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Charon Verlag
Das BDSM-Magazin Schlagzeilen - 100 Seiten, vierfarbig, mit neuen Geschichten und Fotos, Kontaktanzeigen, Kolumnen, Comics, KunstWerk, Terminen und Gruppen und dem Schwerpunkt "Spielbeziehungen! Scheitern an der Liebe?"

Jeder kennt sie, die mehr oder weniger dunklen Phantasien, die einem plötzlich durch den Geist ziehen. Manchmal erschrickt man deswegen vor sich selbst, manchmal erregen sie einen und man wird geil. Das tolle an diese Phantasien ist, dass sie aus einem Bereich des Limbus aufsteigen, in dem die moralische Zensur nicht existiert. Die setzt ja erst mit dem Bewusstwerden dieser Phantasien ein. Und da fängt dann das Dilemma an.
Ich mag diese Art von Phantasien, auch wenn ich selten über sie spreche. Früher faszinierte mich die Bilderwelt eines Pichard oder noch mehr die von Josef Farrell (SM-Comics aus den 70er Jahren), die in ihren Zeichnungen all das darstellen konnten, was mich mal mehr und mal weniger faszinierte. Fesseln, Folter, Schmerzen, Brusttorturen, Nadeln, Nägel, überdimensionierte Ringe in den Schamlippen, Brandzeichen …
Damals war mir – Jahrzehnte vor meinem SM-Comingout – klar, dass all das in der Phantasie verbleiben musste.
Genau wie die frühkindliche Faszination für den heiligen Sebastian (das ist der, der hübsch an eine Säule oder einen Baum gefesselt ist und von Pfeilen an nicht lebensgefährlichen Stellen durchbohrt ist) nicht war, was ich irgendjemandem hätte erzählen können.
Die einzige Phantasie, die ich leben wollte, war eine Frau ans Bett zu fesseln und sie dann zu ficken (die Sprache der Phantasie ist eben immer etwas derbe).
Das änderte sich erst, nachdem ich im Rahmen meines SM-Comingouts feststellen durfte, dass es noch mehr Leute gab, die auf genau die Sachen standen, die verboten waren. Und für die das nicht verboten war, sondern ein Teil ihrer Sessions sein konnte, zumindest solange sie jemanden fanden, der dieses in der anderen Rolle zu genießen verstand.
Daher hat es sich in den letzten Jahren eher so entwickelt, dass meine schmutzigen Phantasien durch reale Erfahrungen unterfüttert sind. Und dabei habe ich festgestellt, dass dieser Rückgriff auf Erlebtes, genau diese Phantasien noch geiler macht.
Natürlich gibt es auch bei mir Vorstellungen, die wegen ihrer Endgültigkeit eben doch nur Träume bleiben müssen. Aber es gibt ja Handlungen, die quasi symbolisch diese Phantasien auszuleben helfen. Und – so konnte ich im Laufe meines SM-Lebens erfahren – es gibt Wunschträume, die in der Vorstellung total heiß sind, aber in der realen Umsetzung komisch, doof, langweilig sind. Und auch die gehören dann eben nur in den Vorstellungsbereich.
Aber so einfach wie bei mir, ist es wohl bei einer Menge Leute nicht.
Ich nehme mal eine – für viele SM-Leute typische – Phantasie, nämlich diejenige in der es um Vergewaltigung geht. Natürlich muss man unterscheiden, ob es in dieser erotischen Vorstellung um das Vergewaltigen oder das Vergewaltigtwerden geht. Jeder weiß, dass Vergewaltigung ein Straftatbestand ist, dass man dafür ins Gefängnis kommen kann.
Die einen bleiben gefangen in der Ablehnung ihrer – nicht zum eigenen Selbstbild passenden – Phantasien, ihr Gewissen sagt ihnen, dass es böse ist, solche Gedanken zu haben. Vielleicht bestrafen sie sich sogar dafür, dass sie von einer Vergewaltigungs-Phantasie geil werden. Vielleicht dadurch, dass sie sich in Situationen begeben, in denen die Gefahr einer realen Vergewaltigung groß ist.
Andere wünschen sich, diese Phantasien im realen Leben umzusetzen. Wenn sie pathologisch sind und die Vorstellungen zu immer intensiveren Wünschen mutiert sind, dann machen sie es sogar vielleicht, ohne Rücksicht auf diejenigen zu nehmen, die diese Wünsche nicht erfüllen wollen. Das heißt, diese Menschen ziehen los und vergewaltigen.
Wenn sie hingegen moralisch sattelfest sind und sich in die Psyche potentieller Opfer hineinversetzen können, gibt es den dritten, deutlich gesünderen und nicht kriminellen Weg (Zumindest in Deutschland wo einvernehmliche Körperverletzung, solange sie nicht gegen die guten Sitten verstößt, straffrei ist.) mit den Phantasien umzugehen. Diese Menschen können unterscheiden, welche Art der Phantasien sich gefahrlos für andere und sich selbst umsetzen lassen. Und dann suchen sich Partner, mit denen sie eben diese Phantasie einvernehmlich teilen können, indem man ein gemeinsames Szenario entwirft, in der man eine Vergewaltigung inszenieren kann.
Doch auch hier können noch Fallen lauern, in die man nicht stolpern sollte:
Die bloße Einwilligung ist noch kein informierter Konsens – das heißt, beide/alle Beteiligten* müssen den gleichen Wissensstand haben, was alles bei der Umsetzung passieren kann.
Die Moral-Keule gibt es hinterher – das Handeln, auch wenn es noch so aufregend war, entsprach nicht dem eigenen Weltbild. Das kann zu einem ′moralischen Katergefühl′ führen, das im Nachhinein aufgearbeitet werden sollte.
Die Umsetzung triggert alte schlimme Erfahrungen und kann zu einer Dekompensation der eigenen oder der Psyche des Partners führen. Das heißt, während der Session können wesentlich stärkere Reaktionen auftreten als erwartet.
Um diese und ähnliche Fallstricke zu vermeiden, ist es wichtig, sich seine Phantasien genau anzuschauen und erst wenn man sich sicher ist, dass man in der realen Welt damit umgehen kann, ist es möglich diese vorsichtig anzugehen. Und auf jeden Fall muss eine Notbremse (Codewort) eingebaut werden, damit so ein Spiel nicht aus dem Ruder läuft und die Einvernehmlichkeit verloren geht.
In diesem Sinne, passt auf euch auf. Eure schmutzigen Phantasien sind nun mal da. Die kann man nicht wegmachen. Es kommt nur drauf an, wie sauber man mit ihnen in der realen Welt umgeht.
Matthias

Zuerst fiel mir auf, dass das Wort „spielen“ vehement abgelehnt wird. Seit ich in Gruppen lese und schreibe, in denen MaleDom-Paare die große Mehrheit bilden, kehrt mantrisch der Satz zurück: „Wir spielen nicht, wir leben das“.
Und es folgen Sätze, in denen Femsubs davon schwärmen, wie schön es sei, Ihm zu gehören. Ja, geschenkt, die Liebe ist schön, jeder möchte gern, dass jemand zu ihm sagt: „Ich gehöre dir“ oder: „du gehörst mir“. Zu jemandem zu gehören scheint noch nicht genug, man muss ihm gehören.
Bleibende Zeichen, die unwiderruflich ein Eigentum kennzeichnen, stehen hoch im Kurs, wie auch eine Tattoo-Welle über uns hereingebrochen ist, wie sie Europa noch nicht erlebt hat.
Dahinter steht offenbar die Sehnsucht, sich zu definieren, zu erklären, zu individualisieren. Man illustriert die eigene Persönlichkeit.
Hat das Internet das Bewusstsein verstärkt oder erst gestiftet, in welchen Massen Homo Sapiens inzwischen den Planeten bevölkert, und kommt daher der Wunsch, sich abzuheben? Und in welchem Verhältnis steht das zu dem ebenfalls dringlichen Datenschutz, wenn man unsere Identität an Armen und Beinen ablesen kann? Das unterscheidet sich doch nicht wesentlich von einem EAN-Code. Aber das nur am Rande.
Der Drang, sich festzulegen und sich festlegen zu lassen, der Drang nach einer festen Bindung scheint Geborgenheit zu stiften. Dennoch ist er nicht durchgehend. Der monogamen Bindung gegenüber, zahlenmäßig nicht eben schwach vertreten, stehen die Befürworter des Ungebundenenseins. Und als weitere Gruppe unternehmen es die Befürworter der Polyamorie, beides zu verbinden, also in einer Form von Liebesbeziehungen Freiheit und zugleich eine soziale Heimat zu schaffen. Somit ist eine Lebensform entstanden, die große Attraktivität aufweist, sofern ihr diese Konstruktion gelingt.
Ziel ist es, sowohl Einsamkeit als auch die Frustration unerfüllter Sehnsüchte zu beseitigen.
Auch hier sind Verhältnisse im Machtgefälle vorhanden, doch verlangt Polyamorie immer eine gewisse Offenheit und Pluralität. Sie unterscheidet sich damit von der strikten Einehe.
Eine Sub in einem solchen Beziehungsgeflecht erfährt vermutlich mehr Meinungsvielfalt, kommt mit mehr Menschen in nahen Kontakt und hat mehr Vergleichsmöglichkeiten als in einer reinen Monogamie.
Die Gefahr, in eine ungesunde Abhängigkeit zu rutschen, ist wahrscheinlich größer, wenn eine Sub der Programmierung durch einen einzigen Herrn ausgesetzt ist, dessen Ansichten unter allen Umständen gelten. Was ich aber in diesen Gruppen an Meinungsäußerungen der Femsubs lese, geht für mein Gefühl deutlich in Bereiche verstärkter Abhängigkeit hinein. Zwar schwärmen diese Frauen vom „Gehören“ und der willkommenen Unfreiheit, ihrem Schutzraum. Sie genießen es ausdrücklich, darin aufgefangen zu sein, alle Verantwortlichkeit für sich selber aufgegeben zu haben, sie wollen nur das Wort ihres Herrn gelten lassen und beziehen von ihm ihre Maßstäbe.
Meine erste Frage bei solchen Schilderungen ist: Wie wird so ein Verhältnis davor geschützt, sich in eine ungute Richtung zu entwickeln? Gibt es die kritische Rückmeldung noch, die mein Partner und ich gepflegt haben, als wir noch gemeinsam BDSM praktizierten?
Seltsamerweise stoßen diese Gepflogenheiten auf Ablehnung. Gepflogenheiten, die ich einstmals mit so großer Begeisterung als ein Merkmal des „korrekten Sadismus“ begrüßt, verstanden und übernommen habe.
Aber inzwischen ist unsere Richtlinie SSC (safe-sane-consensual), „langweilig“ geworden, scheint vielen nicht mehr umfassend genug; danach kam „RACK“, „risk-aware consensual kink“, und die Freunde des neuen Schlagworts wollen damit etwas ganz Neues hinzugefügt haben, bis heute weiß ich nicht, was. Eher finde ich, dass diese Formulierung weniger enthält.
Endlich verbreitet sich nun DEBRIS, „domination, enhanced beyond rule-induced superiority“.
Wie ich hörte, gibt es da auch einen russischen Einfluss, was an der Bezeichnung brat/bratja, Bruder/Brüder zu erkennen sein soll, die sich die Männer geben. Ob es in diesem Formenkreis auch FemDoms gibt, womöglich nicht-kommerzielle, entzieht sich meiner Kenntnis und ist in weiterer Forschung zu ergründen.
„Domination, enhanced beyond rule-induced superiority“ — das lassen wir uns mal auf der Zunge zergehen. „Dominanz, die gesteigert wird durch Überlegenheit jenseits des durch Regeln Herbeigeführten“.
Oder „durch eine Überlegenheit, die jenseits dessen liegt, was durch Regeln entstanden war.“
Sicher sind noch andere Varianten der Übersetzung denkbar, aber mir fallen keine ein, die nicht in meine Kurzfassung einmünden: „Wenn du richtig dominant bist, kannst du alle Regeln in die Tonne kloppen.“
Das heißt: Ab einem bestimmten Punkt ist die Zustimmung der Sub pauschal (so leben sie es, wurde mir bestätigt), sie gibt die kritische Wertung ab, der Top hat freie Bahn für Willkür.
Wann immer ich mit Befürwortern dieser Richtung zu tun habe, bekennen sich die Subs zur Totalität ihrer Hingabe; die Tops wiederum verweisen bei kritischer Nachfrage auf ihre Liebe zur Sub, auf den gesunden Menschenverstand und auf ihr Verantwortungsbewusstsein.
Und hier sind wir dann bei der Gegengesellschaft.
Es sind nicht nur Menschen anderer Kulturen, die eine solche auf fremdem Boden errichten, anstatt sich zu integrieren. Subkulturen kommen und gehen, und Menschen versuchen, auch als Deutsche in Deutschland nach eigenen Regeln zu leben.
Auch die BDSM-Szene, die seinerzeit die SCHLAGZEILEN, SMÖFF, Datenschlag, Schlagwerk und andere Organe der Artikulation hervorbrachten, war eine Art Gegengesellschaft.
Sie wollten den verantwortungsvollen Sadomasochismus aus seiner schmuddeligen und verdächtigen Nische befreien. Das war angesichts der wohlfeilen Ausnutzung des „Verruchten“ für sensationsgeile Publikationen ein notwendiger Schutz vor Kriminalisierung.
Ähnlich wie die schwul-lesbische Bewegung eine Zweck-Liaison zwischen Leuten schuf, die nicht wirklich natürliche Freunde und Partner waren, so brachte auch BDSM die FemDom- und die MaleDom-Welten in einen Schulterschluss, der dem Zweck diente, bei den Betroffenen ein politisches Bewusstsein zu wecken und bei den Außenstehenden Verständnis und Akzeptanz zu erwecken, die verhindern sollten, dass man uns weiterhin in die Nähe scheußlicher Gewaltverbrechen rückte.
Die Distanzierung von nicht-einvernehmlichen Handlungen, die allein den Begriff von Machtmissbrauch und krimineller Gewalt verdienen, war damals eine Notwendigkeit. Die Richtschnur der Zustimmung sollte an die Stelle einer ursprünglich religiös gestifteten Moral treten, die Frage „wem schadet das?“ trat an die Stelle der bisherigen Grenzziehungen durch Schuld und Schande.
Soweit war das wünschenswert.
Der Prozess der Entkriminalisierung hat uns alle entlastet, viele von uns hat es von Schuldgefühlen befreit, wenn nicht gar vor dem Knast bewahrt.
Wie gefährlich diese Gratwanderung noch immer ist, wird klar, wenn Kerkerverliese entdeckt werden, in denen Sexsklavinnen vegetieren, wenn Missbrauch offenbar wird.
Soziopathen halten sich nicht an Regeln.
Um uns von Verbrechern abzugrenzen, mussten wir uns Regeln geben.
Das gilt heute als spießig. Tops der „neuen Schule“ – nenne ich sie mal so – verkünden vollmundig, sie bräuchten keine Regeln. Und ihre Subs posaunen es nach.
Die Unterscheidung zwischen einer Spiel-/Aktionsebene und einer kritisch-reflektierten Meta-Ebene ist über weite Strecken unbekannt. Der Befürworter von SSC ist zum Rufer in der Wüste geworden.
Bislang ist wahrscheinlich noch nicht viel passiert – zum Glück. Das meiste, was zur Zeit passiert, passiert wohl unfallfrei, auch wenn die Sicherheitshandbücher zu verstaubten Relikten erklärt werden, die angeblich nur geschrieben werden, um die modernen Herren und ihre Subs zu verärgern. Sie werden als „Bibeln“ bespöttelt, die ins Altpapier gehören, und sowas brauche man nicht. „Mir muss niemand sagen, wie ich meine Sub zu behandeln habe.“ Das lese ich fast wörtlich jeden Tag.
Selbst wenn man sich von persönlicher Eitelkeit freimachen kann, bleiben Bedenken.
Was wird auf lange Sicht daraus?
Die bewussten Praktiken sind nicht mehr das Programm einer kleinen Minderheit. Sie sind Massenbewegung geworden. Der Bekanntheitsgrad der Aufklärungsliteratur gegenüber den eindimensionalen, nicht kritisch hinterfragten Erotik-Angeboten ist drastisch zurückgegangen, die zweite Kategorie ist für den, der das erste Mal nach Stichworten sucht, der erste Zugang, der auch das Gesamtbild prägt.
Wer immer die Hochglanz-Dominas kommerzieller Angebote gesehen hat und sich als devot-masochistisch zu erkennen glaubt, schreibt nun die „Damen“, für die er sich interessiert, sogleich in dem Ton an, den er in solchen Angeboten lernt und wundert sich über das Schweigen. Wenn er das Glück hat, eine höfliche und nicht im Studioton abgefasste Antwort zu bekommen, hält er das für ein Kennzeichen, dass es wohl mit der Dominanz der Dame nicht so weit her ist. Nach einem weiteren Versuch, ihren P-Wert zu ergründen, scheitert die Kommunikation spätestens.
Aber zurück zur MaleDom-Welt. Auch hier hat sich der Ton geändert, und zwar vor allem der Ton der Subs.
Zuerst fiel mir auf, dass ein Typ auftrat, den ich vor 20 Jahren so nicht kannte, ich verstand nach anfänglicher Verwunderung, dass Subs auch frech sein können – ja, dass manche Tops sehr gern mit Widerstand spielen. Aber dass sie ihre Frechheit gleich im Namen oder in einer Geste auf dem Profilbild – Stinkefinger – vor sich hertragen, das wunderte mich doch sehr. Und ich fragte mich, ob denn nicht gerade die Begegnung von Dominanz und Hingabe gesucht würde? Oder ob man sie erst da hineinprügeln müsse?
Langsam wurde mir dann aber klar, dass diese Subs ständig Anschreiben bekommen, in denen sie vom Erstkontakt an – vom virtuellen, wohlgemerkt! – sogleich gedemütigt werden sollen, in denen man sie anherrscht und auf die Knie befiehlt. Noch bevor man ein paar zwischenmenschliche Freundlichkeiten austauschen kann, geht es gleich herrisch los. Kein Zweifel, solche Unsitten werden in billigen Portalen erlernt, und eine andere Möglichkeit ist unbekannt.
Die Dominanz – wenn ich so sagen darf – der virtuellen Kontakte gegenüber den realen hat sintflutartig zugenommen. Und ich treffe immer wieder auf Schreiberinnen, denen eine Unterteilung in Spielebene und Meta-Ebene nicht einmal bekannt ist. Es gelingt mir nicht, ihnen die Idee und noch weniger, ihren Nutzen zu vermitteln. Die Standard-Antwort lautet: „Mein Herr wird schon wissen, was für mich richtig ist.“
Was ist da zu befürchten?
Nicht, dass sie sich aus Unwissenheit reihenweise strangulieren. Eher schon, dass sie peu à peu in ungute Abhängigkeitsverhältnisse rutschen, die ihre Autonomie und ihre soziale Einbindung beschädigen.
Meine Befürchtung ist, dass sie Freiheiten und Sicherheiten aufgeben, die 150 Jahre lang hart erkämpft worden sind. Sie begeben sich in Verhältnisse, die eine schallende Ohrfeige für die Vorkämpferinnen der Emanzipation sind – und zwar NICHT, weil sie auf die Knie gehen, dem Herrn dienen und sich hingeben. Sondern es ist ihre gesellschaftliche Grundlage, die kritisch betrachtet werden muss.
In den Anfangszeiten der SCHLAGZEILEN wussten wir, dass Femsub und Emanzipation kein Gegensatz sein muss.
Frauen können frei und selbstbewusst sein und sich von dieser Position aus freiwillig und lustvoll in die kniende Haltung begeben und auch wieder aus ihr aufstehen.
DAS war unser Credo.
Inzwischen hat sich etwas verändert.
„In“ sind nun Machtgefälle, die wenig Unterschied zu saudischen Ehen aufweisen. Die keinen Ausstieg aus dem Tunnel zu besitzen scheinen. Wo auf meine Frage nach der kritischen Rückmeldung nur Unverständnis kommt.
Kann ein solcher Top, so fragte ich, den Rohrstock in die Ecke stellen, dir zuhören und dich ernst nehmen? Wird sich nach einem Gespräch etwas in der Beziehung zum Besseren verändern? Ist ein Gespräch auf Augenhöhe, eine Auszeit möglich? Oder ist das das Ende der Beziehung?
Es gibt natürlich immer noch Gruppenmitglieder, die wissen, wovon die Rede ist, und die es so halten.
Es sollten aber alle wissen.
Ob sie es dann so tun, ist ihre eigene Wahl.
Die politisch aufgeklärte Dimension ist in Gefahr. Oder – ist sie gar verloren?
Wir versichern immer wieder, dass es keinen „richtigen oder falschen“ Weg gibt.
Der Hase liegt auch nicht da im Pfeffer, wo es um Praktiken und Vorlieben geht. Sondern es ist die gesellschaftliche Einordnung, die Überschneidung mit erreichten Grundrechten, die uns kostbar sein sollten.
Das Wort „Emanzipation“ ist auch für einige Sub-Frauen ein Schimpfwort geworden. Es ist meine Befürchtung, dass da eine Form von Patriarchat auf dem Vormarsch ist, die nicht gutgelaunt wie ein liebevoller Dom über die kleinen Frechheiten seiner Sub lacht und sie dann mit ein paar kleinen scharfen Hieben bestraft.
Ich fürchte eher, dass es dieses Neopatriarchat auf die bisher erreichten Freiheiten der Frau abgesehen hat, die wir auf ganz anderen Gebieten haben, die mit BDSM nichts mehr zu tun haben.
Und diese Art von Patriarchat, die sich auch schleichend und böse und mit Leckerli von Lust und Reichtum an die Frauen heranmacht – kann sie die Gleichberechtigung, ein kostbares Gut des Grundgesetzes, untergraben?
Das ist die Frage, mit der ich meine Überlegungen abschließen möchte.
Lilith Dandelion

Wieder einer dieser Funde, die immer mal wieder über den Kelm-Verlag bei uns auftauchen. Diesmal ist es der vierte Band der Reihe „Bizarre Comix“.
Die großen alten Helden der SM-, Bondage- und Fetischzeit des amerikanischen Comics tauchen so aus der Versenkung auf und haben ihren trotz Internet und Virtual Reality lebendigen Charme behalten. In diesem Band werden zwei vollständige Geschichten abgedruckt, die von dem wohl in der Schweiz geborenen Jim in den 50er und 60er Jahren gezeichnet wurden. Beide Geschichten wurden von Irving Klaw, dem Großmeister der bizarren Comics herausgeben. Hier geht es um ausführliche Fesselungen, aber auch um eine spannende Geschichte. Diesmal sind es meist Frauen, die zusammengeknotet, festgebunden und ausgestellt werden. Leicht bekleidet, geknebelt, in Nylons, Wäsche und High Heels. Wem die gute alte Zeit immer noch ein Begriff ist, der hat ja hier seine Freude.
Ausverkauft - Comic - Bizarre Comix Bd. 4
Autor/Interpret: Jim
Leicht bekleidet, geknebelt, in Nylons, Wäsche und High Heels. Wem die gute alte Zeit immer noch ein Begriff ist, der hat ja hier seine Freude. Paperback, 50 Seiten, Din A4, schwarzweiß
Autor/Interpret: Jim
Leicht bekleidet, geknebelt, in Nylons, Wäsche und High Heels. Wem die gute alte Zeit immer noch ein Begriff ist, der hat ja hier seine Freude. Paperback, 50 Seiten, Din A4, schwarzweiß
„Subversive Beauty“
In manchen Zimmern – vorzugsweise weiblich eingerichteten – hängen seine Bilder von starken Frauen, Kämpferinnen und Magierinnen. Dem einen sind sie zu romantisch, zu kitschig, die Frauen zu leicht bekleidet, doch die Fans von Luis Royo lieben ihn so sehr, dass es sich lohnt, seine Bilder auf T-Shirts, Poster, Taschen abzudrucken. Die fotorealistischen Gemälde werden hier nicht nur im fertigen Zustand gezeigt, sondern auch in ihrer Vorskizze, was dem Buch einen besonderen Reiz gibt. Zu jedem Bild gibt es eine längere Erläuterung (auf Englisch). Nicht umsonst sagt man ja SM-Leuten nach, dass sie auch ein tiefes Gespür für Romantik haben. Hier wird es befriedigt.
Ausverkauft - Comic - Subversive Beauty - Das letzte Exemplar
Autor/Interpret: Luis Royo
Nicht umsonst sagt man ja SM-Leuten nach, dass sie auch ein tiefes Gespür für Romantik haben. Hier wird es befriedigt. Paperback, 80 Seiten, Din A4, Farbe
Autor/Interpret: Luis Royo
Nicht umsonst sagt man ja SM-Leuten nach, dass sie auch ein tiefes Gespür für Romantik haben. Hier wird es befriedigt. Paperback, 80 Seiten, Din A4, Farbe
„Nur 50 Nächte – Liebe als Projekt auf Zeit“
Passend zum aktuellen Schwerpunkt-Thema, in dem es ja um Spielbeziehungen geht und darum, wie die Liebe sich dann doch einschleichen kann, hat mir unsere Kolumnistin Hera Delgado auf der Passion-Messe ihr Buch in die Hand gedrückt.
„Nur 50 Nächte“ erzählt von einem Experiment, welches sie mit sich als Hauptprotagonistin ausleben wollte. Eine Beziehung zu führen, bei der von Anfang an klar ist, dass sie nur 50 Tage und Nächte dauern wird.
Nein, auch wenn Hera Fesslerin und SMerin ist, das Buch handelt nicht wirklich von einer SM-Beziehung, sondern beschreibt das, was passiert, wenn man sich auf jemanden einlässt, so unterschiedlich er auch ist. Und das muss man sich, auch wenn es nur eine bestimmte Zeit dauern soll. Spannend ist, wie sie beschreibt, was sich zwischen dem „Latino-Lover“ und ihr entwickelt, trotz oder vielleicht auch wegen der Unterschiede.
Und dass so ein Experiment sich auf gewisse Weise auch gegen die „Laborleiterin“ richten kann, liegt da fast auf der Hand.
Ich fand das Buch unterhaltsam, auch wenn es sicherlich dem einen oder anderen nicht voyeuristisch genug ist (die Sex-Szenen bleiben eher vage).
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Topseller
... Nur 50 Nächte – Liebe als Projekt auf Zeit - die letzten 2
Autor/Interpret: Hera Delgado, Nyna Mateo
Ich fand das Buch unterhaltsam, auch wenn es sicherlich dem einen oder anderen nicht voyeuristisch genug ist (die Sex-Szenen bleiben eher vage). Taschenbuch, 176 Seiten statt 7,95 nur 3,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Autor/Interpret: Hera Delgado, Nyna Mateo
Ich fand das Buch unterhaltsam, auch wenn es sicherlich dem einen oder anderen nicht voyeuristisch genug ist (die Sex-Szenen bleiben eher vage). Taschenbuch, 176 Seiten statt 7,95 nur 3,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
„L‘Image“ Eines der schönsten und beeindruckendsten sadomasochistischen Bücher ist das Buch „L‘Image“ von Jean(ne) de Berg. Hinter dem Namen verbirgt sich Catherine Robbe-Grillet, eine bekannte französische Schriftstellerin, deren Roman etwa zur gleichen Zeit wie die „Geschichte der O“ erfolgreich verfilmt wurde. Aber anders als diese ist der Roman „L’Image“ von einer heute noch ihre Dominanz lebenden Autorin geschrieben worden. Das heißt, die Autorin wusste genau, wovon sie in ihrem Roman erzählt, auch wenn sie sich ursprünglich hinter einem männlichen Pseudonym (Jean) versteckte.
Das wieder aufgelegte Buch – zwischendurch immer mal wieder erhältlich auch unter dem deutschen Titel „Das Bild“ – schildert aus der Perspektive eines Dominanten (der Ich-Erzähler) die Lust an Inszenierungen und an der Hingabe. Zwischen den drei Protagonisten (neben dem Ich-Erzähler noch die dominante Claire und die fügsame Anne) entspinnt sich ein aufregend inszeniertes Spiel in dem lange nicht klar ist, ob der Erzähler oder doch Claire die Zügel in der Hand hält.
Jeannes de Bergs Stil ist manchmal distanziert beobachtend, so dass er fast sezierend wirkt, und dann wieder ganz direkt und detailreich, schiebt uns mitten in das Geschehen und die Gedankenwelt ihrer Protagonisten.
Ihre Beweggründe zum Schreiben des Romans nennt sie selbst: „Weil ich (...) den Wunsch hatte, für mich, meine Freunde und ein paar Träumer etwas, und sei es nur eine Spur, von diesen flüchtigen Begebenheiten festzuhalten (...) bevor sie ganz zu Staub geworden sind.“
Das Buch, das in keiner halbwegs ernstzunehmenden SM-Bibliothek fehlen sollte, ist ein exzellenter Lesegenuss, sprachlich ausgereift und rundherum ein Kleinod der erotischen Literatur, allerdings muss man sich auf die Geschichte einlassen, es ist nichts, was man so nebenbei lesen kann. Unbedingt geeignet als Geschenk, gerade auch für Menschen, die dem Thema SM eher zögerlich gegenüberstehen.
Lager Artikel - sofort Lieferbar
Topseller
... L‘Image - Das Bild - die letzten drei Exemplare
Autor/Interpret: Jeanne de Berg
Das Buch, das in keiner halbwegs ernstzunehmenden SM-Bibliothek fehlen sollte, ist ein exzellenter Lesegenuss, sprachlich ausgereift und rundherum ein Kleinod der erotischen Literatur, allerdings muss man sich auf die Geschichte einlassen, es ist nichts, was man so nebenbei lesen kann. Unbedingt geeignet als Geschenk, gerade auch für Menschen, die dem Thema SM eher zögerlich gegenüberstehen. Taschenbuch, 152 Seiten statt 13,90 für 8,-- Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Autor/Interpret: Jeanne de Berg
Das Buch, das in keiner halbwegs ernstzunehmenden SM-Bibliothek fehlen sollte, ist ein exzellenter Lesegenuss, sprachlich ausgereift und rundherum ein Kleinod der erotischen Literatur, allerdings muss man sich auf die Geschichte einlassen, es ist nichts, was man so nebenbei lesen kann. Unbedingt geeignet als Geschenk, gerade auch für Menschen, die dem Thema SM eher zögerlich gegenüberstehen. Taschenbuch, 152 Seiten statt 13,90 für 8,-- Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Matthias
Schläge der Lust
Explicit language! Interessant, dass eine Frau so deftig schreibt: Mundvotze, Fickvotze, Pissvotze, Arschvotze, willige Drei-Loch-Ficksau, … um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Die Handlung beginnt realistisch und romantisch – aber bereits auf Seite 15 wendet sich das Blatt. Vanessas „Erziehung zur devoten Sub“ (Klappentext) beginnt – ohne konkrete Absprache und ohne Safewort. Spannenderweise aber nicht ausschließlich durch ihren eigentlichen Herrn, sondern viele seiner Helfer und Helferinnen. Die Autorin bietet uns jede Menge Porn ohne Tabus. Die Sessions gehen derbe zur Sache, verbal wie erotisch. Auch lesbische und Switchelemente sind enthalten. Bei den Szenarien mit Mutter und Tochter könnte mancher Leser an innere Grenzen stoßen.
Leider fehlt dem Buch ein durchgängiger Spannungsbogen. Die Kapitel sind eine Aneinanderreihung mannigfaltiger Praktiken und Sessions.
Wer auf die Story vom scheinbar unnahbaren, polygamen Autokraten als Herrn und einer harten Vollzeiterziehung mit starken Masoelementen und vielen Personen steht, der kann mit diesem Roman auf seine Kosten kommen.
Lager Artikel - sofort Lieferbar
Topseller
... Schläge der Lust - die letzten Exemplare
Autor/Interpret: Alexandra Gehring
Wer auf die Story vom scheinbar unnahbaren, polygamen Autokraten als Herrn und einer harten Vollzeiterziehung mit starken Masoelementen und vielen Personen steht, der kann mit diesem Roman auf seine Kosten kommen. Taschenbuch, 224 Seiten statt 12,90 € nur 5,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Autor/Interpret: Alexandra Gehring
Wer auf die Story vom scheinbar unnahbaren, polygamen Autokraten als Herrn und einer harten Vollzeiterziehung mit starken Masoelementen und vielen Personen steht, der kann mit diesem Roman auf seine Kosten kommen. Taschenbuch, 224 Seiten statt 12,90 € nur 5,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Teach me – Sexy Secrets of an Escort
„Er ist wirklich der Teufel … und ich liebe es, mit dem Feuer zu spielen.“ (S. 189)
Charly und Ben scheinen in vielem äußerst gegensätzlich, sind aber an derselben Uni eingeschrieben. Eine Notlage bringt die schüchterne Charly dazu, auf den dominanten, überheblichen Ben zuzugehen. Aus einem gegenseitigen Erpressungsversuch wird schnell sexuelle Anziehungskraft. Die beiden reiben sich seelisch wie körperlich aneinander und lernen dabei den anderen, aber auch sich selbst, immer besser kennen.
Ben lässt Charly Raum freie Entscheidungen zu treffen und viel Erotik auszuprobieren – nicht nur mit ihm. Charly wiederum ist eine dankbare Schülerin, aber bald auch mehr als das. Was der eine nicht wahrhaben will und die andere zunächst gar nicht glauben kann …
Die beiden Hauptcharaktere Charlotte aka Charly und Ben werden realistisch und psychologisch feinsinnig aufgebaut. Ihr glaubwürdiges Agieren, immer mehr miteinander verwoben, ist abwechslungsreich und bereitet Lust.
Die Handlung weist mehrere Spannungsbögen auf, die den Leser bis zum Schluss mitfiebern lassen.
Der Titel „Teach Me“ ist Programm. Denn Ben bringt der sexuell unerfahrenen Charly vieles bei, vor allem im Bereich der BDSM affinen, erotischen Spielchen. Devotion in Maßen und zaghafte Maso-Elemente im letzten Drittel, eingebettet in einen prickelnden Liebesroman. Klare Empfehlung für Romantiker: Lesen und genießen.
Lager Artikel - sofort Lieferbar
Topseller
... Teach me – Sexy Secrets of an Escort - das letzte Exemplar
Autor/Interpret: Emma Snow
Klare Empfehlung für Romantiker: Lesen und genießen. Taschenbuch, 344 Seiten statt 12,90 nur 5,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Autor/Interpret: Emma Snow
Klare Empfehlung für Romantiker: Lesen und genießen. Taschenbuch, 344 Seiten statt 12,90 nur 5,00 € Lieferung in der Reihenfolge des Bestelleingangs
Becci
Drei Titel von Tabea S. Mainberg hatten wir schon länger für die Rezension liegen. Um nur mal so zu gucken, wie die sind, haben wir Dana die Bücher mal mitgegeben. Herausgekommen ist eine so tolle Rezension, dass wir ihr aufgrund ihrer Länge dann auch den entsprechenden Platz einräumen müssen.
Traumtänzerin – Sklavin für eine Nacht Claire hat mit Mason den perfekten Dom gefunden, um ihre devote und masochistische Leidenschaft auszuleben. Als Claire sich jedoch in Mason verliebt und mehr Verbindlichkeit wünscht, bricht Mason den Kontakt zu ihr ab und verlässt England beruflich für einen Aufenthalt in Amerika. Claire ist am Boden zerstört. Mit aller Macht will sie Mason vergessen und lässt sich auf ein Spiel mit dem berüchtigten Sir Baxter ein.
Dieser verlangt bedingungslosen Gehorsam. Für die Zeit des Aufenthaltes in seinem Herrschaftshaus muss Claire alle ihre Rechte aufgeben und sich ihm als Sklavin vollkommen unterwerfen. Willenlos hat sie sich seinen Fantasien und Spielen hinzugeben. Ob es ihr so gelingt den Mann ihres Herzens zu vergessen?
Das Cover ist schön gewählt und die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen. Das sich Claire ohne Cover in das Herrenhaus des Sir Baxter begibt ist unschön, jedoch kommt auch dies in der Realität immer wieder vor. Claire hat Glück, dass Sir Baxter ein sehr verantwortlicher Dom ist und der später erzählte Absturz von Claire ist wirklich gut gelungen. Gut, dass sich die Reichen und Schönen alle untereinander kennen und Mason, der „Mr. Big“ von Claire auch mit Sir Baxter befreundet ist.
Gut gefallen hat mir die Leichtigkeit der Sprache und der vorhandene Wortwitz. Unschön hingegen fand ich, dass dann zwischenzeitlich die Rede von „Vagina“ oder „Scheide“ war. Das passte für mich nicht in den sprachlichen Kontext, denn nur wenige Zeilen später war die Rede von „… willst du endlich gefickt werden?“ und „… meine kleine Fickmurmel“. Auch hier ist die Grundidee wieder ein reicher, smarter, überdurchschnittlich gutaussehender Mann, der auf eine unsichere Frau trifft, die sich wie ein kleines Mädchen verliebt. Durch die Kraft der Liebe wird aus beiden ein Paar und es gibt ein Rosamunde Pilcher-Märchen-Happy End.
Schattenspielerin – Verborgene Leidenschaft
Jayden, alias Sir Baxter trifft sich mit Claire und Mason zu einem gemeinsamen Abendessen. Ebenfalls anwesend ist Florence, eine Freundin von Claire, die von BDSM jedoch gar nichts hält und sich stets von dieser sexuellen Spielart distanziert hat. Jayden findet sie mehr als anziehend und genießt die romantischen Treffen mit ihr. Jedoch verschweigt Jayden – Sir Baxter – ihr anfangs seine Neigungen und auch die Existenz seiner 24/7 Sklavin Dominique, welche auf seinem Anwesen vor den Toren Londons lebt und ihm dort absolut tabulos zur freien Verfügung steht. Wird Sir Baxter seine Neigungen Florence zuliebe aufgeben? Was passiert, wenn Florence von der Existenz von Dominique erfährt und wie wird sie damit umgehen?
Man kann dieses Buch lesen und verstehen, ohne „Die Traum-
tänzerin“ gelesen zu haben, jedoch erschließt es sich besser, wenn man die Vorgeschichte kennt. Der Leser wird entführt in die romantische Welt des BDSM in den gehobenen Kreisen des englischen Adels. Die bildliche Sprache ist gut gelungen. Die Autorin bindet BDSM-Fantasien ein in die Klein-Mädchen-Träume, die wohl viele Frauen haben. Der Große strahlende reiche Ritter, der sich unsterblich verliebt und beide sind glücklich bis an ihr Lebensende. Hier findet sich ein englisches Pretty Woman mit Sex and the City-Einschlag. Wer diese Art der Unterhalt mag, wird sich in die Protagonisten verlieben.
Gut gelungen ist die Darstellung der 24/7-Sklavin Dominique. Ihre Art des Denkens und Fühlens, ihre Ängste, als sie von der anderen Frau in Sir Baxters Leben erfährt und ihre fast nicht zu kontrollierende Eifersucht, die für einen ordentlichen Spannungsbogen in der Geschichte sorgt.
Hier geht es auch wieder weniger um harten SM, sondern einmal mehr bleibt es auf der reinen Gefühlsebene. Die Art und Darstellung der Sklavin und die innerer Zerrissenheit sowohl von Ihr als auch von Sir Baxter, der sich ja nun zwischen ihr und Florence entscheiden muss, ist sehr ergreifend geschrieben. Obwohl die Geschichte recht oberflächlich klingt, gelingt genau durch diese Beschreibungen eine gewisse Tiefe. Als Leser leidet man mit den Protagonisten und fragt sich wie man wohl in der Situation entschieden hätte? Für die weitere Auslebung der eigenen Neigungen mit allen Vorzügen oder für die wirkliche ehrliche Liebe, die dann aber mit Einschränkungen verbunden ist?
Sternensucherin – Bedingungslose Hingabe
Dominique, eine 24/7 Sklavin, kann ihren Herren Sir Baxter einfach nicht vergessen. Sie hat zwar bei Sir Stephen ein neues Zuhause gefunden, jedoch ist er ihr nicht der Master, den Sie sich wünscht. Sir Stephen hegt heimlich tiefe Gefühle für Dominique, seit er sie das erste Mal bei Sir Baxter gesehen hat. Nur zu freudig nimmt er Sie als Geschenk von Sir Baxter an und Dominique, akzeptiert diesen Herren Wandel als gehorsame Sklavin. Als sie Simon, den Halbbruder von Sir Baxter kennenlernt, beginnt ihre Welt zu wanken und sie fängt an, ihr Dasein als Sklavin in Frage zu stellen. Kann sie einen Mann lieben, der BDSM nur als zusätzliche Erfüllung seiner sexuellen Fantasien sieht, sich aber eine alltägliche Beziehung auf Augenhöhe wünscht? Kann Simon eine Frau lieben, deren einziger Lebensinhalt die bedingungslose Unterwerfung und die aufopfernde, willenlose Hingabe an einen Herrn ist? Sir Stephen ist jedoch kein Mann, der so schnell aufgibt und seine Herzensdame schon gar nicht teilen möchte. Als er erfährt, dass Dominique Gefühle für einen anderen Mann entwickelt hat, beschließt er ihr ein für alle Mal klar zu machen welchen Platz sie als Sklavin hat und wem sie wirklich gehört. Entgegen seiner inneren Überzeugung, getrieben von Eifersucht und Verlustangst bringt er Dominique an einen Ort, wo BDSM jenseits von SSC praktiziert wird. Diese unüberlegte Handlung bringt alle Beteiligten in eine sehr gefährliche Situation.
Diese Geschichte kann unabhängig von den anderen beiden Geschichten gelesen werden, jedoch um die Erlebnisse um Sir Baxter und seine Freunde besser nachvollziehen zu können, ist es hilfreich die anderen beiden zu kennen.
Das Cover Bild ist auch hier wieder schön gewählt. Der Text auf der Rückseite des Buches hingegen nicht. Kursiv und viel zu klein, ist er wenig ansprechend. Ein Grund, das Buch eher wieder aus der Hand zu legen. Doch das wäre ein Fehler, denn die Geschichte lohnt, gelesen zu werden. Die Autorin versteht es, eine spannende Geschichte zu erzählen, die sich den eher vernachlässigten Themen im BDSM zuwendet. Die Gefühlswelten des Sir Baxter und Sir Stephen werden anschaulich und zum Nachdenken anregend aufgezeigt. Die Figur des Simon zeigt das Dilemma eines Mannes, welcher SM bisher nur als Sahnehaube zu seinem Sexualleben gesehen hat und sich mit der Frage beschäftigt, ob er gewillt ist, diesen ab und zu mal Zusatz auszuweiten, um der 24/7 Sklavin das geben zu können, was ihre devote Seele benötigt, um dauerhaft glücklich zu sein.
Die Beschreibung der, wie die Autorin es nennt „dunklen Seite des SM“ ist klar und schonungslos. Ein Grund mehr diese Geschichte zu lesen. Denn nur, weil so gut wie niemand darüber schreibt oder darüber nur hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wird, so gibt es diese Seite des BDSM. Die Menschen, die ihren Sadismus ohne SSC ausleben und die sexuell gefährlichen Täter, die hier unter dem Deckmantel des SM ihre gefährlichen Neigungen ausleben. „Auf der dunklen Seite des SM“ ist ein schönes Sprachbild, denn dort gibt es für Menschen, die dort hineingeraten, kein freundliches Licht mehr. Es gibt keine Regeln, keinen Verhaltenskodex und ein Sklavenleben ist tatsächlich nichts wert. Sadistische Täter handeln hochgradig strafrechtlich relevant und nicht selten wird der Besuch der dunklen Seite des BDSM mit mindestens schweren körperlichen Schäden bis hin zum Tod bezahlt.
Fazit zu allen drei Büchern:
Die Geschichten bedienen sich der Grundpfeiler vieler Liebesgeschichten: ein strahlender, überdurchschnittlich gutaussehender und natürlich reicher Mann und eine wunderschöne, innig liebende Frau, die beide auf der Suche nach der einen wahren Liebe sind. Irrige innere und äußere Umstände müssen überwunden werden, um schlussendlich glücklich vereint die Leidenschaft und Liebe gemeinsam leben zu können.
Der Autorin gelingt es, die prickelnden und bizarren Lustempfindungen der Protagonisten in der aufregend anderen Welt des BDSM aufzuzeigen, ohne ganz ins Klischeehafte abzurutschen, wie es leider in manchen Reihen, dieser „Nora-Cora-Arztroman-BDSM“ Geschichten passiert.
Auch wenn die Bücher auf den ersten Blick wie viele dieser PseudoBDSM-Romantik Romane aussehen, lohnt es sich diese zu lesen. Denn hier ist die Herz Schmerz Romantik zwar auch gegeben, jedoch versteht es die Autorin, die Welt des realen BDSM mit all seinen schönen, gefühlvollen Seiten, als auch den nachteiligen Schattenseiten aufzuzeigen. Diese Bücher sind etwas für den 2ten Blick, denn die Tiefe versteckt sich, gut getarnt, hinter den romantisch verklärten Covereinbänden und den süßen, verträumten Beschreibungen des Klappentextes.
Private Secretary Teil 8
Zwischen Sisa und Hansen gab es Missverständnisse, die beinahe die Trennung der beiden bedingt hätten. Bis auf das Vorenthalten des Halsbandes scheint nun aber wieder alles gut zu sein zwischen den beiden. Hansen hat sogar eine Überraschung zum Valentinstag für Sisa. Da diese kein Geschenk mit materiellem Wert wollte, hat er sich etwas anderes für sie ausgedacht. Ob diese Gabe mehr Fluch oder Segen sein wird, bereitet Sisa mächtiges Kopfzerbrechen. Jedoch als seine Leibeigene bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich ihrem von ihm bestimmten Schicksal zu fügen.
In gewohnt lustvoller Manier kommt auch diese Geschichte daher. Die inneren Zwiespalte von Sisa und die Auseinandersetzung mit ihrem Sklavinnen Dasein sind ein feiner Lesegenuss. Die beschrieben Sessions sind anregend und entwerfen ein schönes Kopfkino, so dass auch dieses Buch uneingeschränkt eine Leseempfehlung verdient.
Private Secretary Teil 9
Der Japan-Deal soll nun vor Ort eingetütet werden und Hansen nimmt Sisa mit auf diese Reise. Da sich die Verhandlungen verzögern ,bleit Zeit Land und Leute kennenzulernen. Mit uneingeschränkter Härte zeichnet Hansen Sisa während eines Waldausfluges und ihre Verstörtheit ob dieser Session und ihr desolater Zustand geilen ihn derart auf, dass er sie noch in der gleichen Nacht wieder beansprucht. Hansens Maske ist gefallen. Seine zutiefst dunkle Seite hat sich Bahn gebrochen. Sisa ist zutiefst erschrocken und fragt sich, ob sie jemals wieder wirklich Vertrauen aufbauen kann, nachdem er sie so gezeichnet hat.
Hansen zeigt keine Spur von Reue, ganz im Gegenteil. Er will seine Sklavin so handhaben. Der Gedanke, dass diese Art der Behandlung nun ihrer weiteren Beziehung zugrunde liegen soll, erfüllt Sisa mit Angst. Die innigen Gefühle, die geliebte Nähe und tiefe Verbundenheit – wie ausgelöscht. Sie zieht in Erwägung, ihre endgültige Freigabe zu erbitten.
Dieser Teil der Reihe geht unter die Haut. Der Ausflug im Wald ist grausam, was in der Nacht danach passiert wahrlich nichts für zarte Gemüter. Hier wird SM in Reinform beschrieben. Hart, sadistisch, schonungslos. Die Sisa-Reihe entführt einmal mehr in eine Welt mit anderen Regeln und Gesetzten. Ein spannendes auf- und erregendes Leseerlebnis der besonderen Art.
Dianara

Ich bin Michaela aus Wien,1979 geboren, bin aber besser bekannt unter dem Namen Seilbändigerin. (www.seilbaendigerin.at )
Seit wann machst Du Fetisch- bzw. SM-Bilder und wie bist Du dazu gekommen?
1998 bin ich durch ein Buch auf das Thema Bondage gestoßen, kaufte mir dann auch relativ bald meine ersten Seile. Nach vielem Üben begann ich 2010 durch Zufall mit den ersten Shootings, und nun liebe ich es, bleibende Erinnerungen zu schaffen.
Lebst Du von Deiner Kunst? Wenn nein, womit verdienst Du Deine Brötchen?
Bondage und die Shootings sind in erster Linie meine Leidenschaft und mein Hobby. Meine Brötchen verdiene ich in einem Pathologie-Labor.
Was ist das Besondere an Deinen Bildern?
Ich arbeite mit ganz normalen Menschen, die meist keine Modellmaße mitbringen und passe die Bondage perfekt auf den jeweiligen Menschen an, um eine wundervolle, bleibende Erinnerung zu schaffen.
Hast Du künstlerische Ideengeber oder Vorbilder?
Um ehrlich zu sein: Matthias Grimme war und ist für mich ein Vorbild. Er zeigt allen, dass Bondage Spaß macht und keine steife Angelegenheit sein muss.
Gibt es andere Künstler Deines Metiers, die Du gerne näher kennen lernen würdest?
Ich habe das große Glück, die meisten Künstler, die ich gerne kennen lernen würde, bereits kennen gelernt zu haben.
Was erwartest Du von Modellen, wenn Du mit ihnen arbeitest (Profi oder Amateur, Aussehen, Verhalten etc.)? Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Offenheit sind für mich die einzigen Bedingungen an ein Modell. Das Aussehen ist zweitrangig, aber gegenseitige Sympathie ist natürlich auch wichtig.
Wen würdest Du gerne mal abbilden bzw. vor Deiner Kameralinse haben?
Ich hätte gerne mehr außergewöhnliche Menschen vor der Linse, z.B. jemanden, der im Rollstuhl sitzt.
Bitte sage uns einen Satz, der die Essenz Deiner Kunst zusammenfasst.
Bondage ist meine Leidenschaft – und das soll man auf meinen Bildern sehen.
Was war Dein schönstes oder schrecklichstes Erlebnis am Set (oder bei der Produktion)?
Mein schönstes Erlebnis war, als meine Mutter sich von mir fesseln und ablichten ließ. Einen größeren Vertrauensbeweis kann ich mir kaum vorstellen.
Wovon träumst Du als Künstler?
Noch viele tolle Menschen mit einer Bondage von mir ablichten zu dürfen.
Schnelle Frage, spontane Antwort bitte: SM ist … (Fetisch ist …)
… ein wichtiger Teil meines Lebens.
Welche drei Dinge würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Einen Fesselpartner und meine Bondage-Tasche. (Letzteres mag etwas gemogelt sein, aber da drin ist alles, was ich für eine Bondage brauche.)

Auch lesenswert - die monatliche Kolumne von Matthias!
Cover: Rainer P.
Centerfold: Marc Gammon
Die Ausgabe SZ 160 ist am 18.12.17 erschinen. Für die SZ 161 ist der Redaktionsschluß der 8.1.18!
Inhalt
3 Vorweg – Schmutzige Phantasien?
4 Briefe
6 Letter from Dortmund
8 Forum – Die Idee einer Gegengesellschaft ist angekommen
12 Vorstellung – passionNIGHT in Hamburg
14 Comic – Monas little Slavery
18 Bautzen, mon amour
24 Eine schöne Bescherung
28 Überraschung am Wochenende
32 KunstWerk – Seilbändigerin
42 Schwerpunkt – Spielbeziehungen! Scheitern an der Liebe?
62 Das Pet
69 Der Wurm
72 Die Pokerrunde
76 Warte bis wir zu Hause sind
80 Termine
83 Gesprächsgruppen und Arbeitskreise
84 Kolumne Schlaglicht – Führungsqualitäten Teil II
86 Medien
90 Neues
94 Kontakt
98 Das Letzte Wort
98 Impressum
Centerfold: Marc Gammon
Die Ausgabe SZ 160 ist am 18.12.17 erschinen. Für die SZ 161 ist der Redaktionsschluß der 8.1.18!
Inhalt
3 Vorweg – Schmutzige Phantasien?
4 Briefe
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