktive geheimnisvolle Dame, die sofort sein Interesse erregt, und er schafft es tatsächlich, sie kennen zu lernen und eine Beziehung einzugehen.
Grant Antrews Roman »Liebe mit Sicherheitswort« ist faszinierend, weil Ned noch nie Interesse an SM hatte, nur aus Liebe zu Jane lässt er sich auf diese Spielart ein.
Ein sehr untypisches, aber extrem spannendes Buch, gerade weil der Blickwinkel unschuldig-neugierig ist.
Auch die dominante Figur, Jane, entspricht nicht den Klischees einer unnahbaren Lady – im Gegenteil: Sie macht sich sehr verletzlich, indem sie Ned klarmacht, dass sie ihn liebt und ihn nicht verlieren will, sie dennoch nicht ihre Veranlagung vergessen kann und Neds Unterwerfung Bestandteil ihrer gemeinsamen Liebe sein muss.
Spannend ist, wie Ned mit sich selber ringt, wie sein Stolz immer wieder gegen seine Liebe abgewogen wird.
Dabei beginnt Jane langsam und geht behutsam mit ihm um.
Liebe und Alltag, grenzenloses Begehren und geiler Sex, das normale Leben und Tragik – ein uneingeschränkt empfehlenswertes Buch. Und endlich mal Schluss mit dem Klischee, dass passive Männer grundsätzlich nur willenlose Würmer sind.
Mehr als ein SM-Roman, ein Buch von Liebe und Schicksal und dem Leben mit allem, was dazugehört.
Das Augenmerk legt die Autorin Amara v. Stein vor allem auf das, was an subtilen Interaktionen parallel zu dem offensichtlichen Geschehen während einer Session zwischen zwei Menschen passiert.
Die Autorin baut die Spannung langsam auf, verlangsamt die Lust durch akribische Beschreibungen, um dann das Finale umso heftiger werden zu lassen.
Die Titelgeschichte »Spuren im Schnee« beschreibt den Versuch einer jungen Frau, eine zerbrochene Beziehung zu überwinden. Zu diesem Zweck lässt sie sich auf eine Session mit zwei unbekannten Männern ein, um so den Herzschmerz mit körperlichem Schmerz zu bekämpfen.
Elf Kurzgeschichten enthält das Buch »Spuren im Schnee«, die meisten davon aus dem Blickwinkel der devoten Frau. Nichts wirklich Neues, aber gut lesbar, perfekt für sonnige Tage im Garten oder am Strand.
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Topseller
... Spuren im Schnee - die letzten 3 Exemplare
Marterpfahl Verlag
Autor/Interpret: Amara v. Stein
Alte Märchen neu und eher SM-ig gedeutet Paperback, 174 Seiten statt 17,-- € für 7,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Marterpfahl Verlag
Autor/Interpret: Amara v. Stein
Alte Märchen neu und eher SM-ig gedeutet Paperback, 174 Seiten statt 17,-- € für 7,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Einen netten Stil hat die Autorin Martina Sadler, ihr biografischer Roman »Bestraf mich!« ist angenehm zu lesen und unterhaltsam.
Als junges Mädchen erlebt Martina Schläge auf den Popo als Maßnahme zur Disziplinierung, sowohl im Elternhaus als auch im Internat; das Prickeln, das sie dabei empfindet, kann sie zunächst nicht einordnen. Erst als sie mit 23 Jahren ihre große Liebe kennen lernt, den Mann, den sie später auch heiratet, erlebt sie Flagellation als lustvolles Erleben in einer vertrauensvollen Beziehung. Martina bekommt auch die Gelegenheit, ihre aktive Seite auszuleben und den einen oder anderen Mädchenpo zum gegenseitigen Genuss ordentlich zu verhauen.
Ein Buch, das lesenswert ist für jeden, der Spanking mag. Und für die, die diese besondere Spielart näher kennen lernen möchten.
Ausverkauft - Bestraf mich! - das letzte Exemplar
Kelm Verlag
Autor/Interpret: Martina Sadler
Ein Lesevergnügen für alle Schlagfreudigen Paperback, 110 Seiten statt 13,90 1 x Mängelex. für 5,-- Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Kelm Verlag
Autor/Interpret: Martina Sadler
Ein Lesevergnügen für alle Schlagfreudigen Paperback, 110 Seiten statt 13,90 1 x Mängelex. für 5,-- Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Zilli
Von Pat Califia und für die lesbische
SM-Community geschrieben, erschie-
nen in den USA schon vor zwanzig Jahren die ersten Ratgeber über BDSM. Wenige Jahre später haben wir mit unserem »SM-Handbuch« den ersten Ratgeber auf Deutsch herausgebracht. Da weitere und ergänzende Bücher intensiv nachgefragt werden, ist anzunehmen, dass es weiterhin einen hohen Informationsbedarf gibt. Man will auch andere Meinungen und Herangehensweisen kennen lernen, sich selbst ein Bild machen, wie andere denken, neue Strömungen und Ideen in sein eigenes Handeln einbauen.
Deshalb möchten wir euch vier weitere, sehr bekannte Ratgeber – in englischer Sprache! – vorstellen.
Schon 1997 erschien »SM 101« von Jay Wiseman, dessen »Erotic Bondage Handbook« wir seit Jahren erfolgreich im Programm haben.
Auf 400 Seiten betrachtet »SM 101« das vollständige Spektrum einvernehmlicher SM-Praktiken von Dominanz und Unterwerfung, über Bondage, Strafe und Schmerz bis zum erotischen Rollenspiel. Das umfangreiche, leicht verständliche Nachschlagwerk wendet sich hauptsächlich an Neueinsteiger und interessierte Laien, aber auch Fortgeschrittene werden sicher neue Aspekte für ihr SM finden.
Das Buch legt großen Wert auf Sicherheit, ohne jedoch oberlehrerhaft zu sein. Viele andere Bücher geben feste Verhaltensmaßregeln vor. Jay Wiseman gibt Informationen und Vorschläge und lässt den Leser selbst entscheiden, welche Risiken er für sich eingehen möchte. Sehr hilfreich ist die ausführliche Checkliste zum Aushandeln einer SM-Session. Und Wiseman betont immer wieder in seinem Buch, dass das Wichtigste zwischen einvernehmlich agierenden BSDM-Partnern dies ist: eine offene Kommunikation.
Die eingeflochtenen kleinen, pointierten Episoden aus dem eigenen SM-Leben des Autors machen den Ratgeber neben aller Informationstiefe auch zu einem sehr kurzweiligen Lesevergnügen.
Vor einigen Jahren freuten wir uns sehr, als wir hörten, dass sich zwei für uns enorm wichtige Bücher aus unseren Coming-Out-Zeiten in der Übersetzung befänden: das »Topping Book« und das »Bottoming Book« von Dossie Easton und Janet W. Hardy. Dossie Easton schrieb auch das bekannte »The Ethical Slut«, das sich als erstes Buch mit der polyamourösen SM-Beziehung beschäftigte. Die Untertitel der alten Ausgaben sprechen für den Humor der Autorinnen: »The Bottoming Book: How to Get Terrible Things Done to You by Wonderful People« und »The Topping Book: Or Getting Good at Being Bad«
Weil aus der deutschen Lizenzausgabe der kleinen Ratgeber dann aber doch nichts wurde, möchten wir euch die amerikanischen Neuauflagen im Original vorstellen.
In mehr als zehn Jahren hat das »Bottoming Book« Zehntausenden von SM-Neulingen gezeigt, dass ein erfolgreicher Submissiver, eine beliebte Sklavin zu sein, genauso eine Kunst wie das Toppen ist. Seitdem hat sich die Szene enorm vergrößert und der Informationsstand, aber auch die Kontaktmöglichkeiten wurden durch das Internet rapide erweitert. Die überarbeitete Neuauflage enthält natürlich weiter die Grundlagen für eine erfüllte D/s-Beziehung: Verhalten, Techniken, Rollenspiele – informativ sowohl für den/die Sub als auch für die Tops. Erweitert wurde das Buch jedoch um Kapitel über das Chatten, das Kennen-Lernen im Internet, den Wechsel vom »virtuellen« zum »realen« Spiel und den Umgang damit, dass die »Realitäten« womöglich nicht passen.
Dossie Easton ist seit den 60ern als Bottom in der lesbischen Szene aktiv und arbeitet als Beraterin in Ehe-, Familien und Erziehungsfragen für Menschen mit alternativen Sexualitäten. Mit ihren Ratschlägen und lustigen Anekdoten aus dem eigenen Erfahrungsschatz bestärkt sie den Leser: Du bist nicht verrückt, du bist nicht allein mit deinen Phantasien – und du bist stark! Eine wirklich gelungene Neuauflage eines Ratgeber-Klassikers.
Für die Tops ist das »New Topping Book« eine praktische und theoretische Einführung mit Schwerpunkt auf psychologischen Aspekten, praktischen und technischen Fragen sowie detaillierten Tipps zur Partnersuche.
Da werden Erinnerungen an die frühen Jahre wach, als an einem Sonntag auf die Schnelle der Besenstiel abgesägt wurde und mit zwei Ringschrauben an den Enden die erste Spreizstange entstand. Bereits 1995 erschien ein begehrter detaillierter Ratgeber zum Selbstbau von BDSM-Spielzeug. Nun ist er mit den meisten der altbewährten Spielzeuge wie dem »Tausendschwänzigen Flogger« oder dem Luftpolsterfolien-Dildo aus dem ersten Band erweitert um 15 neue Toys unter dem Titel »21st Century Kinkycrafts« neu erschienen. Überarbeitete kurze, aber klare Anleitungen, ergänzt durch neue, informative Strichzeichnungen, lassen den Bau von 98 Toys vom einfachen Bondage-Zubehör bis zur Bondagebank und dem Andreaskreuz, von Knebeln, Peitschen und vieles für die Pein an seinem besten Stück zu einem Kinderspiel werden – sofern die Hände nicht beide von der linken Sorte sind. Diese Anleitungen helfen, die Spielzeugtasche mit Neuem zu füllen.
Geli

Die niedlichen Igel, Hasen und Maulwürfe der Berliner Zeichnerin Fuchskind sind inzwischen zum Renner der SM-Comics geworden. Die »lustigen Gesellen« (frei nach Grzimek) gibt es aber nicht nur als Bilder im Netz. Nein, man kann sie bunt auf weiß getrost nach Hause tragen. Und das lohnt sich! Denn man lernt, dass die niedlichen
Kleintiere, die sich so unschuldig geben, es faustdick hinter
den Ohren haben.
Früher gingen SMler bekannterweise zum Lachen in den Keller,
heute können sie das bei frischer Luft tun. Denn im Wald ist was los! Da leben Igel und Maulwurf, Ropebunny und der beliebte Gleit-
creme-Lieferant: Gregor, die Schnecke.
Dass wir heute wissen, wie es in Wald und Flur zugeht und dass die Kollegen aus anderen Wirbeltiergattungen als der menschlichen auch ganz menschliche Anwandlungen haben, wissen wir von Fuchskind. Sie hat beobachtet und lässt uns an ihren Beobachtungen teilhaben.
»SMigel reloaded« heißt ihr neuer Bildband, der uns Einblicke in das Leben von dominanten und submissiven Stachelträgern, Blindgräbern und anderen Tierchen gibt. Natürlich erinnert uns das an uns selbst. Auch Tiere sind nur Menschen. Oder wir sind alle auch ganz schön tierisch. Jedenfalls meistens tierisch gut drauf. Wir müssen unser eher schummriges Spielraumlicht nicht unter den Lederscheffel stellen. Was wir machen, machen die auch.
Und was bei uns schiefgeht – ha! – das geht den Kumpanen aus der freien Wildbahn auch schief.
Fuchskinds Toons machen froh und glücklich.
Übrigens gibt es auch Merchandise-Artikel: z.B. ein nettes Mousepad, das sich zur Not sicher auch als Mousepaddle eignet.
www.fuchskind.de
Leander Sukov
Redaktionelles:
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Safety: Fliegen ...
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